Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
waren geschmeidig und deuteten darauf hin, dass er sich schnell umstellen konnte. Drem vermutete, dass er ohne zu zögern alles zu Ende führte, egal, was es war. Diesen Mann sollte man sich nicht zum Feind machen.
    »Nein. Ich bin … daran gewöhnt, mich ohne Rücksicht auf Verluste allein in die Hölle zu stürzen«, sagte Drem. Der Mann lachte kurz auf. »Außerdem habe ich darauf vertraut, dass dein Shuttlepilot weiß, was er tut.«
    Trotz seiner ernsten Erscheinung fand Koroko das lustig. »Vertrauen ist gut«, sagte er. In seinem Ton lag ein Anflug von
Düsternis. »Genau wie die Bereitschaft, merkwürdige Orte zu besuchen und merkwürdige Dinge zu tun.«
    Er blieb stehen und schaute sich um. Er sah hinauf zu den Kristalltürmen der Stadt, die hoch in die Luft aufragten und auf die Schutzschilde des Planeten jenseits von ihnen. »Wir haben diese Stadt der Andersartigkeit zusammen aufgebaut, mein Partner und ich«, sagte Koroko. »Das waren noch bessere Zeiten …«
    Es hatte Drem einige Anstrengung gekostet, aber schließlich hatte er den Aufseher der Kolonie dazu gebracht, um eine Audienz bei dem mächtigsten Mann der Guristas zu bitten.
    »Man sagt mir, dass du ausgezeichnete Arbeit leistest«, wandte Koroko sich wieder an ihn.
    »So sagt man. Es ist schwer für mich, das objektiv zu beurteilen«, antwortete Drem. Trotz des beiläufigen Tonfalls des Rabbits hatte Drem keinen Zweifel, dass der Mann die Berichte über seine Arbeit sorgfältig studiert hatte. Koroko legte Wert darauf, für seine Leute ansprechbar zu sein. Auf jeden Fall war er zugänglicher als das Oberkommando des Angel-Kartells oder die Blutjäger. Dennoch war es eine große Ehre, bei ihm eine Audienz gewährt zu bekommen. Drem nahm das sehr ernst. Koroko war hochintelligent und würde es nicht schätzen, wenn man seine Zeit verschwendete.
    »Das kann ich nachvollziehen. Ich kann auch deine Zurückhaltung verstehen, unser – wie man mir sagte, äußerst großzügiges – Angebot anzunehmen. Einen Spagat zwischen zwei Welten zu machen ist auf lange Sicht nicht gesund. Man entscheidet sich für eine und hält sich anschließend daran.«
    Sie gingen an einem hohen Brunnen vorbei, der wie eine kleine Version des Wasserfalls außerhalb der Stadt aussah. Wasser rauschte in Kaskaden nach unten. Der ganze Ort war recht bescheiden. Er war schlicht, natürlich und ordentlich. All das stand im Gegensatz zu dem Lebensstil der Guristas.

    Koroko verließ den Ziegelweg und betrat das Gras. Er ging hinüber zu dem Brunnen, streckte seine Hand aus, füllte seine hohle Hand mit Wasser und trank mit offensichtlichem Genuss. »Es ist so unerträglich sauber. Als wir diesen Ort besiedelten, haben wir als Erstes ein planetenweites Netzwerk für die Säuberung des Wassers gebaut.«
    »Ich denke, er wird damals nicht so ausgesehen haben wie heute«, sagte Drem. Er hatte die Gelegenheit gehabt, die Oberfläche des Planeten aus dem Aufzug heraus zu begutachten. Er war wunderschön, erfüllt mit natürlicher Schönheit. Ja, er gehörte zu den Wundern, die immer mehr preisgaben, je länger man hinschaute.
    »Er war unwirtlich. Das ganze Ding war ein einziger Giftklumpen. «
    Etwas in seiner Stimme machte Drem stutzig. »Der ganze Planet?«
    Koroko nickte.
    Diese üppigen Wälder, die einer der schönsten Anblicke in der Natur waren … alles verschwamm vor Drems Augen. »Terraforming. Ihr habt ihn aufgebaut«, sagte er mit wachsendem Staunen. »Aus dem Nichts.«
    »Wir machten ihn zu dem, was wir haben wollten«, bestätigte Koroko.
    »Alles? Alles auf dem Planeten?«
    »Hier wächst kein Baum, von dem wir nichts wissen, oder der nicht wachsen soll«, sagte Koroko und schlürfte noch einen Schluck kühles, klares Wasser.
    »Ihr hättet dieses Stück Land auch einfach abgrenzen und säubern können«, stellte Drem fest. Es war keine Provokation, sondern nur der Versuch, das Ausmaß dessen, was er sah, zu erfassen.
    »Das hätten wir tun können.«
    »Aber ihr macht keine halben Sachen.«

    »Haben wir noch nie getan.«
    Alles hier war angeordnet. Drem hatte viel Zeit in Arealen verbracht, die von Menschen erschaffenen worden waren. Er erkannte die Muster. Der Überfluss um sie herum war unglaublich und schloss alles ein. Der Mann, den er hier getroffen hatte, musste seine Welt nicht mit Spielereien verzieren; er hatte die Welt höchstpersönlich erschaffen.
    Drem atmete tief durch und trat auf das Gras. »Ich habe eine Bitte.«
    »Ich weiß«, sagte Koroko. »Und wir

Weitere Kostenlose Bücher