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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gibt, aber trotzdem war es nicht so, dass ich danach gesucht hätte oder so. Ich habe mir nur die Zeit vertrieben und gewartet, bis Jude wieder aus den Großen Hallen des Wissens herauskommt. Und da hab ich Sommerland eben gebeten, mir das zu zeigen, was ich noch nie gesehen habe, das Eine, über das ich dringend Bescheid wissen musste – und mein Pferd hat mich zu diesem Ort geführt. Als ich allerdings weiter vorstoßen und mich genauer umschauen wollte, hat es sich total verweigert, genau wie unser Pferd jetzt. Also habe ich versucht, auf eigene Faust loszuziehen, doch der Matsch war so tief, dass ich bis zu den Knien darin versunken bin, und es hat nicht lange gedauert, bis ich aufgeben musste. Doch gerade eben ist mir aufgefallen …«
    Er sieht mich mit plötzlicher Neugier an.
    »Na ja, es kommt mir größer vor als damals. Als würde es …« Ich halte inne und sehe mich um. »Als würde es wachsen oder sich ausdehnen oder so.« Ich schüttele den Kopf. »Ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären. Was hältst du davon?«
    Er holt tief Atem, und sein Blick verdunkelt sich, als wollte er mich vor etwas beschützen, aber dann ist es ebenso schnell wieder vorbei. Das ist unsere alte Kommunikationsweise. Wir haben keine Geheimnisse mehr voreinander.
    Nachdenklich spielt er mit den Fingern an seinem Kinn. »Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was ich davon halten soll. Ich habe so etwas noch nie gesehen, zumindest nicht hier. Aber es weckt garantiert keine angenehmen Gefühle in mir.«
    Ich nicke und betrachte eine Schar Vögel, die sich sorgsam am Rand hält und genau darauf achtet, nicht in die Nähe der dunkleren Gefilde zu geraten.

    »Nicht lange, nachdem wir uns kennen gelernt hatten, haben mir Romy und Rayne verraten, dass das Sommerland die Möglichkeit für alle Dinge enthält, und du hast es auch mal gesagt.«
    Damen sieht mich an.
    »Wenn das stimmt, dann ist das hier vielleicht – so etwas wie die dunkle Seite ? Vielleicht ist das Sommerland wie Yin und Yang, du weißt schon, Hell und Dunkel in gleichen Teilen?«
    »Hoffentlich nicht in gleichen« , sagt er, und ein leiser Schrecken zeichnet sich auf seiner Miene ab. »Ich komme hier schon seit langer Zeit her, seit sehr langer Zeit«, fährt er seufzend fort. »Und ich dachte eigentlich, ich hätte schon alles gesehen, aber das hier … das ist mir völlig neu. Es ist ganz anders als das Sommerland, das ich studiert oder über das ich gelesen habe. Und wenn es nicht von Anfang an da gewesen ist, wenn dieser Teil davon tatsächlich neu ist … also, dann sagt mir irgendetwas, dass es nichts Gutes bedeuten kann.«
    »Sollen wir mal nachforschen? Uns rasch umsehen und schauen, ob wir mehr herausfinden können?«
    »Ever …« Er blinzelt und ist eindeutig nicht so scharf darauf, Nachforschungen anzustellen wie ich. »Ich weiß nicht, ob das eine so gute …«
    Doch ich lasse ihn gar nicht zu Ende reden, denn ich habe mich schon entschieden, und jetzt geht es nur noch darum, auch ihn zu überzeugen. »Nur mal schnell umschauen, dann gehen wir wieder«, sage ich, als ich das Schwanken in seinem Blick erkenne und weiß, dass ich ihn bald herumgekriegt habe. »Aber ich muss dich warnen, der Matsch ist tief, also mach dich darauf gefasst, dass du bis zu den Knien einsinkst.«

    Er zögert einen Moment lang, obwohl wir beide ganz genau wissen, dass die Sache so gut wie entschieden ist. Schließlich packt er meine Hand, und wir stapfen langsam durch den Schlamm, nachdem wir uns noch einmal nach unserem Pferd umgesehen haben, das mit angelegten Ohren und nervös schnaubend mit den Hufen scharrt und uns einen Blick zuwirft, als wollte es sagen: Ihr seid verrückt, wenn ihr euch einbildet, dass ich euch folge.
    Wir trotten durch den erbarmungslos niederprasselnden Regen, bis unsere Kleider völlig durchnässt sind und uns die Haare auf Gesicht und Hals kleben. Gelegentlich bleiben wir stehen, um uns mit fragend hochgezogenen Augenbrauen anzusehen, doch wir gehen immer weiter, kämpfen uns voran.
    Der Matsch reicht uns bis zu den Knien, als mir etwas von meinem letzten Besuch hier einfällt. »Mach die Augen zu und versuch, etwas zu manifestieren. Irgendwas. Schnell! Aber versuch, etwas Nützliches zu machen wie einen Schirm oder einen Regenhut.«
    Er sieht mich an, und ich erkenne es bereits in seinem Blick, und auch wenn es überhaupt nicht nützlich ist, ist es doch zweifellos wunderhübsch. Eine Tulpe. Eine einzelne rote Tulpe. Doch sie bleibt in seinen

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