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Eve und der letzte Englaender

Eve und der letzte Englaender

Titel: Eve und der letzte Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zaza Morgen
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atmen. Meine Hand wanderte in die Richtung und ich landete etwas unsanft in einem Gesicht. Scheiße – es folgen erst ein lauter Schnarcher und dann ein spitzer Schrei, der unverkennbar von Tom stammte.
    „ Campbell, du verdammter Volltrottel!“
    Ich stellte mich taub – da ich ja nichts sah, konnte er mich bestimmt auch nicht sehen.
    „ James, mach’ die Augen auf, ich weiß, dass du wach bist. Sonst erledige ich das mit ’nem Brecheisen.“
    Uh, da klang aber jemand gar nicht amused. Mit aller Kraft schaffte ich es, zumindest etwas zu blinzeln.
    „ Ach schau an, da ist er ja. Oder soll ich besser sagen: sie.“
    Tom sprach in Rätseln.
    „ Was willst du, man?“
    Autsch, das tat weh – nicht nur, dass meine eigenen Worte in meinem Schädel gefährlich widerhallten, Tom hatte mir auch noch eine fiese Schelle verpasst.
    „ Hm, lass mich überlegen, wie ich deine Erinnerung ein wenig anregen kann.“
    Jetzt war er anscheinend völlig wahnsinnig geworden, denn er lachte irgendwie jokermäßig schrill, packte dann meine Hand und hielt sie mir dicht vor die Augen.
    „ Tom-Darling, ist es zum Händchenhalten nicht etwas zu früh?“, versuchte ich zu scherzen.
     

    Mein Lachen blieb mir im Halse stecken, als sich langsam so etwas wie Schärfe in meinem Blick einstellte. What the fuck war das denn da auf meinen Fingernägeln? Ich riss schlagartig meine Augen auf und starrte abwechselnd Tom und meine Hand an.
    „ Tom, was ist passiert mit mir?“
    Tom grinste mich nur breit an. „Ich dachte, das würdest du mir sagen können.“
    Verzweifelt strich ich mir durchs Gesicht, auf der Suche nach meiner Erinnerung. Keine gute Idee – unvermeidbar bemerkte ich nun auch den Rest meines Körpers, der der Kriegsbemalung auf meinen Fingernägeln in nichts nachstand.
    „ WAS HABT IHR MIT MIR GEMACHT?!“
    „ WIR, lieber Freund, haben GARNICHTS gemacht – das warst du zur Abwechslung mal höchstselbst!“
Tom grinste immer noch, jetzt allerdings einen Tick mitleidiger als zuvor, wie ich mir einbildete. Mein fragendes Gesicht schien ihn zudem ein bisschen zu erweichen und er beschloss, mich zumindest wissen zu lassen, was er wusste.
    „ Tja, und dort habe ich dich dann also gefunden und abtransportiert“, endete er seine Kurzzusammenfassung. Ganz weit hinten in meinem Hirn blinkte so was wie eine Erinnerung auf. Uh, wieder dieser Schmerz! Ich schloss schnell meine Augen und folgte der Spur, die sich da auftat.
    „ James, alles okay?“
    „ Gib mir fünf Minuten. Ich hab’s gleich.“
     

     

    Tom
     

    Diese Volleule! Aber eines musste man ihm lassen: Egal, wie krass er sich abschoss, er konnte mit der nötigen Konzentration alles Verdrängte wieder in sein Haupthirn shuffeln. Manchmal hatte ich den Verdacht, James habe gar kein Gehirn, sondern stattdessen mehrere Festplatten in seinem Schädel, auf denen er Content hin- und herschob. Beängstigend, und definitiv nicht normal… Jetzt saß er also mal wieder da und suchte nach den verschollenen Dateien von gestern Abend. Ungeduldig rutschte ich auf meiner Seite des Bettes hin und her. Mein Magen knurrte verdächtig – schließlich war mein Abendessen ja dank Mrs. Campbell gestern ausgefallen. Mit Mühe und Not hatte ich ihn nachts in sein Zimmer geschleppt und mich zur Sicherheit bei ihm einquartiert – ich wollte nicht riskieren, dass er noch mal verschwand.
     

    James' Recherche in seinem Selbst war offensichtlich nicht ganz schmerzfrei, denn in unregelmäßigen Abständen hörte ich ihn leise aufstöhnen, bis er langsam seine Augen wieder öffnete und mich entschuldigend ansah.
    „ Und, die Dame, möchten Sie mir etwas beichten?“
    „ Es ist alles Doms und Eves Schuld!“, jammerte James.
    „ Ach!“, machte ich nur amüsiert.
    „ Ja! Wirklich! Sie sind einfach abgehauen und haben mich alleine zurückgelassen!“
    Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, das James schmollend mit einem „Pffff, dann frag sie doch!“ quittierte.
    „ Jaja, ist ja gut! Ihr habt euch also verloren?“
    „ NEIN, sie haben mich absichtlich vergessen!“, beharrte James. „Und als ich das bemerkt hatte, war ich so verwirrt, dass ich mich auf dem Weg zurück in der Stadt verlaufen habe!“
    „ Wieso hast du dir denn bitte nicht einfach ein TAXI gerufen?“, fragte ich ihn und war schon sehr gespannt auf seine Erklärung.
    „ Ich wollte das alleine hinbekommen!“, schmollte James wieder.
    „ Na, das hat ja eins A geklappt!“, lachte ich und bereute gleich

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