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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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glaube, wenn ich es weiß , dann kann ich wenigstens damit umgehen.«
    »Okay, das verstehe ich ja noch. Aber das Ganze ist doch bloß eine vage Vermutung! So was kann man sich leicht einbilden, wenn irgendwas nicht so ganz rund läuft in einer Beziehung.«
    Silke schüttelte heftig den Kopf. »Dass es zwischen uns richtig beschissen läuft, ist garantiert keine Einbildung. Du merkst es doch selber.« Sie spähte den Flur hinab und legte sich offenbar einen Plan zurecht.
    Eva versuchte es ein letztes Mal. »Bestimmt kommt er nicht hierher, schon gar nicht mit einer Geliebten. Das muss alles ein riesengroßer Irrtum sein. Völlig absurd.«
    »Nein!« Silke schüttelte vehement den Kopf. »Sie kommen, ganz bestimmt. Frau Koslowski hat es mir erzählt – sie hat ein Gespräch mitgehört.«
    »Gut, aber was hast du denn vor? Hinter der Tür zu lauern und ihm eins überzuziehen, wenn er reinkommt?« Sie standen immer noch in der Diele. Silke guckte sich um, als stünde die Antwort auf der Wand geschrieben.
    Vielleicht war sie das ja auch, denn plötzlich hatte sie eine Eingebung. »Komm!«
    Eva machte den Mund auf, aber da war nur noch Silkes wehender Mantelzipfel, der um die Ecke verschwand. Die Freundin ging an Küche, Wohnzimmer, Bad und Kinderzimmer vorbei, und blieb vor den letzten drei Türen am Ende des langen Flurs stehen. Links ging es in Ulis kleines Arbeitszimmer, rechts in das eheliche Schlafzimmer, und geradeaus in den kleinen, begehbaren Kleiderschrank.
    Silke blickte erst nach rechts, dann nach links – und zog kurz entschlossen die Tür des Kleiderschranks auf.
    Eva hatte sie eingeholt. »Was soll das denn werden?«, fragte sie, ein winziges bisschen ungeduldig.
    »Komm rein«, zischte Silke. »Beeil dich.« Sie packte kurzerhand Evas Arm und zog sie zu sich in den Schrank. »Er muss wirklich jeden Moment kommen. Und das wird dann peinlich, wenn er uns hier vor dem offenen Schrank herumdiskutieren sieht.« Hastig zog sie die weiße Lamellentür hinter Eva zu.
    »Und was wird das, wenn er uns hier drin findet? Eine gelungene Oster-Überraschung?«
    Doch an Silke war jeder Sarkasmus verloren. Sie spähte besorgt durch die Lamellen in den verlassenen Flur. »Es kann jetzt nicht mehr lange dauern. Um Viertel vor hat er sonst ja immer schon die ersten Patienten …«
    Eva unterdrückte einen abgrundtiefen Seufzer. Es war dunkel hier drin und ziemlich eng. Die Kante eines Regals piekte ihr unangenehm in die Hüfte. »Silke, das hat doch keinen Sinn. Was willst du denn erreichen, selbst wenn er mit dieser Frau hier auftaucht? Aus dem Schrank stürzen und Ertappt! schreien?«
    »Pssst!« Silke zuckte zusammen und rammte Eva dabei vor lauter Aufregung den Ellbogen in die Seite. Sie merkte es gar nicht. »Ich hör was!«
    Eva verdrehte die Augen. Silke presste ihr Gesicht noch fester an die Lamellen.
    Von weit entfernt kam ein Geräusch. Erst etwas Metallisches, dann ein helles Knarzen. Das war, wie auch Eva mittlerweile wusste, die vierte Bodendiele rechts von der Eingangstür. Silke hatte den Atem angehalten, und Eva tat es ihr jetzt nach.
    Schritte. Und dann eine Stimme.
    »Komm rein. Möchtest du ablegen? Ich …« Der Rest des Satzes war nicht richtig zu verstehen.
    Eine Antwort, die nur ein Murmeln war. Eva beugte sich instinktiv ein wenig weiter vor. Neben sich hörte sie Silkes Herz hämmern.
    Schritte. Weit entfernt tauchte die Silhouette eines Mannes auf. Er betrat den Flur und sprach dabei über die Schulter mit einer zweiten Person, die dicht hinter ihm folgte.
    »Da«, wisperte Silke. »Ich hab’s doch gesagt.«
    Eva guckte. Die Frau hinter Uli war eine große Blonde, ungefähr Anfang 30, mit relativ guter Figur, die vielleicht ein bisschen ins Kräftige tendierte. Sie trug einen mintgrünen Rock und darüber eine schwachgelbe Bluse, gefüllt mit mindestens Körbchengröße C.
    »Da«, zischte Silke noch einmal. »Und in diesen Farben sieht sie aus wie eine Tablette auf zwei Beinen.«
    Eva stupste Silke schwach in die Seite, damit sie still war. Jetzt konnte man nur noch beten, dass sie nicht erwischt wurden. Obwohl das Gesicht von Uli, wenn der ahnungslos die Schranktür öffnen würde, bestimmt eine Reise wert war …
    »So schöne große Zimmer!«, flötete die Blonde gerade, die im Vorbeigehen ungenierte Blicke in jeden Raum warf.
    »Tja, Berliner Altbau eben«, nickte Uli geschmeichelt.
    Sie kamen immer näher. Zwei Schritte vor dem Schrank blieb Uli plötzlich stehen und drehte sich zu seiner

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