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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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nichts davon erfahren, wenn es das ist, was dir Sorgen macht, aber ich fürchte, wir müssen es wissen.«
    Miles sieht ihn an, stößt einen dramatischen Seufzer aus und verdreht die Augen. »Et tu, Damen?«, fragt er. Sein Blick wandert zwischen uns hin und her; er ist eindeutig nicht glücklich über diesen Gruppendruck, den wir hier auf ihn ausüben. »Na schön, ich sag’s euch, aber nur, weil ich morgen um diese Zeit weg bin - zehntausend Meter über den Wolken, mir Filme angucke, die ich schon gesehen habe und mir versalzenes Essen reinziehe, das mich mit Sicherheit aufbläht. Aber denkt daran, ganz gleich, wie hässlich es wird, ihr wolltet es so.« Er sieht uns an, legt eine dramatische Pause ein, und seine Miene ist vollkommen ernst geworden, als er fortfährt: »Sie hat mir erzählt, ihr beide wollt sie von Roman fernhalten, und vergesst nicht,
das sind ihre Worte, nicht meine, also knallt bitte den Boten nicht ab, aber im Grunde genommen denkt sie, dass ihr eifersüchtig seid. Na ja, eigentlich nicht du, Damen, aber Ever ganz bestimmt. Sie denkt, Ever ist eifersüchtig, und ich zitiere wieder.« Er räuspert sich und bemüht sich um den richtigen Haven-Tonfall mit ihrer Himbeerstimme. »Ich komme endlich voll zur Geltung, und Ever kann’s nicht aushalten, dass sie nicht mehr die Besondere ist.« Er verdreht die Augen und schüttelt den Kopf. Und obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe, weil wir ihn gezwungen haben, das zu wiederholen, freue ich mich insgeheim unbändig, dass es nicht das ist, was ich dachte. Sie mag mich hassen, aber sie hat es trotzdem geschafft, ihre Unsterblichkeit für sich zu behalten - zumindest fürs Erste.
    Damen nickt, ganz cool und gelassen, doch ich merke, dass auch er erleichtert ist. Und ich schaue Miles nur an, zucke beiläufig die Achseln und sage: »Wow, tut mir echt leid, das zu hören.«
    Doch die Wahrheit ist, das alles interessiert mich schon gar nicht mehr. Die seltsame Magie regt sich in mir, lässt mein Herz rasen und meine Hände schweißfeucht werden, als dieses ruhelose, hibbelige Gefühl wieder die Oberhand gewinnt. Alles, was ich will, ist, die beiden hier so schnell wie möglich loszuwerden, damit ich ihn finden kann. Roman. Ich verspüre einen unkontrollierbaren Hunger, der gestillt werden muss, egal was es mich oder meine Freunde kostet.
    Ich schlucke krampfhaft, atme langsam und gleichmäßig und versuche mit aller Kraft, mich zu fangen. Klammere mich an den winzigen Schimmer geistiger Klarheit, der es geschafft hat zu bleiben, trotz der Schlacht, die um ihn herum tobt.

    »Also, da hast du’s. Ein altmodischer Streit unter Mädels. Schade, dass ich nicht der Typ bin, der auf so was steht, aber du vielleicht?«
    Er deutet auf Damen, doch der wehrt schnell ab. »Ich versichere dir, über dergleichen bin ich schon sehr lange weg.« Ein kurzes Aufblitzen des Kummers huscht über sein Gesicht, eine Erinnerung an Drina und mich, die wieder verschwunden ist, ehe ich auch nur blinzeln kann.
    Miles nickt und schaut von ihm zu mir, während er hinzufügt: »Aber in einem hat sie ja Recht …«
    Damen verlagert ganz leicht sein Gewicht, ist in höchster Alarmbereitschaft für das, was sein könnte, während ich nervös und unruhig neben ihm stehe und mir nur wünsche, er möge zu mir kommen.
    »In letzter Zeit sieht sie echt rattenscharf aus. Ich meine, ich weiß nicht, ob das dieser neue post-apokalyptische Rock-’n’-Roll-Gipsy-Look ist, den sie sich da zugelegt hat, oder was. Aber sie findet sich endlich, kommt voll zur Geltung, genau wie sie gesagt hat, wisst ihr? Und nachdem man so lange neben sich gestanden hat, muss das ein ganz schön berauschendes Gefühl sein, endlich Zugang zur eigenen Stärke zu haben, also hab ein bisschen Nachsicht mit ihr, okay? Sie wird sich schon wieder mit dir vertragen. Irgendwann. Aber ich denke, im Augenblick sollten wir das Ganze einfach laufen lassen und versuchen, es nicht persönlich zu nehmen. Oder zumindest solltet ihr das tun, denn ich - ich fahre nach Florenz. Habe ich das schon erwähnt?«
    Ich nicke roboterhaft und ordne meine Gesichtszüge zu etwas an, von dem ich hoffe, dass es als freundliche Miene rüberkommt. Hoffe, dass alles an mir freundlich, nett und absolut annehmbar wirkt, denn in meinem Inneren rührt es sich, es brennt, und auf gar keinen Fall werde ich zulassen,
dass sie diesen Trip genießt, wenn dazu gehört, dass sie Roman mitnimmt.
    Auf.
    Gar.
    Keinen.
    Fall.
    Doch das sage ich nicht. Ich sage kein

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