Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
Vom Netzwerk:
Begleiterin um.
    »Entschuldige, Tamara! Jetzt hab ich doch vergessen zufragen, ob ich dir was anbieten kann. Vielleicht einen Kaffee, so nach dem Essen? Oder …«
    Eva hörte, wie Silke neben ihr mit den Zähnen knirschte. Sollte sie sie vielleicht sicherheitshalber festhalten?
    Tamara lächelte entzückt. »Nein danke, mein Lieber. Wir müssen doch beide bald wieder zurück in die Tretmühle, stimmt’s?!« Sie seufzte. In ihrem Ausschnitt blitzte der Push-up.
    Uli antwortete irgendetwas Launiges, drehte sich um und trat noch einen Schritt näher auf den Schrank zu. Eva blieb beinahe das Herz stehen. Jetzt musste es sich entscheiden – rechts, links oder geradeaus?
    »Elender Mistkerl!«, zischte Silke.
    Eva kniff sie in den Arm. Silke quietschte leise.
    Doch Uli hatte anscheinend nichts gehört. Er verschwand nach rechts in das kleine Arbeitszimmer. Eva ließ langsam, leise und sehr erleichtert die Luft aus ihren Lungen.
    Silke jedoch wich keinen Millimeter von den Lamellen. Die Pharmavertreterin stand jetzt sehr dicht vor ihnen, im Profil, und sah Uli zu, der hörbar in irgendetwas kramte. Tamaras Finger schnellten rasch hoch zu ihrem wogenden Busen und zupften den roséfarben glänzenden BH ein Stückchen weiter heraus. Es war tatsächlich ein prachtvolles Dekolleté, das sich jetzt dem Licht der Öffentlichkeit präsentierte.
    Aus Silkes Kehle kam ein leises Knurren.
    Die Pharmavertreterin fuhr zusammen und stieß einen kleinen Schrei aus.
    Uli war mit zwei Schritten bei ihr. Die Blonde war zurückgewichen und starrte ängstlich zum Schrank. »Da war was! Ich könnte schwören, dass ich da drin was gehört habe!«
    Uli legte ein männlich-gönnerhaftes Lächeln auf. »Also, dass ihr Frauen immer so schreckhaft seid! Ihr Häschen! Dakann doch gar nichts sein.« Und er riss mit Schwung die Lamellentür auf.
    Vier Leute fuhren erschrocken zurück.
    »Hilfe!«, schrie Tamara, eine Hand auf’s Dekolleté gepresst.
    »Was?«, japste Uli. »Wie?« Er stieß gegen Tamara, deren Busen ihn wie ein Airbag abfederte.
    »Verdammt!«, jaulte Silke, die die Tür ans Auge bekommen hatte.
    »Ummpffh!«, stöhnte Eva, die bis zuletzt nicht hatte glauben wollen, dass das hier passieren würde.
    Für eine endlos lange Sekunde starrten sie sich gegenseitig an, zwei vor dem Schrank, zwei darin.
    »Was geht hier vor?«, fragte Uli schließlich misstrauisch.
    »Dasselbe könnte ich dich …«
    Eva fiel Silke einfach ins Wort. »Wir wollten hier ausmisten, ganz einfach. Silke hat mich gebeten, ihr zu helfen, und wir waren gerade dabei …«
    »Im Dunkeln? Ihr steht hier im Dunkeln im Einbauschrank und …«
    »Wir dachten, ihr wärt Einbrecher. Da haben wir schnell das Licht aus und die Tür zu gemacht.« Eva dankte dem Himmel für den Einfall. »Wir wollten ja nicht auf uns aufmerksam machen. Viel zu gefährlich, heutzutage.«
    »Aha«, lautete Ulis trockener Kommentar. Der Busen der Pharmareferentin wogte immer noch nach dem überstandenen Schrecken.
    »Morbach«, sagte Eva. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »B… Bender«, nickte die Blonde. »Sie äh …«
    »Ja, ich wohne hier auch«, lächelte Eva freundlich.
    »Ach.« Tamaras Blick wanderte von Eva zu Silke. Sie schien die Konstellation recht interessant zu finden.
    Uli kam jäh in Bewegung. »Ja äh … vorübergehend. Also gut, dann … wollen wir mal. Ich habe Tam… Frau Benderein paar Akten versprochen.« Er klopfte auf die fünf schmalen Ordner, die unter seinem linken Arm klemmten. »Gehen wir? Du sagtest ja, du hättest diesen Termin …«
    »Ach ja. Ja. Dann äh … auf Wiedersehen.« Die Pille auf zwei Beinen nickte dem Schrank zu und wandte sich um. Uli verzichtete auf einen Abschiedsgruß. Stattdessen warf er einen letzten misstrauischen Blick zu Silke und Eva und trabte dann der Blonden voraus den Flur hinunter. Wenige Sekunden später fiel die Eingangstür ins Schloss.
    Silke und Eva sahen sich an, stumm und reglos. Dann brachen sie in hysterisches Gelächter aus.

17
    Ein sehr liebes Hallo sende ich Dir, liebe E!
    Wenn die Sonne über dem Häusermeer untergeht und ihr entzückendes Schauspiel der Farben entfaltet, erfreue ich mich an jeder Sekunde und sauge Bild für Bild in mich auf. Manchmal, wenn die Zahlenkolonnen zu lang und die Diagramme in meinem verantwortungsvollen Job zu komplex werden, dann schließe ich für einen Moment meine Augen und träume mich an einen einsamen Strand und genieße den Sonnenuntergang. Bin ich ein Tagträumer? Nun hin und

Weitere Kostenlose Bücher