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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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übliches Gewirr aus protzigem manifestiertem Schmuck verschwunden ist, bis auf einen einzigen ungeschliffenen Zitrin, der an einer schlichten Silberkette hängt. Mit zusammengekniffenen Augen versuche ich mich zu erinnern, was ich über diesen speziellen Stein
gelernt habe. Irgendetwas davon, dass er Überschwang und Freude fördert und …, ach ja, alle sieben Chakren schützt. Na, kein Wunder, dass sie ihn trägt.
    Ich presse die Lippen zusammen, seufze hörbar und bedenke sie mit einem Blick, der kein Raum für Zweifel lässt, was ich von ihr halte. »Ich meine, jetzt, da dir die ganze Welt zu Füßen liegt, da geht es doch niemandem besser als dir, stimmt’s? Also erzähl mal, Ava, wie fühlt sich das an? Wie fühlt es sich an, eine ganz neue, verbesserte Version zu sein? War’s das wert, deine Freunde dafür zu verraten?«
    Sie sieht mich an; Betroffenheit malt sich auf ihren Zügen. »Da liegst du total falsch«, erwidert sie. »Es ist überhaupt nicht so, wie du denkst!«
    Ich erhebe mich und fühle mich zittrig, unwohl, doch ich gebe mir alle Mühe, es vor ihr zu verbergen. Fest entschlossen sie hinter mir zu lassen; ich habe keine Lust, mir noch mehr Lügen anzuhören.
    »Ich habe das Elixier nicht genommen, Ever …, ich …«
    Mit vor Zorn blitzenden Augen fahre ich herum. »Du bist echt unglaublich! Natürlich hast du das Elixier genommen! Hal-lo , ich bin zurückgekommen. Siehst du?« Ich zerre an meinem T-Shirt und schüttele den Kopf. »Wie es sich herausgestellt hat, Ava, ist nichts so gelaufen, wie wir es geplant hatten. Nein - korrigiere, vielleicht ist es nicht so gelaufen, wie ich es vorhatte, aber ganz bestimmt so, wie du es geplant hattest. Du hast Damen allein gelassen, schwach und wehrlos, genau wie du es die ganze Zeit vorgehabt hattest. Du hast ihn einfach liegen lassen, verwundbar, im Sterben, genau dort, wo Roman an ihn rankommt. Und dann, als ob das nicht genug wäre, habt ihr euch zusammengetan, an dem Abend damals mit Haven, und ihr habt ein hübsches Tässchen Belladonnatee gebraut.« Wieder schüttele ich
den Kopf und frage mich, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, warum ich mich mit ihr abgebe. Sie hat mir schon genug genommen. Ich sollte ihr nichts mehr geben.
    Ich steige die Treppe hinunter, mit bleiernen Beinen, als widerstrebe es ihnen, sich den Signalen zu fügen, die mein Gehirn eindeutig sendet.
    Während ich mich bemühe, einen Fuß vor den anderen zu setzen, sagt sie: »Ich wünschte, du würdest das nicht tun. Ich wünschte, du würdest mir eine Chance geben, alles zu erklären.«
    Doch ich tue ihre Worte nur mit einem Achselzucken ab und gehe weiter. »Ja, na ja«, rufe ich, » you can’t always get what you want - den Song kennst du doch bestimmt noch, nicht wahr?«
    Sie steht hinter mir, so still und regungslos, dass ich unwillkürlich einen Blick über die Schulter werfe, um zu sehen, was sie im Schilde führt. Meine Muskeln sind sprungbereit gespannt, nur für den Fall, dass sie vorhat, auf mich loszugehen. Verblüfft sehe ich, dass sie die Handflächen gegeneinander drückt und sich vor mir verneigt, während ihre Lippen ein geflüstertes »Namaste« formen.
    So verharrt sie kurz, ehe sie sich dem Gebäude zuwendet und mich mit offenem Mund und sprachlos zurücklässt, während die prachtvollen, imposanten Türen sich vor ihr öffnen und sie willkommen heißen.

FÜNFZEHN
    H ey.« Überrascht schaue ich auf und sehe, dass Jude vor mir steht; ich war so in meine Arbeit versunken, dass ich ihn gar nicht habe hereinkommen hören.
    »Wie machst du das?« Blinzelnd betrachte ich seine Aura, die jetzt in einem hübschen Blauton strahlt.
    »Was denn?« Er lehnt sich an den Ladentisch und mustert mich.
    »Dass du es schaffst, dich immer so an mich anzuschleichen.« Mein Blick fällt auf sein schwarzes T-Shirt; ich bin neugierig, wer wohl heute darauf prangt. »Was ist das?«, frage ich und zeige darauf.
    Er schließt die Augen, hebt die Hände vor sich und versucht, die Zeigefinder zu den Daumen zu führen; allerdings kommt er nicht sehr weit, ehe er es aufgibt und »Ommmmmmm« macht. Das Geräusch kommt von ganz unten aus seinem Zwerchfell. Verstohlen blinzelt er mich an, als er hinzufügt: »Das ist der Klang des Seins - das Geräusch des Universums.«
    Ich ziehe die Nase kraus und habe keinen blassen Schimmer, worauf er hinauswill.
    »Das Universum besteht aus vibrierender, pulsierender Energie, richtig?«
    Ich nicke. »Das hat man mir erzählt.«
    »Okay, also

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