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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dringend Informationen. «
    »Schieß los.«
    »Zusammenfassungen der Arbeitsverträge dieser Station«, sagte Drem. Nach einer kurzen Pause begannen Datenzeilen über seinen Helmbildschirm zu flimmern. Drem überflog sie, so schnell er konnte, grunzte bestätigend und sagte: »O.k., wir machen uns auf den Weg. Wenn Sie Ihre Leute lebend wiedersehen wollen, kommen Sie mit mir.«
    Der Geduldsfaden des Captains riss. »Agent, was zum Teufel haben Sie vor? Wo wollen Sie hin?«
    Drem war bereits nach Westen losgelaufen. »Ortag, schick Bots und Abwurfdrohnen in den zweiten Sektor genau westlich unseres Ankunftspunkts. Yaman und Verena, rennt los und
trefft mich dort. Koordinaten werden übermittelt. Alle Angels in der Gegend, das Gleiche gilt für euch.« Er markierte einen Ort auf seinem Bildschirm und übertrug ihn weiter. Sein Team bestätigte die Meldung, ohne Fragen zu stellen.
    Hinter ihm erklangen stampfende Schritte. Angels konnten unerträgliche Bürokraten sein, aber wenn man ihnen mit Autorität begegnete, hörten sie zu.
    Im Laufen hörte er, wie der Angel-Captain ihn über den offenen Kommunikationskanal anbrüllte: »Sie wollen zu den Bars und den Freizeitanlagen? Agent, der Zeitstempel besagt, dass der Angriff um drei Uhr morgens war!«
    Drem, der sparsam mit seinem Atem umging, bellte zurück: »Der Zeitstempel besagt, es war eine halbe Stunde bevor die Bars schließen. Diese Leute arbeiten in Wechselschichten am Fließband, machen Scheißjobs! Die haben um drei Uhr morgens nicht in ihren Quartieren geschlafen, sondern waren wach und haben getrunken!«
    »Ich werde meine Leute nicht …«
    Yamans Stimme ertönte wieder durchs InterKom: »Hey Jungs, ratet mal, was ich gefunden habe. Hier ist ein freistehender Datenterminal – ausgestöpselt und so. Da stecken wahrscheinlich eine Menge Forschungsdaten drin, die noch nicht versandt wurden.«
    »Ist er unbeschädigt?«, fragte der Captain ein wenig zu schnell.
    »Moment«, antwortete Yaman. Über den Kanal war ein Knall zu hören. »Nein«, sagte er.
    Der Captain atmete ein und wollte sehr laut etwas sagen. Drem, der kurz zu Atem gekommen war, schnitt ihm mit eiskalter, leiser Stimme das Wort ab: »Vielleicht sollten Sie uns das lieber überlassen, Sir, und jeder kümmert sich um seine Aufgaben. Sonst gibt es noch Unfälle.«
    Daraufhin herrschte Schweigen im Kommunikator. Drem
rannte weiter, und kurz darauf hörte er, wie hinter ihm mit Füßen Beifall getrampelt wurde.
    Sie erreichten die Freizeitanlagen und fanden auseinandergesprengte Ruinen vor. Die tragenden Wände der unteren Etagen hatten nachgegeben. Dadurch war der Hauptteil des Gebäudes fast senkrecht zusammengebrochen. Nur das Gestein des Asteroiden darunter hatte den völligen Zusammenbruch verhindert. Drem schickte seine Spähdrohnen aus, die sich durch verschiedene Risse und Spalten hindurchwanden und umgehend einige Lebenszeichen aufspürten. Diese waren schwach, aber Drem wusste noch nicht, ob sie kurz davor waren zu erlöschen, oder ob die dicken Trümmer nur das Signal verzerrten.
    Abgeworfene Drohnen trafen ein. Die klobigen Kreationen landeten auf dem Boden neben ihm. Dann zerlegten sie sich in Rettungskisten. Drem suchte auf seinem Helmbildschirm eine Route durch das Geröll, die ihn den Opfern am nächsten bringen würde, ohne den völligen Zusammenbruch zu riskieren. Dann fischte er eine Handvoll Speichenbomben aus der Rettungskiste und machte sich auf den Weg, um einen Tunnel zu sprengen.
    Speichenbomben enthielten zusammengepresste Netze mit Tritaniumnadeln. Wenn die Bomben gezündet werden, verursacht das Tritanium bei Luftkontakt eine gewaltige Ausdehnung, die die Hülle der Bombe und alles, was sich in der näheren Umgebung befindet, durchbricht. Dann verhärtet sich das Tritanium sofort. Das Netz rastet ein und so entsteht ein kompliziertes, prismenartiges Polyhedron, durch das Menschen mit Leichtigkeit passieren können. Wenn man eine Reihe Speichenbomben an taktisch ausgewählten Orten zündet, entsteht durch alle Materialien hindurch ein stützender Tunnel. Diese Bomben waren gefährliche Werkzeuge, die Leben gleichermaßen problemlos retten oder auslöschen konnten.
    Drem schaltete die Projektionen auf seinem Bildschirm
aus und ließ lediglich die Wärmesignaturen anzeigen. Dann schaltete er dem Bildschirm einen Restlichtverstärker zu. Jetzt war höchste Aufmerksamkeit gefordert; wenn man ein Signal verpasste, konnte das ein Leben kosten. Er bereitete weitere

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