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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nachgedacht. «

    Ralea nickte. Sie dachte, wie so oft in letzter Zeit, an ein Treffen, das sie mit jemandem in ihrem vergangenen Leben gehabt hatte. Bei diesem Treffen hatte sie sich die falschen Lektionen zu Herzen genommen.
    »Sie sind alle gleich«, sagte Heci. »Ich bin mir nicht sicher, ob du einen Ort finden wirst, der keine dunkle Seite hat. Hier bist du nur einem einzigen Mann begegnet, Ralea. Und er ist ein fauler Apfel.«
    »Und diejenigen, die ihn hochhalten«, sagte sie bitter. »Die Äste auf dem Baum.«
    Heci sagte: »Es ist klar, dass du abhauen musst, aber wenn du noch einmal vom Sterben sprichst, werde ich dich eigenhändig fesseln und in die Föderation zurückbringen.«
    Ralea grinste und sagte: »Keine Sorge. Ich glaube … ich muss das tun, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Allerdings bezweifle ich, dass ich die Wahl zu schätzen gewusst hätte. Ich brauchte das hier. Und ich liebe dich so sehr dafür, dass du mit mir da durchgegangen bist, Heci. Ich hoffe, du weißt das.« Sie lächelte ihre Freundin an, die zurücklächelte.
    »Es hat Spaß gemacht«, sagte Heci. »Und egal, was du mir jetzt sagst, es wird wohl bescheuert und verrückt sein, aber ich werde bis zum Ende hinter dir stehen.«
    »Bist du sicher, dass du wieder Agentin sein willst?«
    Heci nickte. »Man hat mir versichert, dass die Dinge bereinigt werden, wenn ich zurückkomme.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, ich wusste es die ganze Zeit, genau wie du. Ich brauchte nur Zeit, um es zu erkennen.«
    Ralea nickte zurück. »Ich nicht. Ich muss anderen helfen. Zum großen Teil ist es Wiedergutmachung. Keine Politik und kein geheimer Plan.«
    »Was immer es ist«, sagte Heci. »Ich schwöre, wenn du jemals etwas brauchst, werde ich für dich da sein. Im Turm bei den Kapselpiloten.«

    Ralea nahm ihre Hand und lächelte spröde. »Ich weiß.«
    »Also wo wirst du hingehen? Wem wirst du dich verschreiben? «
    »Zu dem Einzigen, was mir noch bleibt«, sagte Ralea. »Zu den Schwestern von EVE.«

16. Kapitel
    Drem ging langsam durch den Wald. Die Sonne schien durch das Atmosphärenschild weit über ihm, wärmte die Luft und warf große Blätterschatten auf den Boden, die wie ein dunkles Netz wirkten. Er war seit dem Morgen unterwegs.
    Sie hatten nach dem Besuch bei Sansha Urlaub beantragt. Der Urlaub wurde ohne Diskussion genehmigt. Die Sansha waren ein dunkles Königreich. Die Schrecken, die ihm innewohnten, wurden wohl nur noch von den Blutjägern übertroffen. Schwestern, die nach dem Risiko, gefangen genommen und mit Implantaten versehen zu werden, eine Verschnaufpause brauchten, entstanden keine Nachteile. Sie befanden sich jetzt an einem Zufluchtsort der Schwestern in einem nicht näher beschriebenen System. Hier ging es nur um Entspannung und Ruhe. Die Anrufe, die hereinkamen, beschäfigten sich mit allem, aber nicht mit Notfällen.
    Es gab viele Möglichkeiten, unter Leute zu kommen – und genauso viele Möglichkeiten, alleine zu bleiben. Die Gegend, die Drem gerade durchquerte, war vor Jahren zunächst ein riesiger, öffentlicher Park gewesen. Alle Besucher fühlten sich zuerst zu den bewachsenen Bereichen hingezogen, bis die Hüter irgendwann auf die Idee kamen, den Park sich selbst zu überlassen. Bäume wuchsen und gewannen die Oberhand, Seen
formten sich mit ein wenig Hilfe und grenzten an Grasland. Die Pfade, die durch den dichten Wald führten, waren nur aus einer Laune der Flora heraus entstanden.
    Die Hüter scannten die Gegend hin und wieder, um sicherzustellen, dass sich keine gefährlichen Besucher dort aufhielten. Gelegentlich brachten sie neue, leicht zähmbare Vögel oder Nagetiere. Im Übrigen überließen sie den Wald und seine Einwohner sich selbst.
    Drem hatte einen gefallenen Baumstamm neben einem See gefunden. Der See war nicht sehr groß; er konnte mit Leichtigkeit einen Stein hinüberwerfen. Etwas schwamm auf der anderen Seite: ein dunkelbrauner Vogel, der ihm keine Beachtung schenkte.
    Er brauchte Daten, Kapital und geheime Technologie, und er hatte die Zusagen für zwei dieser drei Dinge erhalten.
    Zwei von drei war nicht schlecht, dachte er. Ein Kichern entrang sich seiner Kehle. Zwei von drei, nun, das reichte für jetzt .
    Er fand es heutzutage ein wenig schwieriger, klar zu denken. Er hatte nicht viel geschlafen und der Grund war, der Grund war, der Grund war …
    Er rieb sich die Augen und atmete langsam in der Waldluft durch.
    Also: Er hatte zwei der drei Dinge, die er brauchte, um

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