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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Hausmeisterraums standen und in denen all die vergessenen, verlorenen Mützen, Jacken und Turnschuhe der vergangenen Wochen gesammelt wurden. Die kleine Halle an einem Seiteneingang lag still und verlassen, vom Lärm des Fests war kaum etwas zu hören. Leise seufzend kniete sich Eva vor die erste der beiden Kisten und begann, auf der Suche nach der zitronengelben Jacke die oberste Schicht abzutragen.
    Sie war ungefähr bis zur Mitte des müffelnden Stoffberges vorgedrungen, als sie plötzlich Stimmen von jenseits der Balustrade vernahm.
    »Ganz schön was los da draußen!«
    »Ja, es wird allmählich lustig. Na, ihr wisst ja, wenn die meisten Kinder erst mal weg sind …«
    Eva kam die Stimme der Sprecherin bekannt vor. Sollte sie aufstehen und Hallo sagen?
    »Bernadette hat den Schampus freigegeben«, erklang eine dritte Stimme, die Eva sofort einordnen konnte – Kirsten. »Nils will mit uns allen auf seinen Abschied anstoßen.«
    Eva machte sich auf ihrem unfreiwilligen Horchposten instinktiv etwas kleiner. Nein, sie würde jetzt ganz sicher nicht aufstehen, sondern warten, bis sie verschwunden waren.
    »Nils …«, kam es gedehnt von der ersten Sprecherin. Als Eva sie erkannte, richteten sich die Härchen auf ihrem Unterarm auf. Das war Charlotte vom Küchenladen! Ausgerechnet. Nils’ zwei Liebhaberinnen zusammen. Was zum Teufel machten die hier? Waren sie gemeinsam aufs Klo gegangen wie Teenager?
    »Solltest du ihm nicht lieber zur Hand gehen?«, fuhr Charlotte mit süffisantem Ton fort.
    »Lass das, Charlotte. Braucht ja nicht jeder zu wissen, dass wir…« Der Rest von Kirstens Satz war unhörbar, weil geflüstert.
    Jemand lachte.
    »Wen meinst du, die Direktorin? Oder Eva, unsere Mata Hari?«
    Evas Hand, die weiter die Stoffgebirge durchforstet hatte, stockte. Ein gelbes T-Shirt hing wie ein schlaffes, lebloses Tier zwischen ihren Fingern.
    »Na, das Landei natürlich. Wie die sich heute ins Zeug gelegt hat, obwohl alle genervt von ihr sind, habt ihr das bemerkt? Als ob sie sich damit reinwaschen könnte …«
    »Glaubt ihr denn, da ist wirklich was dran?« Das war die dritte Stimme.
    »Ellen, du glaubst doch nicht wirklich, dass sie so unbedarft ist, wie sie sich gibt? Nein, die hat es faustdick hinter den Ohren, sage ich dir.« Kirsten.
    Eva konnte kein Glied rühren.
    »Und sie nutzt in Wahrheit die Leute aus, das glaube ich auch. Denk doch mal, wie lange sie jetzt schon bei den Breitlings wohnt, nur als Beispiel. Also, für mich wäre das schwer auszuhalten, so ein ungebetener Untermieter.«
    »Aber das muss Silke schließlich selber wissen.« Das war wohl Ellen. Eva erinnerte sich jetzt an die sehr dünne Frau mit ultrakurzen Haaren.
    »Mag sein. Aber dass sie sich dermaßen schamlos an alle männlichen Wesen ranmacht, die nicht bei drei auf den Bäumen sind …« Kirsten senkte ihre Stimme, aber für Eva, lächerliche zwei Meter entfernt, war sie immer noch glasklar zu verstehen.
    »Na, ihr habt’s doch bei Irmelas Brunch gesehen, wie sie den Senator abgeschleppt hat. Und ich sage euch, hier im Kollegium ist es genauso. Sie tut so, als könnte sie kein Wässerchen trüben, kokettiert aber dabei, was das Zeug hält. Also mit Nils sowieso, aber auch mit allen möglichen anderen.«
    »Sie macht dann immer einen auf natürlich, streicht sich so unbekümmert durchs Haar …« Kirstens Stimme wurde zynisch.
    »Und dann schwenkt sie ihre runden Hüften …«
    »In diesen Jeans von gestern …«
    »Von vorgestern. Puh!«
    »Die einzig guten Klamotten, die sie hat, sind von uns, habt ihr das gemerkt?«
    Eva war ein eisenschwerer Block, in dem innen roter Zorn glühte. Und Scham. Sie stellte sich vor, aufzuspringen und Ohrfeigen zu verteilen … doch sie konnte sich nicht rühren.
    »Ich fand sie ja auch ganz nett am Anfang, so frisch irgendwie.« Ellen. »Aber ihr habt schon recht – wie sie immer versucht, den Männern die Köpfe zu verdrehen …«
    »Jedem, der nicht niet- und nagelfest ist.«
    »Phh! Wie gesagt: Hauenschildt. Drunter macht sie’s ja nicht. Permanent trifft sie sich mit Kerlen, mit dieser guten Ausrede von der Anzeige. Aber dann schmeißt sie alle weg wie stinkende Socken.«
    »Wer weiß, ob sie sich nicht sogar an Uli heranmacht. Also ich an Silkes Stelle …«
    Irgendetwas in Eva platzte. Im Bruchteil einer Sekunde fielen die Gewichte ab, die sie zu Boden gedrückt hatten, und sie sprang wie ein Schachtelteufel hinter der Balustrade hervor.
    »Achtung!«, rief sie und schüttelte sich

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