Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig
Ever, die Party wird der Hammer. Und du bist verrückt, wenn du glaubst, dass sich das eine von uns entgehen lässt!«
Kostüme?
Der Hammer?
Und da hab ich gedacht, es ginge bloß darum, ein paar Unsterbliche zu überreden, von der Frucht zu essen.
»Du hast doch die Einladungen gesehen, oder?«, fragt Stacia und lässt den Blick über mich wandern.
Ich schüttele den Kopf und begreife zu spät, dass ich das versäumt habe. Ich habe lediglich den pink-schwarzen Umschlag gesehen, den ich am Teich hinterlegt habe. Nie wäre ich auf die Idee gekommen hineinzulugen. Schließlich war ich mit den ganzen Schularbeiten, die ich zu der Zeit erledigen musste, viel zu beschäftigt, um irgendwelche Fragen zu stellen. Nie habe ich mich erboten, bei der Planung zu helfen – ja, ich habe nicht einmal gefragt, wie es läuft. Alle schienen sich mit solcher Begeisterung ans Werk zu machen, dass ich es gerne den anderen überlassen habe. Ich dachte, ich müsste lediglich pünktlich mit der Frucht erscheinen, doch jetzt brauche ich anscheinend auch noch ein Kostüm.
»Okay, nur damit du Bescheid weißt, es ist eine Party unter dem Motto ›Dein früheres Ich‹. Du weißt schon, verkleidet als eine Person aus deinem früheren Leben«, erklärt Stacia. »Und eines kann ich dir garantieren – wir kommen, ob es dir passt oder nicht.« Sie wirft mir einen herausfordernden Blick zu, der mich schlagartig an früher erinnert, an die Zeit, als ich neu hier war und sie mich mit gnadenloser Bosheit traktiert hat.
Der einzige Unterschied zu damals ist, dass ich es diesmal verdient habe. Sie hat mir sehr engagiert dabei geholfen, alles wieder zum Guten zu wenden, und hat großzügig ihre Zeit geopfert, also kann ich zumindest ihre Bemühungen und die enorme Entwicklung, die sie durchgemacht hat, anerkennen.
»Findet die Party noch bei Ava statt?«, erkundige ich mich, wobei ich mich frage, wie wir alle in ihren schnuckeligen kleinen Bungalow passen sollen, jetzt, da sich die Gästeliste vervielfacht hat.
»Nein.« Miles bleibt grinsend neben Honor stehen und
mischt sich ins Gespräch ein. »Sie findet bei dir zuhause statt. Und glaub mir, Sabine und Mr. Muñoz legen sich mächtig ins Zeug – da wird an nichts gespart. Das wird sogar deine Halloween-Party komplett in den Schatten stellen.« Er nickt bekräftigend. »An deiner Stelle würde ich deshalb schleunigst nach Hause gehen und mir pronto ein gutes Kostüm manifestieren. Die Party beginnt nämlich um sieben.«
VIERZIG
A usnahmsweise hat Miles einmal nicht übertrieben. Sabine und Mr. Muñoz haben sich mit der Deko wirklich selbst übertroffen.
Von dem Augenblick an, als wir in die Einfahrt einbiegen, kann ich nur völlig baff darüber staunen, wie sie dieses auf Pseudo-Toskana-Stil getrimmte Haus von der Stange in etwas verwandelt haben, das aussieht, als stammte es tatsächlich aus der Alten Welt.
»Warte nur, bis du es von innen siehst!« Sabine strahlt mich an. »Ich weiß, du wolltest eigentlich im kleinen Kreis feiern, aber ich fand es schön, eine Party für alle deine Freunde zu geben. Du hast so schwer gearbeitet, Ever. Du hast dir ein bisschen Spaß verdient, und Paul und ich, offen gestanden, auch!«
Als sie mich ins Haus führt, mit Mr. Muñoz im Schlepptau, tja also, ich kann nur sagen, wenn es von außen schon fantastisch war, dann ist es drinnen regelrecht umwerfend.
»Das ist erst der Anfang«, sagt Mr. Muñoz mit immer breiter werdendem Grinsen. »Jeder Raum hat ein eigenes Motto.«
»Wie seid ihr …?« Ich will fragen, wie sie das alles geschafft haben, ohne dass ich etwas mitgekriegt habe, doch dann sehe ich es – überall schwirren Dekorateure, Leute vom Partyservice und alle möglichen Helfer herum. Das ist
nicht bloß eine Party. Es ist eine Riesensause, um meinen Schulabschluss zu feiern.
»Es gibt eine Menge zu feiern«, sagt Sabine. »Also dachten wir, wir gehen aufs Ganze. Betrachte es einfach als Willkommens- Schrägstrich Schulabschluss- Schrägstrich Verlobungsparty. Ach, und wir sind noch gar nicht dazu gekommen, dir das Neueste zu berichten: Ein großer Verlag hat kürzlich ein Angebot für Pauls Buch gemacht – also ist es auch noch eine Buchvertragsparty!« Sie sieht zu ihm auf, mit vor Stolz auf seinen Erfolg ganz geröteten Wangen, und auch ich werfe einen kurzen Blick auf ihn und werde mit einem Lächeln und einem Zwinkern belohnt. Ich weiß, er denkt an den Tag, als ich ihm genau das prophezeit habe. »Wir erwarten eine Menge Leute,
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