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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Wissen falsch einsetze.
    Darüber bin ich inzwischen komplett erhaben.
    Womit ich ihr keine Wahl lasse, als sich mit mir auseinanderzusetzen, wenn sie mich schon nicht eliminieren kann.
    Und als ich mir sicher bin, dass sie genug Zeit gehabt hat, um das alles zu verarbeiten, hebe ich die Hand, die mit der Damens verschlungen ist, hebe sie hoch genug, dass sie sie sehen kann. Sie soll wissen, dass wir nach wie vor zusammen
sind, dass wir den Sturm überstanden haben, dass sie uns nicht besiegen kann und es daher am besten gar nicht erst versucht.
    Und obwohl sie sich rasch wegdreht, sich wieder ihren Freunden zuwendet und so tut, als wäre alles ganz normal, wissen wir doch alle beide, dass dem nicht so ist. Ich habe ihren Plänen einen schweren Dämpfer versetzt, und falls sie das noch nicht restlos kapiert hat, dann wird sie es bald einsehen.
    Wir gehen an ihr vorbei, über den Platz und hinüber zu der Bank, auf der Stacia ganz allein sitzt, die Kapuze über den Kopf gezogen und die Kopfhörer in die Ohren gestopft, während eine überdimensionale Designer-Sonnenbrille ihr halbes Gesicht bedeckt und sie gegen den Strom von Beleidigungen abschirmen soll, der von so gut wie jedem Schüler ertönt, der an ihr vorbeigeht. Sie wartet auf Damen, damit er sie gegen die anderen in Schutz nimmt.
    Ich bleibe stehen, erstaunt darüber, dass sie genau wie ich aussieht oder vielmehr wie mein altes Ich, und frage mich, ob sie das auch erkennt, ob sie für die Ironie des Ganzen empfänglich ist.
    Damen drückt mir mit fragendem Blick die Hand. Er hat mein Zögern als Unwillen missverstanden, es durchzuziehen, obwohl wir es schon hunderttausendmal besprochen haben.
    »Ich komm schon klar«, sage ich nickend. »Ehrlich. Keine Sorge. Ich weiß genau, was ich sagen muss.«
    Lächelnd beugt er sich herüber, um mich zu küssen, und seine Lippen streifen weich und zart über meine Wange. Eine schnelle und einfache Erinnerung daran, dass er mich liebt – dass er an meiner Seite ist und dort immer bleiben wird. Doch auch wenn es wirklich nett von ihm ist und ich
mich auf jeden Fall darüber freue, stelle ich das alles ohnehin nicht mehr infrage.
    Stacia zuckt zusammen, sowie sie mich sieht. Mir entgeht nicht, wie sie grimmig die Lippen zusammenkneift und unwillkürlich die Schultern hochzieht, als ich mich neben sie setze.
    Da sie keine Ahnung hat, was ich will, aber eindeutig überzeugt davon ist, dass es nichts Gutes sein kann, schiebt sie sich die Brille auf die Stirn und wirft Damen einen Hilfe suchenden Blick zu, doch er setzt sich einfach neben mich, während ich sie kopfschüttelnd anschaue. »Sieh nicht ihn an, sieh mich an«, sage ich. »Ob du’s glaubst oder nicht, ich bin diejenige, die dich aus diesem Schlamassel herausholen wird. Ich bin diejenige, die alles wieder so hinbiegen wird, wie es war. Oder zumindest fast so, wie es war.«
    Sie schaut hektisch zwischen uns hin und her und fingert nervös am Saum ihres Kleids herum, unschlüssig, ob ich es wirklich ernst meine oder ob sie nur mit einem von mir ersonnenen Racheplan aufs Kreuz gelegt werden soll.
    Schon macht sie Anstalten, aufzustehen und zu gehen und ihr Glück bei den feindlichen Massen zu versuchen, als ich sie aufhalte. »Aber, wie du wahrscheinlich bereits erraten hast, gibt es eine Bedingung.«
    Sie mustert mich argwöhnisch und vermutet das absolut Schlimmste.
    »Die Bedingung dafür, dass ich dich an Tisch A zurückhole, ist, dass du deine Beliebtheit für das Gute einsetzt und nicht für das Böse.«
    Sie bricht in ein nervöses Lachen aus, das fast ebenso schnell wieder endet, wie es begonnen hat. Außer Stande, zu erkennen, ob ich es ernst meine oder nicht, schaut sie Damen fragend an, doch die einzige Antwort, die er ihr gibt,
ist ein lässiges Achselzucken, wobei er wiederum auf mich zeigt.
    »Ich mache keine Witze. Ich meine es hundertprozentig ernst. Für den Fall, dass es dir nicht aufgefallen ist, für den Fall, dass du es schon vergessen hast – du hast dich mir gegenüber immer wie ein total fieses Miststück benommen, seit ich diese Schule zum ersten Mal betreten habe. Dir hat es viel zu viel Spaß gemacht, mir das Leben zur Hölle zu machen. Und ich könnte wetten, dass du mehr Zeit damit verbracht hast, Pläne gegen mich zu schmieden, als für deine College-Aufnahmeprüfung zu büffeln.«
    Sie sieht auf ihre Knie herab und windet sich förmlich unter meinen Anschuldigungen, während mein scharfer Blick sie erröten lässt, doch sie ist klug

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