Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
Straßenrand stehen, schließe die Augen und manifestiere das Portal, das mich ins Sommerland bringt. Ich lande auf dem weiten, duftenden Feld mit seinen pulsierenden Blumen und vibrierenden Bäumen und gönne mir einen Moment, um den reinen, unverfälschten Glanz all dessen zu genießen – die üppig wuchernde Masse aus Schönheit, Liebe und allem Guten –, ehe ich mich zur anderen Seite aufmache, an den Ort, wo die Bäume alle kahl sind, keine Blumen wachsen und Magie und Manifestieren nicht existieren.
    Meine Befürchtungen werden bestätigt, als ich die dünne Schlammspur entdecke, die von Havens Gedenkstätte den ganzen Weg zur dunklen Seite führt, auf die ich zuerst gestoßen bin.
    Sie wächst.
    Wuchert immer weiter.
    Obwohl mich das überhaupt nicht wundert, habe ich keine Ahnung, wie ich es aufhalten soll. Keine Ahnung, was ich tun soll, wenn ich erst einmal angelangt bin. Und obwohl ich mich darum bemüht habe, mich seelisch auf so ungefähr
jede Möglichkeit einzustellen, erwischt mich die, die mir nun tatsächlich begegnet, völlig unvorbereitet.
    Mit vor Verblüffung weit aufgerissenen Augen und offenem Mund sehe ich Jude, Ava, Romy, Rayne und … Miles ? dort stehen und mich erwarten.
    Der Einzige, der diese Versammlung vollständig machen könnte, ist Damen, doch der fehlt bedauerlicherweise.
    »Wie habt ihr …« Ich verstumme und starre Miles an, die größte Überraschung von allen.
    »Tja, es war nicht ganz einfach und hat ein paar Versuche gekostet, aber als wir alle vier unsere Energien und Miles’ brennenden Wunsch, dich zu deiner Reise zu verabschieden, gebündelt haben, sind wir schließlich durchgekommen. «
    »Hoffentlich habt ihr ihm zuerst einmal die schöneren Gegenden gezeigt«, sage ich mit innerlichem Unbehagen, wenn ich mir vorstelle, wie er sich nach all diesem Aufwand gefühlt haben muss, als er durch den herrlichen schimmernden Schleier getreten und an einem so finsteren und trostlosen Ort herausgekommen ist.
    »Später«, sagt Ava. »Wir waren in zu großer Eile, damit wir dich noch erwischen, ehe du aufbrichst.«
    »Aber – warum?« Ich sehe Jude an und vermute richtigerweise, dass er sofort, nachdem ich ihn in seiner Haustür habe stehen lassen, die anderen angerufen und überredet hat, mich hier zu erwarten.
    »Weil du eine anständige Verabschiedung verdient hast«, sagt Romy und rempelt ihre Schwester unsanft in den Bauch, bis auch sie widerwillig nickt.
    »Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Ich schlucke schwer und schärfe mir ein, bloß nicht vor ihnen zu weinen.
    »Du brauchst gar nichts zu sagen«, meint Miles grinsend.
»Du weißt ja, dass ich locker das Reden für uns alle übernehmen kann.«
    »Stimmt«, lache ich, wobei ich mich immer noch nicht daran gewöhnt habe, ihn hier zu sehen.
    »Ach, und wir haben Geschenke mitgebracht.« Ava nickt begeistert.
    Ich versuche erfreut dreinzublicken, doch in Wirklichkeit habe ich keine Ahnung, was ich mit ihnen anfangen soll oder ob ich sie überhaupt dorthin mitnehmen kann, wohin ich unterwegs bin – wo auch immer das sein mag. Der Gedanke verflüchtigt sich allerdings in dem Moment, als Rayne vortritt, mir bedeutet, den Kopf zu senken, und mir einen kleinen silbernen Talisman umhängt, der von einer braunen Lederkordel baumelt.
    Ich nehme den Anhänger zwischen Zeigefinger und Daumen und hebe ihn an, damit ich ihn besser sehen kann, unsicher, wie ich die Botschaft dahinter auslegen soll, vor allem angesichts der Tatsache, dass er direkt aus Raynes Hand kam.
    »Ein Ouroboros?«, keuche ich mit scharfer Stimme und ziehe dabei fragend eine Braue hoch.
    »Der ist von Romy und mir«, sagt sie mit ernstem Blick. »Zu deinem Schutz. Damen hatte Recht. Der Ouroboros ist ganz und gar nicht böse, und wir hoffen einfach, dass er dich daran erinnert, wo du angefangen hast und wo du enden wirst und wo du dich hoffentlich eines Tages wiederfindest. «
    »Und wo ist das?«
    »Hier. Bei uns allen«, sagt sie mit aufrichtigem Ernst in der Stimme. Ihr doppeltes Wesen, ihre Fähigkeit, mal so und mal so zu sein, vor allem in Bezug auf mich, ist so verwirrend, dass ich sie nicht zu fassen kriege. Ich muss an den
alten Mann denken, der mir einst im Sommerland begegnet ist und der darauf bestanden hat, dass die Persönlichkeiten der Zwillinge genau umgekehrt verteilt seien, als ich mir einbilde. Er hat behauptet, Rayne sei die Ruhige und Romy die Sture, und zwangsläufig frage ich mich, wie oft sie dieses Spiel spielen.
    Ehe ich

Weitere Kostenlose Bücher