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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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gleichen Moment streckten wir die Hände nacheinander aus. Lucas presste seinen Mund auf meine Lippen, und wir küssten uns mit einer Verzweiflung, als wären wir jahrelang getrennt gewesen. Seine Arme zogen mich näher, und ich schlang meine beiden Beine um einen seiner Oberschenkel, während unsere Küsse intensiver wurden.
    Innerhalb weniger Sekunden fühlte es sich an, als wären wir immer noch zu weit auseinander. Ich packte Lucas’ T-Shirt und fing an, es ihm über den Kopf zu ziehen. Er half mir dabei, dann griff er nach meinem Oberteil. Wieder küssten wir uns. Die Berührung seiner nackten Haut auf meiner fühlte sich elektrisierend an, aber selbst diese Nähe war mir noch nicht genug. Mit zitternden Händen streifte ich erst meine BH-Träger herunter und öffnete dann den Verschluss.
    Ich hatte immer gedacht, ich würde verlegen sein, wenn mich zum ersten Mal ein Junge unbekleidet sehen würde, aber so war es nicht. Lucas schaute mich an, als wäre ich das Schönste, was ihm je vor die Augen gekommen war, und als er mich mit einer Hand streichelte, fühlte es sich besser an, als ich es mir je hätte träumen lassen.
    Entschlossen griff ich nach seiner Hand und schob sie hinunter zu meinen Jeans. Ich wollte ihm alles von mir zeigen. Ich wollte mich überall so wunderbar fühlen.
    Lucas half mir, mich auszuziehen, dann strampelte er sich aus seiner eigenen Jeans und warf sie quer durchs Zimmer. Ich hatte noch nie zuvor einen nackten Jungen gesehen, außer vielleicht auf Gemälden und im Internet. Irgendwie hatte ich den Anblick nie besonders schön gefunden, nicht bis zu diesem Zeitpunkt. Es gefiel mir, wie Lucas aussah, wie er sich unter meinen Händen anfühlte, wie zärtlich er mich berührte. Wann immer ein Moment kam, in dem ich unsicher wurde oder nicht mehr weiterwusste, küsste er mich erneut, und all meine Ängste waren wie weggeblasen.
    Mein , dachte ich. Es war die gleiche Art von Hunger, die mich überfiel, wenn ich sein Blut wollte, nur besser, denn auf diese Art konnte ich ihn in mich aufnehmen, wieder und wieder und wieder. Das übermächtige Bedürfnis, ihn zu beißen, war verschwunden und durch etwas anderes ersetzt, etwas, das nichts mit dem Dasein eines Vampirs zu tun hatte. Stattdessen gehörte es einfach dazu, lebendig zu sein. Endlich, nach langen Jahren, in denen ich Lucas begehrt hatte, gehörte er nun wahrhaftig mir.
    Schließlich, als wir beinahe jede Selbstbeherrschung verloren hatten, flüsterte er mit rauer Stimme: »Bianca, bist du dir sicher?«
    »Ganz sicher«, sagte ich und fuhr ihm mit den Händen durch die Haare. »Genau so soll es sein.«
    »Ja.« Lucas küsste mich wieder, und zum ersten Mal seit vielen, vielen Monaten wusste ich, dass jetzt, genau in diesem Augenblick, die Welt vollkommen war …
     
    Am nächsten Morgen räkelte ich mich schläfrig in den Laken, stellte fest, dass ich mich wirklich und wahrhaftig in einem Bett befand, dass Lucas neben mir schlief und dass wir beide nackt waren, und mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück.
    Meine Augen weiteten sich.
    Hatte ich wirklich …
    Ja, ich hatte wirklich.
    Es war nicht so, dass ich mich nicht darüber gefreut hätte, das tat ich nämlich. Auch wenn ich mich ein bisschen wund anfühlte an Stellen, von denen ich nicht einmal gewusst hatte, dass sie wund werden konnten, war ich niemals so überglücklich gewesen und hatte mich nie so geliebt und so sicher gefühlt.
    Doch alles schien mir fast unwirklich. Ich, in einem Bett mit meinem Geliebten. Ich zog die Decke enger um mich herum, grinste albern, und es schien mir eine Schande, Lucas von dieser Freude auszuschließen.
    Ich kitzelte seine Beine mit den Zehen, und er drehte den Kopf auf dem Kissen. Ein Auge öffnete sich schlaftrunken. Dann packte mich Lucas so überraschend, dass ich vor Lachen quietschte, und zog mich auf sich.
    »Guten Morgen«, murmelte er zwischen Küssen. »Daran könnte ich mich gewöhnen.«
    »Ich mich auch.«
    Eine Weile lang küssten wir uns, mehr aus Quatsch, und dann doch immer intensiver. Mein ganzer Körper reagierte empfindsam auf die Berührungen, und ich fragte mich, ob es zu früh wäre, einen weiteren Versuch zu starten.
    Doch bevor wir zu diesem Punkt kommen konnten, zog sich Lucas von mir zurück und lächelte. »Ich denke, ich habe mir überlegt, was wir jetzt tun.«
    »Ja, das habe ich mir auch überlegt, wenn ich bedenke, dass wir nackt in einem Bett liegen.«
    »Nicht das, du unersättliches Weib.« Er grinste mich

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