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Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte

Titel: Evernight Bd. 4 Gefährtin der Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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den Boden und schien zu verschwinden. Ich hoffte inständig, dass sie wieder zurückkommen würde – allerdings erst später. Wenn alles glattging, dann würde ich sie eine Zeit lang nicht brauchen.
    Lucas hob eine Augenbraue.
    Ich schlüpfte neben ihm ins Bett, und er lächelte ein bisschen, was das erste Anzeichen seit seiner Auferstehung dafür war, dass ihm etwas Freude machte. »Geht das denn immer noch?«, murmelte er. »Du und ich?«
    »Lass es uns doch herausfinden.«
    Er zog mich in seine Arme; wir beide fühlten uns kalt an, aber das war sowohl für ihn als auch für mich normal und gehörte zu dem, was wir geworden waren. Zarte Linien aus Eis überzogen die Laken rings um uns herum, als sich unsere Lippen zärtlich berührten. Im ersten Augenblick war Lucas so unsicher, was seine eigene und was meine Reaktion anging, dass mich ein schier unerträglich zärtliches Gefühl für ihn erfüllte. Ich wollte nichts sehnlicher als mich wie eine Decke um ihn hüllen und ihm Schutz geben nach alldem, was wir durchgemacht hatten.
    Sein Mund öffnete sich unter meinem, während er seine Finger in meine Haare grub. Ich trug nun nichts mehr außer dem Korallenarmband, das mir dabei half, meine feste Gestalt zu behalten, und welches all das hier überhaupt erst ermöglichte.
    Wir haben es geschafft , dachte ich. All die Widrigkeiten, denen wir gegenübergestanden hatten, schienen zu verblassen. Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben. Der Tod hat uns das nicht nehmen können.
    Unsere Küsse wurden wilder und tiefer. Lucas’ Hände waren immer noch dieselben wie früher: kräftig und vertraut. Und genauso berührte er mich. Die Freude daran fühlte sich jetzt jedoch anders an – weicher, weniger greifbar und doch alles umfassend. Aber sie war nicht weniger geworden, nun, da wir verwandelt waren. Und während ich mich nach und nach sicherer fühlte, wuchs die Leidenschaft zwischen uns; es schien, als ob meine Freude an ihm unter seinen Berührungen uns beide durchströmte.
    Er drehte mich auf den Rücken, doch in diesem Moment veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ich sah, wie seine Reißzähne wuchsen, begriff und lächelte. Auch ich verspürte den Drang zu beißen, allerdings nicht so stark wie er, denn ich brauchte kein Blut mehr. Aber körperliche Nähe und Reißzähne würden für mich bis in alle Ewigkeit miteinander verbunden bleiben.
    »Es ist in Ordnung«, flüsterte ich zwischen den Küssen an seiner Kehle. »Du darfst hungrig danach sein. Und du kannst es bekommen.«
    »Ja«, sagte er mit belegter Stimme. Seine grünen Augen bohrten sich in mich, und in ihnen lag ein verzweifeltes Flehen.
    »Brauchst du Blut?« Ich bog mich ihm entgegen und legte meinen Kopf in den Nacken, sodass ich ihm meine Kehle darbot. Lucas holte kurz und scharf Luft.
    »Trink von mir!«
    Mit einem heiseren Stöhnen grub er seine Zähne in mein Fleisch. Wieder verspürte ich echten Schmerz, als hätte ich noch immer meinen alten Körper, und das allein war auf eine gewisse Art befriedigend. Meine Hände krallten sich in seinen Rücken, und ich ergab mich ganz seinem Hunger …
    … bis er sich von mir losriss und einen lauten Schmerzensschrei ausstieß.
    »Lucas?« Ich fuhr kerzengerade auf und hielt mir schützend die Bettdecke vor die Brust. »Lucas? Was ist denn los?«
    »Es brennt!«
    Taumelnd sprang er aus dem Bett und hielt beide Hände gegen die Kehle gepresst, rang nach Luft und spuckte aus. Silbriges Geisterblut glimmte kurz auf dem Fußboden auf, ehe es erlosch. Ich roch Rauch und machte rasch das Licht auf dem Schreibtisch an. Auf dem Teppich konnte ich einige schwache Brandflecke entdecken. Dann bemerkte ich, dass auch die Laken angekokelt waren. Kaffeebraune Flecken waren dort zu erkennen, wo Tropfen meines Blutes auf den Stoff gefallen waren. Ich bedeckte die Wunde an meiner Kehle mit der Hand, aber sie schloss sich bereits. Die Haut fügte sich unter meinen Fingerspitzen wieder zusammen, was ein kribbelndes Gefühl hervorrief.
    Einige Sekunden lang starrten Lucas und ich uns nur an. Das Einzige, was mir zu sagen einfiel, war: »Jetzt wissen wir also, warum Vampire das Blut von Geistern nicht trinken mögen.«
    »Hmmm.« Lucas zuckte zusammen, als er antwortete, und seine Stimme war krächzend. Ich vermutete, dass seine Lippen, Zunge und Kehle ebenfalls verbrannt waren. Da er ein Vampir war, würden seine Verletzungen schnell abheilen, aber nicht auf der Stelle. Jede Faser seines Körpers, mit der wir uns berührt

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