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Evernight Bd.1 Evernight

Evernight Bd.1 Evernight

Titel: Evernight Bd.1 Evernight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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seinem Kinn. »Das wird Spaß machen.«
    »Danke, dass du mich gefragt hast.«
    Er schüttelte wie ungläubig den Kopf. »Ich bin hier der Glückliche. Da kannst du mir vertrauen.«
    Ich lächelte zu ihm empor. Weil das das Netteste war, was jemals jemand zu mir gesagt hatte, auch wenn es ganz und gar gelogen war, wenn man bedachte, dass der beliebteste Junge der Schule die Außenseiterin zum Tanz ausführte. Jeder wusste, wer sich hier glücklich schätzen konnte, aber es war trotzdem nett, dass er das sagte.
    Aber auch mein Lächeln war eine Lüge. Ich hasste mich dafür, dass ich in Balthazars hübsches Gesicht blickte und mir wünschte, dass er Lucas wäre.
    Aber genau das tat ich.

7
     
     
     
     
    Die ersten Päckchen kamen bei der Postverteilung zu Halloween an. Es waren längliche Pappkartons, von denen einige elegante Schriftzüge teurer Händler trugen. Manche davon hatten ihren Sitz in New York oder Paris. Das von Patrice kam aus Mailand.
    »Lila.« Das Einschlagpapier raschelte, als sie ihr Kleid für den Herbstball aus der Schachtel nahm. Patrice hielt sich die helle Seide vor den Körper, vorgeblich, um mir zu zeigen, wie das Kleid angezogen aussehen würde, in Wirklichkeit aber, um es beinahe zu umarmen. »Findest du nicht, dass es eine wunderschöne Farbe hat? Ich weiß, dass sie eigentlich gerade nicht angesagt ist, aber ich liebe sie.«
    »Du wirst toll damit aussehen.« Es war offenkundig, dass der Ton Patrice’ Haut schmeicheln würde. »Du musst schon auf Hunderten solcher großen Partys gewesen sein.«
    Patrice tat bescheiden. »Oh, nach einer Weile kann man sie kaum noch unterscheiden. Ist das dein erster Ball?«
    »Wir hatten einige an meiner alten Schule«, sagte ich, verschwieg allerdings, dass sie in der Turnhalle stattgefunden hatten und dass der Technikfreak seine extrem lahmen Mixe gespielt hatte. Patrice hätte das überhaupt nicht verstanden, und noch weniger die Tatsache, dass ich jeden einzelnen dieser Bälle damit verbracht hatte, linkisch an die Wand gelehnt herumzustehen oder mich auf dem Mädchenklo zu verstecken.
    »Du kannst dich wirklich auf was freuen. Solche Bälle gibt es sonst nirgends mehr. Es ist magisch, Bianca, wirklich.« Ihr Gesicht leuchtete vor lauter Vorfreude, und ich wünschte mir, ich könnte ihre Aufregung teilen.
     
    Die zwei Wochen zwischen Balthazars Einladung und dem Ball selbst waren verwirrend für mich, weil meine Gefühle mich in tausend unterschiedliche Richtungen zugleich zerrten. Ich konnte mir mit meiner Mutter zusammen Kleider im Katalog anschauen und fröhlich welche aussuchen, die in Frage kamen, und mich in der nächsten Stunde so nach Lucas verzehren, dass es sich anfühlte, als ob ich kaum noch atmen konnte. Als mich Mrs. Bethany im Kurs mal wieder hart rannahm, lächelte mir Balthazar zu, um mir Mut zu machen, und ich dachte einmal mehr, was für ein toller Typ er ist. Dann wieder versank ich in schlechtem Gewissen, weil ich mir so vorkam, als ob ich Balthazar etwas vormachte. Es war zwar nicht so, als ob er vor mir auf die Knie gefallen wäre und mir ewige Liebe geschworen hätte, aber ich wusste, dass er sich mehr Gefühle von mir wünschte, als ich tatsächlich empfand.
    Nachts lag ich in meinem Bett und stellte mir vor, wie Balthazar mich küsste oder mein Gesicht in seinen Händen hielt. Die Bilder waren ohne Bedeutung; ich hätte mir genauso gut eine Szene aus einem Film vorstellen können. Dann, als ich schläfriger wurde und meine Gedanken auf die Reise gingen, änderte sich, was ich sah. Die dunklen Augen, die mich anschauten, wurden grün wie der Wald, und es war Lucas, der bei mir war und seine Lippen auf meine presste. Ich war noch ungeküsst, aber während ich unter meiner Decke lag und mich unruhig hin und her wälzte, konnte ich es mir ganz deutlich vorstellen. Mein Körper schien mehr als ich zu wissen. Mein Herz raste, und meine Wangen wurden heiß und rot, und manchmal konnte ich kaum einschlafen. Die Fantasien, in denen Lucas die Hauptrolle spielte, waren besser als alle Träume.
    Doch dann sagte ich mir, dass ich so nicht weitermachen konnte. Ich ging mit dem bestaussehenden Typen der ganzen Schule zum Herbstball. Es war das einzig richtig Wunderbare, was mir bislang in der Evernight-Akademie zugestoßen war, und ich wollte es genießen. Egal wie häufig ich das jedoch in Gedanken wiederholte, ich glaubte einfach nicht daran, dass mich der Ball wirklich glücklich machen würde.
     
    Das änderte sich, als ich am

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