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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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nicht mehr lange dauern.«

DREISSIG
    O kay, was ich jetzt möchte, ist, dass ihr euch darauf konzentriert, eure Energie zu speisen. Sie zu reinigen, sie emporzuheben, sie schneller und schneller zu beschleunigen. Glaubt ihr, das schafft ihr?«
    Ich kneife die Augen zu und konzentriere mich. Das mit dem Beschleunigen ist mir immer am schwersten gefallen. Ich weiß noch, wie Jude versucht hat, mir dasselbe beizubringen, damit ich Riley wiedersehen konnte. Aber ganz gleich, wie sehr ich mich bemühte, meine Energie blieb gerade behäbig genug, saß gerade fest genug, war gerade konfus genug, um die Gedanken und Bilder einer kleinen Anzahl erdgebundener Wesen aufzufangen, und nicht die jener, die auf die andere Seite übergewechselt waren, die, die ich sehen wollte.
    »Ich möchte, dass ihr euch bei jedem Einatmen ein wunderschönes, heilendes, schimmernd weißes Licht vorstellt, das euch erfüllt. Das am Kopf anfängt und sich bis zu den Zehen herabsenkt. Und dann, bei jedem Ausatmen, sollt ihr euch vorstellen, dass die ganze restliche Negativität, alle Zweifel, alles, was zu den Worten kann nicht gehört, euch endgültig verlässt. Stellt es euch als einen dicken, grauen, zähen Strom vor, wenn ihr wollt - bei mir funktioniert das anscheinend immer.« Sie lacht; ihre Stimme ist wie ein Lächeln.
    Ich nicke, und da meine Augen geschlossen sind, kann
ich mir nur vorstellen, dass die Zwillinge ebenfalls nicken. Ihre Einstellung zu Ava ist so ziemlich dieselbe wie die zu Damen - absolute Vergötterung, die Bereitschaft, alles zu tun, was sie sagt. Zwar waren sie nicht gerade begeistert, dass das Buch der Schatten aus ihrem Lehrplan verbannt worden ist, nicht einmal, nachdem ich als Warnung die Geschichte von meinem fehlgeschlagenen Zauber zum Besten gegeben hatte, die zeigte, wie sehr alles schiefgehen kann, wenn die Absicht ein kleines bisschen unscharf wird und gesundes Urteilsvermögen von Besessenheit ausgestochen wird. Doch sie haben rasch darauf hingewiesen, dass sie sich niemals so blöd anstellen würden wie ich. Dass sie niemals bei dunklem Mond irgendein Ritual abhalten würden. Dass sie ausschließlich versuchen würden, Materie zu manipulieren, und niemals das Handeln eines anderen Menschen. Doch Ava ließ sich nicht beirren, und deshalb sind wir alle wieder dabei, unsere Energie zu reinigen und zu meditieren.
    Und obwohl ich mich an den Plan halte und mitmache, mir das weiße Licht vorstelle, das durch mich hindurchströmt, während ich den negativen Müll verbanne, der dazu neigt, sich im Innern anzusammeln … Obwohl ich schon nach ein paar Wochen einen unglaublichen Unterschied darin bemerkt habe, wie ich aussehe, wie ich mich fühle und, fast noch wichtiger, wie ich manifestieren und wieder telepathisch mit Damen kommunizieren kann … Obwohl ich weiß, dass es durchaus in meinem Interesse ist, an diesen Gruppenmeditationen teilzunehmen und dass das dazu beitragen wird, mich auf das Ziel zuzulenken, das ich letzten Endes erreichen will … Trotz all dem kehren meine Gedanken immer wieder zum gestrigen Tag zurück, als ich mir freigenommen hatte, um mit Damen zu faulenzen.
    Wir breiteten unsere Handtücher nebeneinander aus,
so dicht, dass die Ränder sich überlappten. Dazu einen Berg ungelesener Zeitschriften auf meiner Seite und ein maßgefertigtes, frisch manifestiertes Surfbrett auf seiner - das alte ist bei dem unglücklichen Höhleneinsturz vor ein paar Wochen zu Bruch gegangen -, und außerdem ein paar gekühlte Flaschen Elixier und einen iPod, wobei jedoch hauptsächlich ich Musik hörte. Wir freuten uns auf einen entspannten Strandtag, genau wie jedes andere Pärchen.
    »Surfen?«, fragte er, erhob sich von seinem Handtuch und schnappte sich sein Brett.
    Aber ich schüttelte nur den Kopf. Wenn’s um Surfen geht, ist es besser für alle Beteiligten, wenn ich bleibe, wo ich bin und aus der Ferne zuschaue.
    Also tat ich das. Sah zu, wie er zum Wasser ging, hob die Schultern und stützte mich auf die Ellenbogen, während er so flink und mühelos über den Sand glitt, dass ich mich fragte, ob wohl noch andere so hingerissen davon waren wie ich.
    Mein Blick war noch immer fest auf ihn gerichtet, als er das Brett ins Wasser fallen ließ, lospaddelte und ein paar ziemlich lasche Wellen in eine Reihe nahezu vollendeter Brecher verwandelte. Dabei war ich vollauf zufrieden damit, meine Zeitschriften und meinen iPod links liegen zu lassen und stattdessen ihm zuzusehen, bis Stacia neben mir auftauchte, sich

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