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Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi

Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Evelyns Fall - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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klopfe ihr auf die Schulter.
    „Ein bisschen etwas habe ich gefunden zum Tod von Hubert Osthof“, sagt sie. „Es hat damals einige Artikel über den Unfall gegeben, immerhin war er Ministersohn. Es stimmt, was Autohändler erzählt hat. Hubert ist in der Nacht in den Baumzerschneider gekommen.“
    „Irgendwelche Andeutungen, dass es kein Unfall gewesen sein könnte?“
    „Nicht einmal ein Nebensatz. Er hat einen älteren Bruder, den man kennt: Christian Osthof, diesen Wirtschaftsmeinungsforscher, ist jetzt oft im Fernsehen.“
    Jetzt weiß ich, warum mir der Name so bekannt vorgekommen ist. Hatte nicht nur mit dem Vater zu tun.
    „Ich bin gerade auf seiner Homepage.“
    Ich sehe Vesna über die Schulter: Osthofs Institut heißt ÖKO-POP. Der vordere Namensteil steht sowohl für Ökonomie als auch für Ökologie, POP steht für Population, lese ich. Man biete zielgerichtete Meinungsforschung und Analysen an, die sich mit sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen befassen. Ich habe Osthof immer ganz okay gefunden, vielleicht ein wenig eitel, aber so wirken viele im Fernsehen. Seine Analysen sind prägnant und er ist zumindest keiner, der den Wirtschaftsmagnaten ununterbrochen nach dem Mund redet. Aber allzu sehr interessiere ich mich dann auch wieder nicht für das, was er tut. Wirtschaftsmeinungsforschung und Analyse. Eigentlich auch ein Bereich, der in meine Serie über die Gewinner der Krise passen würde. Vor dem großen Bankencrash war er viel seltener auf dem Bildschirm und in den Zeitungen vertreten. Alle wollen wissen, wie es weitergeht. Und ob so etwas noch einmal passieren kann.
    Vesna faucht, als ich ihr von meiner Idee erzähle. „Ist Schaumschläger. Wenn es wichtig ist, dann redet er immer für die Banken und die Großverdiener. Wenn es nicht wichtig ist, dann tut er so, als wenn er an kleine Leute denkt. Was war, als Regierung bei der geplanten Mindestsicherung die zwei Zusatzmonate gestrichen hat? Osthof hat gesagt, für die Kaufkraft ist das egal. Erstens ist das nicht egal, weil die mit Mindestsicherung können nicht sparen, und zweitens: Darum geht es nicht.“
    „Hab ich gar nicht so mitbekommen“, murmle ich.
    „Höre ich schon einiges von Tochter Jana. Nicht dass ich ihre radikalen Ansichten teile, aber …“
    „So radikal sind die nicht.“
    „Kannst du nicht mitreden, wenn du nicht einmal weißt, was in Politik lauft.“
    Meine Güte, was ist Vesna heute über die Leber gelaufen? Ich versuche, ruhig zu bleiben. Und sie abzulenken. „Und über seinen Vater, den ehemaligen Minister? Hast du da schon etwas rausgefunden?“
    „Du bist schlimmer als dieser Autohändler. Der hat mich heute schon zweimal angerufen und hat gefragt, ob ich Neues habe. Ich weiß, wo der Vater wohnt. Ich weiß, dass er alleine lebt, Frau Osthof ist vor einigen Jahren gestorben. Ich weiß, dass er eine Geheimnummer hat. Ich weiß nicht, ob ich noch heute an ihn herankomme.“
    „Klar, so schnell geht das nicht“, beschwichtige ich sie.
    „Sagst du, aber jetzt habe ich Auftraggeber. Ich habe ihm schon klargemacht, wenn ich für ihn nicht schnell und gut genug bin, dann soll er sich anderen Detektiv suchen.“
    „Und?“
    Zum ersten Mal heute grinst Vesna. „Er hat natürlich gesagt, er will mich.“
    Wenig später finde ich dann auch heraus, warum meine Freundin gar so übel gelaunt ist. Wir sind hinüber in die Wohnung gegangen und Vesna hat Kaffee gemacht. Genau so, wie wir ihn beide lieben: ganz stark und schwarz.
    „Wie geht es Valentin?“, frage ich, nachdem ich vom Konzert erzählt habe und davon, dass Tobler auch dort war.
    Sie rührt in ihrem Espresso, als wollte sie eine Flutwelle erzeugen. Dabei trinkt sie ihren Kaffee ohne Zucker. „Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir probeweise auf ein Monat zusammenziehen.“
    „Und?“
    „Er hat gemeint, momentan passt das nicht so gut, weil er so viel unterwegs ist, wir sollen warten, bis er mehr Zeit hat.“
    „Aber er war es doch, der andauernd mit dir zusammenziehen und dich heiraten wollte.“
    „Hat sich offenbar gelegt“, murmelt Vesna. „Habe ich zu lange gewartet.“
    „An sich hat er ja recht“, versuche ich sie zu trösten. „Wenn er unterwegs ist, könntet ihr den gemeinsamen Alltag ja gar nicht testen. Du wärst allein in seiner Villa. Und du hättest es weit zu deinem Büro.“
    „So etwas hat er auch gesagt, aber ich weiß nicht … Ich glaube, da steckt anderes dahinter.“
    Dann klopft es lautstark an der Tür und da

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