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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ich mich dabei auch nicht, aber ich habe sonst niemanden. Aber, hey, wenn du da nicht mit reingezogen werden möchtest, dann sag’s einfach, dann …«
    Ich fasse die Armlehnen und hebe mich aus dem Stuhl, bin bereit zu gehen. Und werde von dem Lockruf dieser
tiefgrünen Augen daran gehindert, der mich wieder auf den Stuhl sinken lässt, während er eine Schublade aufzieht, den Inhalt durchwühlt und meint: »Sieht aus, als wäre ich da schon reingezogen worden. Schauen wir mal, was ich tun kann.«

ZWÖLF
    U nd ich dachte schon, es wäre mein Schicksal, nach Florenz abzureisen, ohne dass du dich von mir verabschiedest!« Miles drückt mich heftig an sich. Dabei schielt er über meine Schulter hinweg zu Damen hinüber und beäugt ihn vorsichtig. »Freut mich zu sehen, dass ihr wieder zusammen seid«, flüstert er.
    Ich mache mich von ihm los und mustere ihn unsicher. Ich muss an das letzte Mal denken, als ich ihn gesehen habe, auf der Abschiedsparty, die ich letzte Woche für ihn veranstaltet habe. Wie er mich gedrängt hat, mich von Damen zu lösen und mit Jude glücklich zu werden.
    Er deutet meinen Blick, als würde er meine Gedanken lesen. Seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen. »Ich will eben, dass du glücklich bist. Ist das so schlimm?« Er dreht sich um und winkt Damen halb zu, während er hinzufügt: »Verdammt, ich will, dass jeder glücklich ist. Und das heißt, dass du vielleicht lieber jeden anderen Raum in diesem Haus meidest, außer dem, in dem du jetzt bist. Und das schließt den Garten mit ein.«
    Damens Arm legt sich um mich, zieht mich schützend gegen ihn. Unruhe schwingt in seiner Stimme mit, als er fragt: »Dann steht also jemand auf der Gästeliste, der uns vielleicht unglücklich machen könnte?«
    Mein Blick huscht von Miles zu ihm; ich kenne die Antwort bereits. Ich habe es in dem Augenblick gewusst, als wir
aus dem Auto gestiegen und zu Miles’ Haustür gegangen sind. In dem Moment, als dieser sonderbare fremde Puls in meinem Innern erwacht ist und mir das Eine, das Einzige verraten hat, was ich wissen muss.
    Roman ist hier.
    Der Rest ist nur Detail.
    Miles verzieht den Mund und fährt sich mit den Fingern durch das kurze, dunkle Haar. »O nein, keine Gästeliste, nur ein zufälliger Haufen Leute, die so seit Mittag angefangen haben vorbeizuschauen, und es geht immer noch weiter. Und nur damit du’s weißt, ich weiß Bescheid über dich und Haven, also …«
    »Wie bitte?« Ich mustere ihn eingehend, werfe einen Blick auf seine Aura, deren übliches wohlmeinendes Gelb jetzt mit konfliktbeladenem Grau durchsetzt ist.
    Er schürzt die Lippen, sieht mich an und schüttelt den Kopf. »Hör zu, ich weiß alles, sie hat’s mir erzählt. Und auch wenn ich wünschte, ich könnte hierbleiben und euch beiden helfen, das auf die Reihe zu kriegen …«
    »Was hat sie gesagt? Was waren ihre genauen Worte?«, will ich wissen und starre Miles unverwandt an, während Damen meine Taille fester umfasst. Bei uns beiden ist Alarmstufe Rot, während wir zusehen, wie er den Kopf schüttelt und eine Reißverschluss-Bewegung über seinen Mund macht.
    »O nein, fang bloß nicht so an. Im Ernst, Ever, versuch es gar nicht erst. Alles, was ich weiß, ist, dass ihr nicht mehr miteinander redet. Was den Rest angeht, da bin ich die Schweiz. Vollkommen neutral. Ich weigere mich, da mitzumischen. Denn die Wahrheit ist, ich wünsche mir überhaupt nicht, dass ich hierbleiben und das in Ordnung bringen könnte. Damit wollte ich nur nett sein. Ich kann’s gar nicht
erwarten, nach Florenz zu türmen und euch beide das allein regeln zu lassen. Und ihr solltet das auch lieber regeln, weil ich mich nicht zwingen lassen werde, mich für eine Seite zu entscheiden, wenn ich zurückkomme. Ich meine, du bist im Vorteil, weil du mich immer zur Schule mitnimmst und all das, aber trotzdem, Haven kenne ich länger, und das muss doch schließlich auch zählen, oder?« Kopfschüttelnd schließt er die Augen, als wäre dieses ganze Durcheinander einfach zu viel, um es zu verarbeiten.
    »Miles, das ist ja alles gut und schön, aber ich fürchte, es ist unerlässlich, dass wir genau erfahren, was Haven dir erzählt hat.« Damens Stimme ist leise und eindringlich, absichtsvoll. Sie macht zumindest für mich deutlich, dass er, sollte Miles nicht mit der Wahrheit herausrücken, nur Sekunden davon entfernt ist, unser Gelübde zu brechen, niemals bei unseren Freunden zu spionieren, und direkt in Miles’ Kopf zu sehen. »Sie wird

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