Evernight Bd.1 Evernight
Halsausschnitt seines Sweatshirts und bot mir seine Kehle dar. Er wollte mich im Grunde herausfordern zu beweisen, dass ich mich zurückhalten konnte. Ich presste ihm einfach eine Hand gegen seine nackte Haut, und öffnete meinen Mund unter seinem ein wenig weiter. Lucas stieß einen kehligen Laut aus, der etwas Seltsames mit meinem Körper machte, als wäre ich zu rasch aufgestanden, sodass mir schwindelig wurde. Seine Hände zerrten am Saum meines Uniform-Sweatshirts, um meine Reaktion zu testen. Ich küsste ihn stürmischer. Also schob er das Sweatshirt ganz meinen Rücken hoch, und ich hob die Arme, damit er es mir über den Kopf streifen konnte. Nun trug ich nur noch ein dünnes Hemd und meinen mitternachtsblauen BH, der unter dem ärmellosen, weißen T-Shirt deutlich zu erkennen war.
Lucas’ Augen waren weit offen, und sein Atem ging schnell und flach. Unsere Küsse waren jetzt verzweifelter. Er zog sein eigenes Sweatshirt aus und breitete es wie eine Decke auf dem Boden aus, dann ließ er mich in seinen Armen zu Boden sinken, bis ich unter ihm auf dem Pullover lag. Er atmete noch immer schnell, kämpfte aber damit, sich unter Kontrolle zu bringen. »Nicht hier, nicht heute Nacht. Aber vielleicht können wir eines Tages mehr Zeug mitnehmen und einen anderen Ort finden, an dem wir allein sind…«
Ich brachte ihn mit einem weiteren Kuss zum Schweigen, der tief und leidenschaftlich genug war, um als Ja zu gelten. Lucas erwiderte den Kuss und hielt mich fest, nicht jedoch so stark, dass ich ihn nicht herumrollen konnte, sodass er derjenige war, der mit dem Rücken auf dem Boden lag. Nun befand sich Lucas unter mir, und alles um mich herum brannte sich mir ein: seine Schenkel, die meine umschlossen, die kalte Schließe seines Gürtels an meinem Bauch und seine Finger, die mit meinem BH-Träger spielten und ihn zur Seite schoben.
Für eine Sekunde - nur für eine einzige Sekunde - fragte ich mich, wie es gewesen wäre, wenn Lucas und ich besser vorbereitet hierhergekommen wären, mit Decken und Kissen, Musik und Verhütungsmitteln, und wir die ganze Nacht miteinander verbracht hätten. »Ich wünschte, wir könnten…«, keuchte ich. »Ich wünschte, wir könnten sicher sein, dass wir noch aufhören können.«
»Vielleicht spielt es keine Rolle.«
»Wie bitte?«
Lucas’ Augen leuchteten, und sein Atem war schnell und heiß auf meiner Wange. »Du hast mich schon mal gebissen und dann rechtzeitig aufgehört. Du musst mich nicht töten oder mich verwandeln. Nur beißen. Wenn das alles ist, dann… vielleicht… Mein Gott. Okay.«
Er wollte, was ich wollte. In mir tobte der Hunger, und es gab keinen Grund, dagegen anzukämpfen. Ich stieß Lucas zu Boden und biss ihn tief.
»Bianca…« Lucas wehrte sich nur in der ersten Sekunde, als der Biss uns davonriss: Mein Blut floss in seins, und seins vermischte sich mit meinem; es war überwältigender als der leidenschaftlichste Kuss, und es verband uns beide noch stärker miteinander. Der Geschmack seines Blutes war mir nun vertraut, aber umso unwiderstehlicher. Ich schluckte es und genoss die Hitze, das Leben und das Salz auf meiner Zunge. Er schauderte unter mir, und ich wusste, dass der Biss für uns beide in gleichem Maße erregend war.
Lucas rang nach Atem, und ich zwang mich aufzuhören. Langsam löste ich mich von ihm. Er wirkte benommen und schwach, war aber nicht ohnmächtig. Dann legte er seine Hände auf beide Seiten meines Gesichts, und plötzlich wurde ich unsicher. Meine Lippen waren mit seinem Blut verschmiert, und meine Reißzähne waren noch immer scharf. Wie konnte Lucas mich ansehen, wenn ich eine Vampirin war, und etwas anderes als Abscheu empfinden?
Doch stattdessen küsste er mich, trotz des Blutes.
Als sich unsere Münder öffneten, flüsterte ich: »Das ist alles. Ich verspreche es dir. Ist das okay? Kannst du das aushalten?«
»Ich will mit dir zusammen sein, Bianca«, sagte er. »Egal was du bist. Ganz egal was.«
14
»Kannst du schon wieder sitzen?«
»Noch nicht.« Lucas hielt sich die Hand vor die Augen, dann ließ er die Arme wieder auf den Boden sinken. »Ich brauche noch eine Sekunde.«
»Ich habe versucht, nicht zu viel Blut zu saugen.« Ich wollte wirklich auf gar keinen Fall zu Mrs. Bethany gehen müssen, um sie noch einmal um Hilfe zu bitten. »Du hast mir doch deine Erlaubnis gegeben, nicht wahr?«
»Habe ich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das gut überlegt habe, aber das ist mein Fehler, nicht
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