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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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schwebten kurz auf Gesichtshöhe und orientierten sich. Es handelte sich um mobile Sensorgruppen, die um eine zentrale KI herum in einer Hülle aus leichter, aber sehr widerstandsfähiger Panzerung angeordnet waren. Sobald sie die archivierten Daten der Station mit den zerstörten Überresten der Realität abgeglichen hatten, schwebten sie davon. Sie folgten festen Suchmustern und scannten nach Lebenszeichen. Ihre Resultate funkten sie direkt an die Scanausrüstung der Schwestern. Es gab keine positiven Meldungen, aber Drem gab die Hoffnung nicht auf.
    Der Frieden hielt nicht lange. Die Vibrationen in Drems Audioempfängern verwandelten sich zu Getrappel, das sich als das Stampfen rennender Stiefel erwies. Yamans Stimme drang an sein Ohr und sagte: »Hier kommen die Scheißtruppen. Ich binde sie in unser Kommunikationsnetz ein, bevor sie anfangen herumzunörgeln.«
    Das Team der kartellierten Angel-Streitkräfte trug dunkle Ausrüstung. Im Gegensatz zu den Anzügen der Schwestern, die das Licht so hell wie möglich reflektierten, waren sie schwarz wie Teer. Ihr einziges Zugeständnis an Farbe waren silberne Abzeichen auf ihren Schultern, auf denen das Fraktionslogo zu sehen war. Dieses erinnerte Drem immer an einen einäugigen Piraten, dessen Helm eine Störung hatte. Er legte die Suche der Drohnen in den Hintergrund und trat auf offenes Gelände, um die Truppen zu empfangen.
    Einer von ihnen kam auf Drem zu und sagte: »Captain Kiel Rhan. Ich leite diesen Einsatz.«
    Drem nickte zur Bestätigung und sagte: »Captain.« Dann wandte er sich wieder dem Umgebungsscan zu. Sein Verstand war eiskalt und auf dem Punkt.
    »Agent, mein Team wird sich zu den Reparaturanlagen nördlich von hier begeben«, sagte Rhan.

    »Wie viele Leute erwarten Sie dort zu finden?«, fragte Drem.
    Der Captain ignorierte die Frage. »In der Zwischenzeit legt die Basis Ihnen nahe, die Wohngebiete im Osten zu untersuchen. «
    Drem rief eine Karte der Kolonie auf. »Wohnbereiche?«
    »Genau«, bestätigte der Captain.
    »Sie meinen nicht zufällig die, die direkt neben den Lagergebäuden liegen? Wie ich sehe, ist deren Inhalt nicht registriert. Ich habe einen Schwarm Drohnen dorthin geschickt, um nachzusehen.«
    »Agent, ich schlage vor, Sie folgen den Anweisungen und erstatten dann Bericht, was Sie gefunden haben.«
    Ortag schaltete sich ein und sagte: »Wir machen hier alle nur unsere Arbeit.« Auf einem privaten Kanal zu Drem fügte er hinzu: »Sei vorsichtig, mein Sohn. Nur die Ruhe. Ich habe von diesem Kerl gehört, und er mag Kapselpiloten genauso wenig wie du.«
    Drem ignorierte die Warnung. »Captain, meine Anweisungen lauten, Leben zu retten. Das erreiche ich nicht dadurch, dass ich hier herumrenne und jedes einzelne Gebäude durchkämme. Es werden mehr als hundert Menschen vermisst. Wenn die Drohnen einen Hotspot finden, werde ich mit dem Rest meines Teams dorthin eilen, aber bis dahin werden wir uns gründlich umsehen. Ich möchte noch hinzufügen«, sagte er und versuchte, seinen Ärger im Zaum zu halten, »dass diese Lagerhäuser sehr nach Munitions- und Militärdepots aussehen. Die meisten Piratenfraktionen – und das schließt meine eigene ein – stapeln diese Dinge gern neben den Betten der Menschen auf, um Feinde davon abzuhalten, sie unter Beschuss zu nehmen. Darum vermute ich einfach mal, dass es Ihnen gerade recht käme, wenn wir von dort Bericht erstatten und bestätigen, dass nicht nur die Wohngebäude, sondern
auch die Lagerhäuser unbeschädigt sind. Könnte das ungefähr hinkommen?«
    Der Captain schwieg.
    »Um genau zu sein wäre das der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, warum wir dorthin gehen sollten. Die meisten Vermissten …« Drem hielt inne und grübelte. »Moment mal. Die meisten Vermissten sind Fließbandarbeiter.«
    »Agent …«
    »Halten Sie mal eine Sekunde die Klappe.«
    Das Team hörte, wie der Captain scharf die Luft einsog. Bevor er allerdings anfing zu brüllen, mischte Yaman sich ein. »Es ist durchaus wert, unserem Mann zuzuhören. Er hat bereits Leute aus dem Feuer gezogen.«
    Die vollkomme Ruhe in Yamans Stimme, die weit von seiner üblichen, überdrehten Fröhlichkeit entfernt war, ließ Rhan innehalten. Verena fügte schnell hinzu: »Er hat recht. Ihre Truppen hätten einige Leute weniger, wenn er nicht gewesen wäre.«
    In der Zwischenzeit hatte Drem einen Grundriss der Station aufgerufen und betrachtete ihn eingehend. Ein Detail erregte seine Aufmerksamkeit. »Ortag, ich brauche

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