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Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Titel: Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte
Autoren: Claudia Gray
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Keller schäbig und klein vor, als hätten Lucas und ich uns damals zum letzten Mal etwas vorgemacht, als wir ihn für wunderschön hielten.
    Lucas sagte: »Bianca, ich weiß nicht, ob ich das tun kann.«
    »Du kannst.«
    »Das sagst du, weil du das glauben willst, nicht, weil du davon tatsächlich überzeugt bist.«
    »Du willst aufgeben, ohne es auch nur versucht zu haben.«
    Lucas drehte sich zu mir, und in seinen Augen lag ein gequälter Ausdruck. »Ich werde es versuchen. Himmel, Bianca, glaubst du wirklich, ich würde es nicht für dich versuchen? So sehr ich das hier auch hasse – diesen Hunger in mir, dieses kalte, ekelerregende , tote Gefühl in mir – wenn es bedeutet, dass ich bei dir sein kann, dann werde ich es versuchen.«
    »Und du wirst es schaffen. Du wirst lernen, mit diesem Hunger umzugehen. Das verspreche ich dir.«
    »Und wie soll das geschehen?« Er machte eine hilflose Geste in Richtung der ausgeleerten Blutflaschen auf dem Fußboden. »Das sind wie viele? Drei Liter Blut? Ich brauche schon meine ganze Kraft, nicht diese Tüte da aufzureißen und auf der Stelle auch noch den Rest auszutrinken. Und wenn ich an Vic da draußen denke … Es geht gar nicht mehr um Vic, sondern nur noch darum, dass er lebendig ist und dass er Blut hat, das ich trinken könnte. In ein paar Minuten …«
    »Wir haben noch mehr Blut. Trink so viel, wie du brauchst. Wir können auch noch Nachschub besorgen.«
    Doch es war nur eine kurzfristige Lösung, und das wussten wir beide.
    Er brauchte Hoffnung, und nur eine Option barg einen Hauch davon.
    Ich wischte meine eigenen Einwände und meine Ängste bezüglich meiner Eltern beiseite: Balthazars Plan war der beste, den wir hatten.
    »Der Unterricht fängt in zwei Wochen an«, sagte ich. »In Evernight. Du wirst dahin zurückkehren.«
    Lucas starrte mich eine Sekunde lang an, dann ließ er seinen Kopf gegen eines der Weinregale krachen, sodass die Flaschen darin klirrten. »Na großartig. Jetzt bilde ich mir also schon ein, Dinge zu hören, die gar nicht da sind. Ich bin auf dem besten Weg, verrückt zu werden.«
    »Du bildest dir nichts ein. Du schreibst dich wieder als Schüler in Evernight ein, als Vampirschüler dieses Mal, und dann werde ich mich um dich kümmern.«
    »Du willst dich um mich kümmern? Bianca, bei meinem letzten Besuch war ich mit den Jungs unterwegs, die den ganzen Laden da niedergebrannt haben.«
    Ich erinnerte mich an das, was Balthazar gesagt hatte, und hielt mich daran fest.
    »Du bist jetzt ein Vampir. Wenn du um Zuflucht bittest, dann muss Mrs. Bethany sie dir gewähren. Vielleicht werden sie dir nicht unbedingt freundlich begegnen, aber sie werden dir einen Platz anbieten, an dem du bleiben kannst, und genug Blut zu trinken, und sie werden dir einen Rat geben, wie du mit deinem Hunger umgehen kannst. Du kannst dort Wochen oder auch Monate bleiben, so lange, wie du es für nötig hältst.«
    »Oder auch jahrelang«, sagte Lucas. »Balthazar kommt schon seit Jahren zurück.«
    Balthazar hatte die Evernight-Akademie aus Gründen besucht, die weitaus mehr mit der wahren Mission der Schule zu tun hatte: jungaussehenden Vampiren dabei zu helfen, als Menschen durchzugehen, indem sie sie in Kontakt mit der modernen Welt brachten. Ich wusste jedoch nicht, ob es klug wäre, Lucas im Augenblick darauf hinzuweisen. Das Letzte, was er jetzt vermutlich hören wollte, war, wie toll all die anderen Vampire die Lage meisterten.
    Lucas fügte hinzu: »Außerdem spielt es keine Rolle, wie sehr sie mich hassen. Wir werden nicht nach Evernight zurückkehren, weil es für dich gefährlich ist.«
    »Für mich?« Daran hatte ich noch gar keinen Gedanken verschwendet, aber Lucas hatte recht. Wir wussten von den Ereignissen im letzten Schuljahr, dass Mrs. Bethany nicht mehr länger nur die Schulleiterin von Evernight war. Sie benutzte die Schule ebenfalls, um Geister wie mich ausfindig zu machen und vermutlich auch einzufangen. Warum sie das tat, war ein Rätsel geblieben, aber es gab keinen Zweifel daran, dass sie die Geister verachtete. Egal, was sie im Sinn hatte, es konnte nichts Gutes für uns bedeuten.
    Lucas nickte, als er in meinem Gesicht lesen konnte, dass ich ihm beipflichten musste. Seine eigene Miene war ziemlich verbittert. »Ich habe alles so vermasselt, dass du gestorben bist«, sagte er. »Auf keinen Fall werde ich jetzt an den einzigen Ort zurückkehren, an dem die Situation nur noch schlimmer werden könnte.«
    Aber was sollten wir sonst tun? Ich
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