Eva und die 40 Maenner - Roman
wieder sicherlich schon und ich stehe dazu, da ich es gut und wichtig finde, Träume zu haben. Andererseits bin ich auch gern mal in vollen und lauten Straßen unterwegs, wie es sie ja in Berlin recht zahlreich gibt. Ich reise sehr gern, insbesondere in die USA, nach Kanada oder Australien, war aber auch schon auf Sylt.
Wichtig finde ich es, Gefühle zu zeigen und auch zu seinen Gefühlen zu stehen. Ein Lächeln, ein tiefer Blick in die Augen, aber auch Tränen der Traurigkeit oder einfach mal nicht gut drauf sein gehören für mich mit dazu. Gleichzeitig rede ich aber auch sehr gerne, manchmal vielleicht auch ein wenig zu viel ;-) Zuhören können und Empathie sind aber für mich ebenso wichtig. Einen kleinen Hang zur Philosophie will ich auch nicht verschweigen:-) In einem schönen Café sitzen oder über einegrüne Wiese rennen oder ein leckeres Würstchen essen sind für mich auch Bestandteil von Lebensqualität.
Wenn ich Dich mit meinem Text jetzt nicht erschlagen habe, dann schreib mir doch einfach mal. Ich würde mich über die Maßen freuen!
Viele liebe Grüße, Norbert
Auf das abendliche Treffen, das sie vor drei Tagen vereinbart hatten, freute sich Eva fast. Vielleicht war dieser Norbert endlich mal einer, mit dem man unbeschwert plaudern und den Abend genießen konnte. So etwas konnte sie zur Abwechslung einmal gebrauchen: Seit der Schrank-Episode war die Stimmung zu Hause bei den Breitlings nicht besser geworden, obwohl Silke neuen Mut geschöpft zu haben schien.
Norbert also. Sein kurzer Dreizeiler hatte sie angenehm berührt; er hatte so klar und offen geklungen. Er gehörte zu den Männern, denen sie sofort geantwortet hatte, aber er hatte sich ein paar Tage lang nicht zurückgemeldet. Dann aber hatte er das Aquarium als Treffpunkt vorgeschlagen, was sie für eine gute Idee hielt. Man konnte gemütlich nebeneinander herschlendern und die Fische beobachten, ohne dass man sich wie festgenagelt gegenübersaß. Das ließ Raum für Flucht wie für Annäherung.
Er warte draußen vor der Tür und trage eine gelbe Rose in der Hand, hatte er geschrieben. Irgendwie schien ihr die Rose nicht ganz zu dem schlichten Brief zu passen, den er auf die Anzeige geschrieben hatte. Aber vielleicht war der Mann einfach für Überraschungen gut, und das war sicher nicht das Schlechteste.
Nun war Eva vor dem Prunkgebäude am Breitscheidtplatz angekommen, das das Aquarium beherbergte. Vor der Treppe mit der imposanten Tür stand niemand. Sie schautesich um, doch außer einer Gruppe älterer Touristen, die das Gebäude verließen, war kein Mensch in der Nähe. Das Wetter war eigentlich nicht für längere Aufenthalte im Freien gemacht: Es windete stark, und eine feuchte Kälte kroch Evas bestrumpfte Beine hinauf, sobald sie stehen blieb. Sie sah auf ihre Uhr. 18:05 Uhr. Sie war 5 Minuten zu spät. Norbert konnte doch wohl nicht schon wieder gegangen sein?
In dem Moment klingelte ihr Handy. Eine unbekannte Männerstimme erklang.
»Hallo, ich grüße Sie. Schön, dass Sie gleich rangehen.«
Eva zögerte. War das Norbert, der ihr absagen wollte?
»Ich wollte noch einmal einen Versuch starten. Weil es am Sonntag doch äh … recht nett war. Und da wäre es doch schade, wenn wir nicht … wenn wir das nicht noch einmal wiederholen würden.«
»Äh … Fred? Sind Sie das?«
»Ja. Alfred Marowski – Fred. Natürlich.«
Eva hatte sofort wieder das bärtige, etwas düstere Gesicht vor Augen. Fred, oh nein. Hatte sie sich am Sonntag nicht deutlich genug ausgedrückt?
»So natürlich ist das auch wieder nicht. Aber egal. Es tut mir leid, Fred …«
»Nein. Nein, sagen Sie nicht Es tut mir leid . Sie können doch noch gar nicht beurteilen, wie wir uns verstehen würden. Das eine Mal! So viele Leute, die Sie belagert haben; Sie hatten gar keine Zeit, sich richtig mit mir zu beschäftigen. Es war eine unsinnige Idee, unser erstes Treffen auf eine Party zu legen. Zumal …«
Eva verdrehte die Augen. »Halt, einen Moment bitte. Dass die Chemie zwischen uns einfach nicht stimmt, hat doch nichts mit dem Anlass zu tun. Wir …«
Jetzt fiel er ihr ins Wort. »Aber ich versichere es Ihnen. Sie irren sich!«
Eva ärgerte sich. Ihr war kalt und sie hatte nicht die geringste Lust, sich von dieser muffeligen Stimme belehren zu lassen. In kühlem Ton sagte sie: »Sie haben Ihre Meinung und ich meine. Ich sage, wir sollten es lieber lassen. Deswegen lege ich jetzt auf. Einen schönen Abend noch.«
Entschieden stopfte sie ihr Handy
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