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Evernight Bd.1 Evernight

Evernight Bd.1 Evernight

Titel: Evernight Bd.1 Evernight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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das gehört?«
    »Was?« Aber da wusste ich auch schon, was er gemeint hatte: Aus der Ferne ertönte das Geräusch der Vordertür zur Schule, die mehrere Male aufgestoßen wurde, und dann waren Schritte auf dem Hauptweg zu vernehmen. »Sie kommen, um die Party aufzulösen.«
    »Tja, schade für Courtney«, sagte Lucas. »Aber es gibt uns die Chance, wieder reinzugehen.«
    Wir rannten über den Hof und lauschten auf die Geräusche, die deutlich machten, dass die Party ein Ende gefunden hatte. Als wir durch die Vordertür schlüpften und sicher wieder im Innern der Schule angekommen waren, lächelten wir uns an.
    »Bis bald«, flüsterte Lucas, als er meinen Arm losließ und auf seinen Flur zusteuerte. Und als ich in mein eigenes Zimmer rannte und mich in mein eigenes Bett warf, hatte ich nur ein Wort im Ohr: bald .

4
     
     
     
     
    Ich erreichte unseren Schlafraum gerade noch rechtzeitig, um unter die Decke zu schlüpfen, ehe Patrice hereinkam, begleitet von Mrs. Bethany. Helles Licht aus dem Flur schien ins Zimmer, sodass ich nur die Silhouette der Schulleiterin sehen konnte.
    »Sie wissen, warum wir hier Regeln haben, Patrice.« Ihre Stimme war weich, aber es stand außer Frage, dass es Mrs. Bethany durchaus ernst meinte. Das war mehr als nur ein bisschen beängstigend, obwohl ich nicht einmal diejenige war, die gescholten wurde. »Sie sollten verstehen, dass diese Regeln befolgt werden müssen. Wir können hier nicht nachts in der Gegend herumlaufen. Die Leute würden anfangen zu reden. Die Schüler würden die Kontrolle verlieren. Und das Ergebnis wäre eine Tragödie. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    Patrice nickte, dann wurde die Tür zugeschlagen. Ich richtete mich im Bett auf und flüsterte: »War es schlimm?«
    »Nein, nur nervig«, knurrte Patrice, während sie damit begann, sich auszuziehen. Wir kleideten uns nun schon seit einer Woche gemeinsam im selben Raum um, aber mir war das immer noch irgendwie unangenehm. Ihr nicht, nicht einmal, als sie ihr Hemd abstreifte und mich anstarrte: »Du hast ja noch deine Sachen an!«
    »Hm, ja.«
    »Ich dachte, du wärst früher von der Party verschwunden.«
    »Bin ich auch. Aber… ich bin nicht sofort wieder ins Gebäude gekommen. Die Aufsichten haben patrouilliert. Dann haben die Typen gemerkt, wo ihr steckt, und sind losgezogen. Ich bin erst drei Minuten vor dir wieder hier gewesen.«
    Patrice zuckte mit den Schultern, als sie nach ihrem Nachthemd griff. Ich versuchte mein Bestes, mich umzuziehen, ohne mich aus meiner Ecke umzudrehen. Das Gespräch war beendet, und ich hatte zum ersten Mal meine Zimmergenossin erfolgreich angelogen.
    Vielleicht hätte ich Patrice erklären sollen, warum ich so spät dran war. Die meisten Mädchen würden vermutlich übersprudeln und jedem, der es hören wollte, von dem tollen Typen erzählen, den sie gerade näher kennengelernt hatten. Aber ich mochte das Geheimnis. Die Tatsache, dass nur ich davon wusste, machte das Ganze zu etwas Besonderem. Lucas mag mich, und ich mag ihn auch. Ich denke, wir werden vielleicht bald zusammen sein.
    Der letzte Gedanke ging möglicherweise etwas weit, entschied ich, als ich wieder unter die Bettdecke rutschte. Meine Gedanken rasten, sodass ich keinen Schlaf fand, und ich lächelte in mein Kopfkissen.
    Er gehört mir.
     
    »Habe gehört, letzte Nacht gab es eine Party«, sagte Dad, während er einen Hamburger und Pommes vor mir auf dem Familientisch abstellte.
    »Hmm«, antwortete ich, den Mund voller Fritten. Dann besann ich mich und murmelte: »Ich meine, das habe ich auch gehört.«
    Mum und Dad wechselten Blicke, und ich hatte den Eindruck, dass sie eher amüsiert als verärgert waren. Ich war erleichtert.
    Es war das erste unserer gemeinsamen Sonntagabendessen. Mir war jede Sekunde lieb, in der ich zurück bei meiner Familie in der Lehrerwohnung war, anstatt von Evernight-Schülern umgeben zu sein. Auch wenn meine Eltern versuchten, es zu überspielen, merkte ich doch, dass sie mich mindestens ebenso vermisst hatten wie ich sie. Im Radio lief Duke Ellington, und trotz der elterlichen Befragung war die Welt wieder in Ordnung.
    »Die Sache ist doch nicht aus dem Ruder gelaufen, oder?« Mum hatte offenbar beschlossen, die Tatsache zu ignorieren, dass ich so tat, als sei ich nicht da gewesen. »Soweit ich gehört habe, gab es Musik und Bier.«
    »Ich weiß von nichts.« Das war keine richtige Lüge; ich meine, ich war schließlich nur ungefähr eine Viertelstunde auf der Party

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