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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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war.
    »Silke, wir müssen schon irgendwann mal drüber reden«, sagte sie sanft. »Du und Uli. Die atmosphärischen Störungen zwischen euch. Die Sache im Schrank. Wenn man hier mit euch wohnt, ist doch nicht zu übersehen, dass es … Schwierigkeiten gibt.«
    Silke ließ langsam die Luft aus ihren Lungen. »Wahrscheinlich hast du recht. Es wird auch nicht weniger wahr, wenn ich einfach drüber schweige.« Sie lauschte einen Moment zum Kinderzimmer hinüber, aber von Lena war nichts zu sehen oder zu hören. »Wir, ich … komme nicht klar mit ihm in letzter Zeit. Er ist einfach seltsam geworden, seit Monaten schon. Abwesend, gelangweilt, ganz schnell genervt. Als käme er in die Wechseljahre, verstehst du?« Ein schiefes, wehmütiges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. »Vielleicht gibt’s das ja auch bei Männern. Wir streiten jedenfalls viel öfter als früher. Wir zanken uns über alles Mögliche, was gerade anliegt, bei kaum was sind wir einer Meinung. Ich weiß echt nicht mehr, was ich denken soll. Warum zeigt sich jetzt erst, nach 16 Jahren, dass wir garnicht so gut zueinander passen? Oder ist das nur eine Phase?« Ihr Blick war beinahe hoffnungsvoll.
    Eva wiegte den Kopf. »Ehrlich – ich weiß es nicht. Vielleicht braucht ihr einfach Abstand, schließlich arbeitet ihr viel zusammen, Tür an Tür, seit Jahren. Kein Wunder, dass man da mal genervt ist.«
    »Ja, vielleicht. Aber in letzter Zeit ist es schon schlimm. Und er ist viel weniger… an Sex ist er kaum noch interessiert.«
    Eva sah ihre Freundin unbehaglich an. Ihr fiel Ulis Hand auf ihrer Hüfte ein, auf eben diesem Wohnzimmersofa, auf dem sie jetzt saßen. Das hatte sie vollkommen verdrängt. »Hm, ist das nicht auch normal? Ihr seid schließlich schon eine ganze Weile zusammen.«
    »Also ehrlich gesagt, er will kaum noch. Immer ist er zu müde oder hat den Kopf voll. Und wenn doch, dann ist es so was von langweilig, sage ich dir. Er hat überhaupt kein Interesse, mal was Neues auszuprobieren, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Eva sagte nichts. Etwas Neues musste sich halt ergeben, das konnte man nicht als Punkt auf die Tagesordnung setzen.
    »Einmal hab ich sogar … also, jetzt lach nicht, aber ich hatte den Tipp mal in einem Internet-Forum gelesen.« Silke grinste leicht verlegen. »Also ich hab einen Film gekauft, du weißt schon, welche Sorte, und den hab ich wie zufällig laufen lassen, als er ins Bett kam. Und in diesem Forum stand, man sollte sich dann daneben stellen und … äh … nachsprechen, was im Film gesagt wird …«
    Eva verbarg ihr Gesicht in den Händen, damit Silke nicht sah, wie sie gleichzeitig lachte und die Augen verdrehte.
    »Und das hab ich brav gemacht – ich hab nicht alles verstanden, aber so ungefähr. Und Uli guckt mich an und guckt den Fernseher an und dann …«
    Eva linste durch ihre Finger; ihr schwante Schlimmes.
    »… dann lehnt er sich rüber, halb aus dem Bett, und zieht einfach den Stecker raus.« Silkes Miene schwankte zwischen Unglauben und Empörung. »Stell dir das vor! Der Fernseher wird schwarz, ich steh wie blöd daneben und sage grade noch Oooooh du Hengst – und aus isses.«
    Eva konnte sich nicht mehr zurückhalten, sie prustete los. Silke zögerte noch eine Sekunde, dann lachte auch sie aus vollem Hals mit. Erst nach einer ganzen Weile beruhigten sie sich wieder.
    »Ich fasse es nicht«, stöhnte Eva und wischte sich die Lachtränen ab.
    »Ich eigentlich auch nicht«, gab Silke zurück und setzte sich wieder gerade hin. »Ehrlich gesagt, fand ich das in dem Moment aber gar nicht lustig. Ich war verdammt sauer.«
    »Glaub ich dir. Ist ja auch irgendwie dämlich von ihm. Bestimmt hast du zwei Tage nicht mit ihm geredet.«
    »Ach«, sagte Silke gedehnt, »so lange schaffe ich nicht. Aber ich hab erst mal eine Weile gebraucht, bis ich wieder Mut hatte, was anderes zu probieren.«
    Evas Mund klappte auf. »Du hast doch nicht …«
    »Ich wollte, aber es hat wieder nicht geklappt.« Silke grinste zögernd. »Ich hatte da mal was gelesen … in so einem Buch, ich weiß gar nicht, wie mir das in die Hände gefallen ist. Da haben sie Düfte empfohlen, irgendwelche Pheromone, die einen angeblich richtig auflockern. Keine Droge, guck nicht so erschrocken. Was zum Einreiben für die Haut, ganz harmlos, es geht nur um den Duft. Aber Uli hat das Etikett auf dem Fläschchen gesehen, und da hat er sich geweigert, mich das auch nur öffnen zu lassen! Hat den Arzt rausgekehrt, weißt du. Anstatt sich

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