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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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zustimmend, richte den Blick auf Holt und mustere seinen silbernen Haarschopf und den strengen schwarzen Rollkragenpullover. »Okay, du bist entweder Andy Warhol oder Albert Einstein …«
    Doch ehe er mir antworten kann, erscheint Stacia als Marilyn Monroe – welch große Überraschung – neben
Honor, die sich als Pocahontas verkleidet hat – was wirklich eine große Überraschung ist.
    »Wow, tolle Kostüme.« Ich nicke beiden anerkennend zu.
    Stacia streicht ihr rückenfreies, weißes Kleid glatt, während Honor die langen, schwarzen Zöpfe schwenkt und sagt: »Okay, ich war nicht direkt Pocahontas, aber ich hatte ein Leben als amerikanische Ureinwohnerin.«
    Ich blinzele und frage mich, ob das heißt, dass sie es ins Sommerland geschafft hat.
    Doch sie liefert die Erklärung sofort nach, indem sie sagt: »Romy und Rayne haben mich hypnotisiert.«
    Ich sehe sie scheel an. Was redet sie denn da für Zeug?
    »Weißt du, sie haben eine Reinkarnationstherapie mit mir gemacht. Sie sind ziemlich gut darin. Inzwischen überlegen wir schon, ob wir das im Laden anbieten sollen – natürlich mit Avas Unterstützung.«
    »Wow«, staune ich. »Ich hatte ja keine Ahnung.« Irgendwie kränkt es mich ein bisschen, dass ich so vieles verpasst habe und dass sie so locker ohne mich weitergemacht haben. Doch dann schüttele ich den Kopf, streiche den Gedanken und wende mich wieder Miles zu. »Und, hast du dich auch hypnotisieren lassen? Heißt das, du warst tatsächlich Leonardo?«
    Doch gerade als er mir antworten will, baut sich Jude vor mir auf, der als der sonst – na ja, zumindest bei mir – unter dem Namen Bastiaan de Kool bekannte Künstler erschienen ist. Er lässt sich Zeit damit, mich zu betrachten, und versucht, aus meiner Kostümierung schlau zu werden. Dabei studiert er mich so lange, dass es mir langsam unbehaglich wird. Ich werde so nervös und beklommen, dass ich Honor einen kurzen Blick zuwerfe, die von dieser intensiven
Aufmerksamkeit sicher alles andere als begeistert ist.
    »Verstehe«, sagt er. »Du hast von jeder ein Stück genommen. « Staunend schüttelt er den Kopf und lässt den Blick ein weiteres Mal über mich wandern. »Super Idee. Wünschte, es wäre meine gewesen.«
    »Ich wünschte auch, es wäre meine gewesen.« Ich blicke quer über den Raum hinweg und winke Sabine und Mr. Muñoz zu, die als Wikingerprinzessin beziehungsweise William Shakespeare kostümiert sind, ehe ich mich wieder Jude zuwende. »Es war Damens Idee.«
    »Ist er da?«, will Stacia wissen. Ihre Wangen laufen rot an, als sie begreift, wie ich das auffassen könnte – dass ich nach allem, was zwischen uns dreien abgelaufen ist, ihr Interesse leicht falsch interpretieren könnte. »Also, nicht dass es mir wichtig wäre.« Sie hält inne, als sie merkt, dass das womöglich noch schlimmer geklungen hat, und fügt hastig hinzu: »Ich meine, natürlich ist es wichtig – aber es ist mir nicht so wichtig, wie du jetzt vielleicht denkst.«
    Ich lege ihr beschwichtigend eine Hand auf den Arm und sage ihr, dass sie sich keinen Kopf machen soll, als mich auf einmal ein so heftiger Ansturm von Energie überfällt, dass ich das Gefühl habe, im Auge ihres ganz persönlichen Tornados festzusitzen. Und obwohl ich mich rasch losmache, registriere ich, dass es gar nicht so negativ war. Ja, ich habe sogar einen kurzen Blick darauf werfen können, wie weit sie gekommen ist und wie ernst es ihr damit ist, was sie gesagt hat.
    Ich sehe sie an und versuche, positiver zu klingen, als mir zu Mute ist. »Ehrlich gesagt«, erwidere ich, »habe ich keine Ahnung, ob er kommt, aber ich hoffe es.«
    Ava winkt mir von der anderen Seite des Zimmers und
bedeutet mir, dass ich zu ihr ins Fernsehzimmer rüberkommen soll, wo sie in ihrer Verkleidung als John Lennon neben Rayne steht, die einen Pillbox-Hut, pieksaubere weiße Handschuhe und ein perfektes Kostümchen trägt, kombiniert mit der schwungvollen Frisur von Jackie O., während Romy als Jimi Hendrix erschienen ist und sich sogar eine E-Gitarre umgehängt hat. Dies ist das totale Gegenteil dessen, was ich erwartet hätte, aber, offen gestanden, bin ich in all der Zeit nie richtig schlau aus den beiden geworden.
    Ich will ihnen gerade dafür danken, dass sie so gute Arbeit geleistet und mir im Lauf des vergangenen Jahres so viel geholfen haben, als sich jemand von hinten an mich heranschleicht und sagt: »Und so ist es geschehen.«
    Ich wende mich um, da ich die Stimme auf der Stelle erkannt habe.
    Sie

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