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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Sie vielleicht ein wenig zu emotional sein könnten, zu aufbrausend. Aber ich habe festgestellt, dass Sie bei den Kindern sehr umsichtig und freundlich sind, ganz abgesehen von Ihren fachlichen Kompetenzen. Es freut mich, dass ich mich geirrt habe.«
    Eva war sprachlos. Sie war so sicher gewesen, dass er sie nicht mochte, sie hatte ihm gerade einen ordentlichen Schuss vor den Bug setzen wollen, Vorgesetzter hin oder her …
    »Ich äh … danke.«
    Nils lächelte jetzt tatsächlich. In seinen dunklen Augen leuchtete der Schalk, aber es war ein angenehmer, kein spöttischer Ausdruck. Eva spürte, wie sie das Lächeln erwiderte. Plötzlich fühlte sie sich entspannt und gelöst.
    »Gott sei Dank. Ich dachte schon, ich hätte mir einen Feind fürs Leben gemacht.«
    Nils hob die Augenbrauen. »So nachtragend bin ich nicht. Außerdem machen Sie wirklich einen guten Job bei den Schülern, das ist einfach so.«
    »Die Kinder sind toll, das macht es leicht.«
    Er nickte und sah unwillkürlich zum Schulhaus hinüber. »Ja, da haben wir wirklich Glück. Ich werde sie vermissen.«
    »Wieso?« Eva sah ihn irritiert an. »Gehen Sie fort?«
    Nils wandte ihr wieder den Blick zu. »Ja. Ab dem nächsten Schuljahr wechsele ich die Branche – von der Bildung zur Kultur. Gut, so groß ist der Unterschied nicht, aber für mich wird es sicher ein völlig anderes Leben.«
    Er erzählte, dass er in die Firma eines Freundes einsteige, die Kulturmanagement und Veranstaltungsorganisation betreibe; er habe letzte Woche mit der Direktorin gesprochen und gekündigt. Eva spürte ein überraschendes Bedauern.
    »Sie sind mutig«, meinte sie zögernd. »In die freie Wirtschaft zu wechseln, wenn man aus dem sicheren Beamtendasein kommt …«
    »Genau das ist es. Ich dachte mir, ich müsste vielleicht noch mal etwas Neues in meinem Leben anfangen, bevor ich 50 bin.«
    »Oh, das. Das kenne ich allerdings.«
    Sie wechselten einen verständnisinnigen Blick und lächelten. Plötzlich stieg ihr sein Duft in die Nase, ein angenehmer, frischer Hauch von schwarzer Erde und Zitronen. Unversehens wurde ihr warm ums Herz, und sie wandte hastig den Blick ab und rief sich zur Ordnung. Vor lauter Begeisterung über die unerwartete Versöhnung musste sie es gleich übertreiben!
    »Können Sie sich denn vorstellen, auch im nächsten Schuljahr hier zu sein? Als pädagogische Hilfskraft bleiben Sie doch weit unter Ihren Möglichkeiten.«
    Eva konzentrierte sich auf eine sachliche Antwort. »Im Moment macht es mir einfach Spaß, und das ist schon viel. Aber auf Dauer wird es nicht genug sein, da haben Sie recht. Auch finanziell nicht. Im Grunde bräuchte ich jetzt schon einen Zweitjob.«
    »Tatsächlich? Was hatten Sie sich denn vorgestellt?«
    Eva zögerte. Wenn sie bei den Breitlings ausziehen wollte – und das wollte sie auf jeden Fall –, dann brauchte sie ein paar hundert Euro zusätzlich.
    »So wählerisch bin ich da nicht. Irgendein 400-Euro-Job.«
    »Hm. Ich wüsste vielleicht etwas. Mein Freund Benno – das ist der, in dessen Firma ich einsteige – sucht immer mal wieder Aushilfen für seine Veranstaltungen. Tagungen, Ausstellungen, die verschiedensten kulturellen Events halt. Die sind meistens am Wochenende oder abends, das könnte doch passen.«
    »Das klingt ja gut. Was ist denn da zu tun?«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau. Einlasskontrolle, Briefe schreiben, was auch immer. Ich könnte Benno Ihre Telefonnummer geben, dann könnte er Sie anrufen.«
    »Wunderbar, ja! Dankeschön.«
    Nils lachte. »Wenn Sie so strahlen, kriegen Sie jeden Job, den Sie haben wollen!«
    War das ein Kompliment gewesen? Eva spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller klopfte. Sein Lächeln war sehr anziehend. Er stand mittlerweile so dicht neben ihr, dass sie die grünen und hellbraunen Flecken in seiner Iris erkannte – eine Farbe wie ein Waldboden, auf dem einzelne Sonnenstrahlen spielen. Hör auf , dachte sie, er gehört einer anderen. Gerade du solltest wissen, wie unfair das ist …
    »Ich brauche dann Ihre Telefonnummer.«
    Als hätte es nur auf dieses Stichwort gewartet, vibrierte genau in diesem Moment das Handy in Evas Hosentasche.Etwas konfus tastete sie danach. »Oh, das … ja, natürlich, ich lege Ihnen nachher einen Zettel ins Fach.« Sie zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Ausgerechnet jetzt, Verzeihung … ja, hallo?«
    »Hallo. Es ist sehr schön, deine Stimme zu hören …«
    Und sie erkannte die seine sofort. »Torsten! Das ist aber eine

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