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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Hand, dass ich derjenige bin, der dir aus dem Weg gehen müsste.«
    Ich blinzele und kann nicht ganz nachvollziehen, wie er zu diesem Schluss gekommen ist, doch er wird es mir sicher gleich erklären.
    »Ich meine, stell dir mal vor, wie ich mich fühle, wenn ich erfahre, dass die Freunde, die ich so gut zu kennen geglaubt habe, dieselben Freunde, zu denen ich so großes Vertrauen hatte, dass ich alles mit ihnen geteilt hätte, nicht nur überhaupt nicht das sind, was sie vorgeben, sondern – einer wie der andere – Mitglieder eines superexklusiven, supergeheimen Clubs sind. Eines Clubs, in dem offensichtlich so ziemlich jeder willkommen ist. Jeder außer mir .« Er hält inne, tritt kopfschüttelnd an die Vorderseite des Ladens und blickt zum Schaufenster hinaus auf die sonnengesprenkelte Straße. Seine Stimme trägt die Last seiner Worte, als er erneut zu sprechen beginnt. »Ich muss dir sagen, Ever, es tut weh. Glaub’s mir. Es verletzt mich wirklich und wahrhaftig bis ins Mark. In meinen Augen, und ich denke, jeder andere würde es genauso sehen, aber jedenfalls in meinen Augen sieht es ganz danach aus, als wolltest du nicht, dass ich auch unsterblich bin. Es ist, als wolltest du mich nicht einmal annähernd so lange wie die Ewigkeit kennen oder mit mir befreundet sein.«
    Er wendet sich um, bis er direkt vor mir steht, und mir genügt ein Blick in sein Gesicht, um zu begreifen, dass das hier noch weitaus schlimmer ist, als ich dachte. Und ich weiß, ich muss jetzt ganz schnell etwas sagen, was die Wogen glättet, doch ehe ich auch nur den Mund aufmachen kann, geht er zur zweiten Runde über, sodass ich mich wieder hinsetzen und darauf warten muss, bis ich an der Reihe bin.

    »Und weißt du, was mir echt am meisten zu schaffen macht? Weißt du, wer sich schließlich dazu bereitgefunden hat, mich über all das zu informieren?« Er tut so, als würde er eine Antwort von mir erwarten, doch den Gefallen tue ich ihm nicht, da die Frage eindeutig rhetorisch ist. Das hier ist sein Auftritt, sein Text, und ich habe nicht vor, ihm die Show zu stehlen. »Die einzige Person aus eurer ganzen supergeheimen Gang der ewig Schönen – der Einzige von euch allen, der bereit war, offen und ehrlich mit mir zu reden, ohne mir irgendetwas zu verschweigen oder mir einen Bären aufzubinden – der Einzige, der mir offen in die Augen gesehen und mir alles gesagt hat, war erstaunlicherweise …«
    Und noch ehe er zu Ende gesprochen hat – ehe er den Namen aussprechen kann, weiß ich es bereits.
    Damen.
    Ich muss an den Moment denken, als Miles übers Handy die Porträts geschickt hat, die er in Florenz entdeckt hatte
    – die Porträts, auf die ihn Roman praktisch mit der Nase gestoßen hat.
    Wie Damens Finger zitterten, als ich ihm das Handy gab, wie seine Augen schmal wurden und sein Kiefer sich verkrampfte, als er so tapfer die plötzliche Enthüllung seines jahrhundertealten Geheimnisses akzeptierte.
    Wie er geschworen hat, Miles reinen Wein einzuschenken, mit dem Versteckspiel und den Lügen aufzuhören und alles offenzulegen.
    Doch niemals hätte ich gedacht, dass er das wirklich wahrmachen würde.
    »Damen«, bestätigt Miles und nickt nachdrücklich, ohne je den Blick von mir zu wenden. »Und wenn du in Betracht ziehst, dass ich ihn – wie lange? – erst kenne? Nicht einmal
ein Jahr? Jedenfalls kürzer, als ich dich kenne, das steht mal fest, und auf jeden Fall viel, viel kürzer, als ich Haven kenne. Und trotzdem ist er derjenige, der es mir gesagt hat. Obwohl ich viel, viel seltener mit ihm rede als mit euch beiden, ist er derjenige, der ehrlich zu mir gewesen ist. Obwohl er immer mehr ein ruhiger Typ war, der für sich selbst geblieben ist – und jetzt weiß ich auch, warum. Aber egal, obwohl wir nie richtig dicke waren, wie man so sagt, ist trotzdem er derjenige, der mich wie einen wahren Freund behandelt hat. Jemanden, dem er Vertrauen schenken und auf den er sich verlassen kann. Er hat sich einfach mit mir hingesetzt und es mir erklärt – die Wahrheit über dich, über ihn, über – über alles – einfach alles !«
    »Miles …«, beginne ich zögerlich, da ich nicht genau weiß, was ich sagen soll, und mir unsicher bin, ob er mir überhaupt zuhören wird.
    Doch als er mich mit herausfordernd hochgezogener Braue ansieht, weiß ich, dass er es tun wird. Bevor ich allerdings überhaupt damit anfangen kann, bevor ich mit der langen Latte von Gründen dafür, warum ich ihn im Dunkeln gelassen habe, loslegen kann,

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