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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nicht gut sehen konnte, außerdem wollten sich ihre Hände nicht bewegen. Wenn sie daran zog, wurden sie wieder zurückgezogen.
Ihre Handgelenke wurden hinter ihren Rücken gerissen. Jemand hielt ihre Handgelenke fest. Jemand saß auf ihr und hielt ihre Handgelenke fest. Ein donnerndes Klopfen war zu hören. Stimmen sagten etwas, das sie nicht verstand.
    Sie schaffte es, ihren Kopf weit genug herumzudrehen, um das wuschelige Haar zu sehen, das über ihr hing. Ihre Handgelenke schienen gefesselt zu sein, aber sie zerrte daran und die Fesseln gaben nach. Eine Stimme fluchte.
    Durch ihre Schultern fuhr ein stechender Schmerz, als man sie auf die Knie zerrte und dann auf die Füße stellte. Sie stand mit dem Gesicht zum Ausgang. Das donnernde Klopfen kam von der anderen Seite.
    Es wurde kurz still, dann gab es einen lauten Knall, der ein Klingeln in ihren Ohren hinterließ. Die Tür flog auf und eine Gruppe schwarzgekleideter Leute stürmte herein.
    Ralea versuchte, sich umzudrehen und zu sehen, wer sie festhielt, aber ein stechender Schmerz an ihrer Kehle ließ sie erstarren. Sie sah so weit es ging zu einer Seite und sah, dass die Hand an ihrem Hals ein Messer hielt.
    Eine Frauenstimme zischte in ihr Ohr: »Ich wusste, dass ihr uns holen würdet. Ich habe darauf gewartet, du kleine Verräterin. «
    Die schwarzgekleideten Truppen brüllten jemanden an, aufzuhören, zurückzutreten und sich an die Wand zu stellen. Dahinter erhaschte Ralea einen Blick auf Hecis besorgtes Gesicht, das hereinstarrte.
    An ihrer Kehle war ein Messer. Leute brüllten und schrien. Und da war ein Messer an ihrer Kehle!
    Sie handelte, bevor sie nachdenken konnte. Tränen flossen und sie begann mit zitternder, hilfloser Stimme zu heulen: »Tötemichnichttötemichnichttötemichnicht.« Sie ließ ihren Körper zittern, was keiner großen Anstrengung bedurfte, und hoffte, dass dadurch die Bewegung ihrer Hand überdeckt
wurde, die sie in die Tasche steckte. Sie zog etwas heraus, suchte mit dem Daumen nach der scharfen Kante und hoffte, dass der Blick der Frau auf die schwarzen Agenten gerichtet war. Dann seufzte sie laut und ließ sich zusammensacken, als ob sie ohnmächtig wurde. Die Frau wurde so, wie Ralea gehofft hatte, von ihrem Gewicht überrascht, und der Druck der Klinge an ihrem Hals ließ nach. Das reichte Ralea. Sie drehte blitzschnell ihren Kopf herum, merkte, wie das scharfe Messer ihre Haut ritzte, sah das Bein der Frau und zog aus ihrer Tasche das Geschenk – die Minmatar-Metallplakette. Ralea schlug mit der scharfen Spitze der Metallplakette so fest sie konnte auf den Oberschenkel der Frau. Die Spitze sank tief ein. Ralea riss sie nach oben und schnitt noch tiefer in das Fleisch der Frau. Diese schrie und griff nach Raleas Hand. Ralea ließ die Plakette schnell los, drehte sich um und packte die Hand, die das Messer hielt. Dann umklammerte sie das Handgelenk und hielt es fest. Dabei drehte sie sich aus dem Klammergriff. Sie drehte sich immer weiter und hebelte den Arm nach unten, bis der Frau das Messer aus der Hand fiel. Sie sah, wie die Frau den anderen Arm hob. Sie stemmte sich fest auf ein Bein und rammte das andere Knie so hart sie konnte in den Bauch der Frau.
    Diese gab ein überraschtes Keuchen von sich und brach zusammen. Noch bevor die Truppen sie erreichten, packte Ralea das wuschelige Haar und zog ihren Kopf hoch, damit sie ihr in die Augen schauen musste. »Ich hätte dich töten können«, zischte sie die Frau an. »Vergiss das nicht.«
    Truppen schoben sich schweigend an ihr vorbei. Hecis Hand fand ihren Arm und führte sie hinaus. Sie setzten sich draußen in den Flur und sagten nichts. Das Salz von Hecis Tränen vermischte sich mit dem Blut, das aus der Fleischwunde an Raleas Hals tropfte. Aus der Wohnung waren Geräusche zu hören. Etwas wurde zerrissen, dann ertönte eine Männerstimme, erst wütend, dann flehend. Als die Männer herauskamen, sah
sie den Säugling in den Armen eines schwarzgekleideten Soldaten. Dann wurde ein seltsamer Mann in Handschellen herausgezerrt. Danach kam der Junge, der von einem weiteren Soldaten festgehalten wurde. Die Augen des Jungen starrten sie an, als er davongetragen wurde. In dem ganzen Korridor öffnete sich während der ganzen Zeit nicht eine Tür.
    »Er war ein Kriegsverbrecher.«
    Ralea lag auf der weichen Couch in Hecis Wohnung. Diese hatte sich an Raleas Rücken angepasst und knetete sanft ihre Muskeln, die wie gespannte Metallseile waren. Ihre Augen waren geschlossen. Sie

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