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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Herzschlag fühlen konnte.
    Wir sind am Leben , dachte ich. Das bedeutet es, am Leben zu sein .
    »Bianca …«
    »Psssst.«
    Mit den Fingern fuhr ich seine Lippen nach, seinen breiten Nacken, die Wölbung seines Kehlkopfs. Ich konnte seinen Atem unter meinen Fingerspitzen spüren und merkte, wie er unter der Berührung schneller wurde. Trotzdem war Lucas noch zu weit weg. Meine Hände bebten, als ich ihm das T-Shirt über den Kopf zog. Dann schlang ich ihm meine Arme um die Taille und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Ich konnte seinen Puls unter meinem Ohr rauschen hören, so wie man das Meer hört, wenn man an einer Muschel lauscht. Aber das reichte mir nicht.
    »Komm näher«, flüsterte ich und zog ihn zu mir herunter, um ihn zu küssen. Lucas’ Mund fand meinen, und seine Hände begannen, an meinem Kleid zu zerren, so wie auch ich an seinen Klamotten gezerrt und gerissen hatte. Ich half ihm dabei, die Träger meines Kleides abzustreifen, ohne dass wir uns aus dem Kuss lösten, denn ich wollte nicht aufhören, ihn zu berühren.
    Mein Kleid rutschte zu Boden. Ich spürte Lucas’ Haut auf meiner Haut, und sein Zedernduft war das Einzige, was ich einatmen konnte. Alles, was ich nun noch trug, war das rote Korallenarmband, und es glänzte auf meiner nackten Haut, als Lucas mich zu unserem Bett drängte.
    Am Morgen fühlte ich mich schrecklich. Wahrscheinlich lag es nur daran, dass ich von Vampiren gejagt worden und dass Eisregen auf mich niedergeprasselt war, ganz zu schweigen von der eisigen Kälte. Aber Lucas machte eine große Sache daraus.
    »Du hast gesagt, dass du dich wirklich richtig schlecht gefühlt hast.« Er presste mir die Hand auf die Stirn, was albern war, weil seine eigene Körpertemperatur so gut wie immer höher als meine war. »Hast du noch immer Schwindelanfälle? «
    »Du lässt mich ja nicht aus dem Bett. Wie soll ich wohl wissen, ob mir schwindlig wird?« Ich deutete auf die Bettdecke, die über mir ausgebreitet war, und auf die Kissen unter meinem Kopf. »Normalerweise muss man aufstehen, um das beurteilen zu können.«
    »Ich bin doch nur beunruhigt.«
    »Na, da sind wir ja schon zwei. Aber ich will nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    Lucas ließ sich auf die Ecke des Bettes sinken und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. »Ich liebe dich, Bianca. Das bedeutet, dass ich mir Sorgen machen muss. Irgendetwas stimmt nicht mit dir, und wir wissen beide nicht, was es ist. Wir müssen uns mit Vampiren darüber unterhalten, und zwar nicht mit denen, auf die wir letzte Nacht gestoßen sind.«
    »Ok, ich habe schon daran gedacht, mit Mom und Dad zu sprechen. Nicht, weil ich das gerne möchte – obwohl ich mir das schon wünsche, sogar ganz schrecklich – …«
    Er griff nach meiner Hand, um mir zu zeigen, dass er mich verstand.
    »Aber ich glaube nicht, dass sie uns einfach nur anhören würden.« So sehr, wie ich diese Erkenntnis auch hasste, spürte ich doch, dass sie zutreffend war. Meine Eltern würden nur auf eine einzige Weise auf einen Anruf von mir reagieren: Sie würden kommen und mich holen. Sie würden tun, was immer nötig wäre, um mich von Lucas zu trennen, und sie würden mich vermutlich zwingen, ein Vampir wie sie zu werden.
    Lucas dachte einen Augenblick lang nach. Es schien ihm schwerzufallen, die nächsten Worte aussprechen. »Tja, und was ist mit Balthazar?«
    Es hatte ihn große Überwindung gekostet, zuzugeben, dass Balthazar vielleicht derjenige sein könnte, der in der Lage war, mir zu helfen, das wusste ich. Aber auch das war nur eine Sackgasse. »Ich habe ihn bereits im letzten Schuljahr danach gefragt. Er weiß nicht, was aus geborenen Vampiren wird, wenn sie die Verwandlung nicht endgültig vollziehen. «
    »Verdammt.« Lucas stand vom Bett auf und lief hin und her. Vergiss es , wollte ich sagen. Vielleicht ist es ja gar nichts. Wir sind Charity entkommen; wir sollten feiern!
    Es sah mir ähnlich, so zu tun, als wenn alles in Ordnung wäre. Ich hatte Lucas die ganze Sache zum größten Teil deshalb erzählt, damit ich mir nicht mehr länger etwas vormachen konnte. Es war Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.
    Lucas blieb plötzlich stehen. »Wir denken immerzu, dass es etwas mit der Vampirseite in dir zu tun hat. Aber was, wenn das gar nicht stimmt? Ich meine, vielleicht bist du auch einfach krank. Vielleicht hast du eine Lungenentzündung oder so was Ähnliches.«
    »Ja, das ist möglich. Daran habe ich auch schon gedacht. « Richtige Vampire fingen sich

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