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Eve und der letzte Englaender

Eve und der letzte Englaender

Titel: Eve und der letzte Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zaza Morgen
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unterstellen, dass ich das absichtlich getan hab! Und mein Beinkleid ist SCHICK!“ verteidigte ich mich und verschränkte demonstrativ die Arme.
    „ Nenene, da hast du dich schon ganz alleine reinmanövriert, Süße. Ich bin jedenfalls mal gespannt auf dein Gesicht auf den Videobändern der Überwachungskamera… Schon mal „Sliver“ gesehen, hm?“
    Jetzt war sie es, die mich fassungslos anstarrte und mich, als ich das gekonnt ignorierte, mit aller Kraft von der Couch zu schubsen versuchte.
    „ Na warte, duuuuuu!“, brachte sie nur noch heraus.
    „ Okay okay, Frieden!“, keuchte ich, mich verzweifelt gegen ihren Angriff wehrend.
    Ich war froh, dass wir jetzt entspannter mit der Situation umgehen konnten, was ich Eve hoch anrechnete. Sie hatte schließlich allen Grund dazu, sauer auf mich zu sein und mich für einen völligen Rockstar-Psychopathen zu halten. Tat sie aber offensichtlich nicht – vielleicht nur für einen Verrückten, aber das hatte sie ja ohnehin von Anfang an getan. Mir war klar, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um endlich auf George zu hören.
     

    George – irgendwie glaubte ich langsam, dass er eine Standleitung in mein Hirn besaß. Denn kaum war ich mir darüber bewusst geworden, dass Eve abgehauen war, hatte mein Handy geklingelt. Ich musste nicht mal draufschauen um zu wissen, wer es war.
    „ Dominic, wie geht es dir? Hast du deine Reise genossen?“, hörte ich ihn sagen, auch wenn ich in meiner völligen Verwirrtheit nicht begriff, was er von mir wollte.
    Ich spürte aber, dass George genau wusste, wie es mir ging, nämlich beschissen. Er wartete meine Antwort noch nicht mal ab, sondern ging gleich zu seinem Manöver über.
    „ Ich habe dir gesagt, dass das passieren wird, wenn du nicht aufrichtig bist, Dominic.“
    Woher George überhaupt von meiner Begegnung mit Eve wusste, war mir ein Rätsel. Aber offensichtlich kannte er alle Details, obwohl ich mit niemanden darüber gesprochen hatte. Ich schwieg, jetzt weniger aus Verwirrtheit als vielmehr aus Protest.
    „ Du musst sie um Verzeihung bitten, Dominic“, flüsterte er mir ein. George hatte Recht, das wusste ich. Aber ich schämte mich vor ihm, meinem heimlichen Guru. Ich fühlte mich dabei ertappt, Scheiße gebaut zu haben, weil ich nicht auf ihn gehört hatte.
    „ Ja George, ich WEISS es doch“, fuhr ich ihn patzig an.
    „ Ich habe dir gesagt, dass dein Handeln Konsequenzen haben wird“, setzte er völlig unbeeindruckt noch einen drauf.
    Jetzt wurde ich richtig fuchsig.
    „ Ja, du hast mich gewarnt, das hast du bereits GESAGT“, schnauzte ich ihn an.
    Aus dem Hörer drang nur ein kurzes, allwissendes Lachen.
    „ Du wirst deinen Weg gehen, Dominic.“
    Dass dieser Mann immer das letzte Wort haben musste!
     

    „ Eve – es tut mir leid. Ich hätte dir gleich sagen müssen, wer ich bin.“ Jetzt war es raus. Sie schaute mich ernst an.
    „ Entschuldigung angenommen“, lächelte sie. „ Aber nur, wenn du mich jetzt endlich schlafen lässt!“
    Mittlerweile war es draußen schon taghell, wir hatten völlig die Zeit vergessen.
    „ Na gut, aber pünktlich zum Mittagessen wecke ich dich!“
    „ Was gibt’s denn?“, fragte sie neugierig, aber ich ließ sie zappeln.
    „ Das wird nicht verraten!“
    Ich zog sie kurz an mich und drückte sie sanft, bevor wir uns beide ins Land der Träume verabschiedeten.
     

     

    Eve
     

    „ Hier, das musst du probieren!“
    Dom reichte mir völlig enthusiastisch ein heißes, fetttriefendes Etwas entgegen. Ich schaute ein wenig skeptisch und biss dann hinein. Hmmm, war das lecker! Dieser Engländer wusste nach nur drei Tagen schon ganz genau, wie er sich mit mir gut stellen konnte. Verdammt! Ich strahlte kauend in Doms Richtung. Er strahlte zurück und versorgte mich mit der nächsten kleinen Schweinerei, die er gerade an einem der vielen tollen Stände auf dem Brick Lane Market aufgetrieben hatte. Es war Sonntagmittag, und ich war immer noch in London. Mit Dominic Howell. Ich musste mich in regelmäßigen Abständen daran erinnern, dass das hier wirklich passierte, war aber gleichzeitig überrascht, dass ich so entspannt blieb. Das war ja nicht gerade die alltäglichste Situation, mit einem Rockstar mal eben in Central London 'nen Happen essen zu gehen. Und normalerweise tendierte ich in Extremlagen ja gerne mal zu phänomenalen Aussetzern. Aber vielleicht hatte ich auch bei meiner katastrophalen Aktion am Freitag all mein schlechtes Karma rausgehauen und war

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