Everybodys Darling, Everybodys Depp
Sie mit dem Aufspüren von inneren Hindernissen. Und beseitigen Sie diese Stück für Stück:
|127| Skizzieren Sie kurz die Situationen, in denen Sie gerne eine deutliche Grenze setzen und Nein sagen würden, es Ihnen aber schwer fällt oder nicht gelingt.
Überprüfen Sie anhand der folgenden Liste
Harte Nüsse beim
Grenzesetzen und Neinsagen,
welche selbst gemachten Hemmschuhe Sie daran hindern, Ihre innere Stärke zum Einsatz zu bringen und standhaft zu bleiben.
Überprüfen Sie, ob Sie bestimmte Muster oder Häufungen entdecken können, und sehen Sie sich für jede dieser besonders harten Nüsse die Lösungen zur Überwindung an. Wiederholen Sie die empfohlenen Übungen gegebenenfalls wieder und wieder.
Harte Nüsse beim Grenzesetzen und Neinsagen
Sie befolgen allgemeine implizite Regeln: man müsste, ich sollte, man darf doch nicht, jeder hat heutzutage ...
Sie akzeptieren fraglos die Erwartungen anderer – seien sie noch so überzogen.
|128| Sie haben ein Rollenverständnis, das Ihnen ein Nein verbietet: als gute Mutter, Ehefrau, Geliebte oder Kollegin ...
Sie sind unsicher über die möglichen Folgen Ihres Neins und sagen deshalb vorsichtshalber lieber Ja.
Sie haben Schwierigkeiten, einer bestimmten Person gegenüber Nein zu sagen: Ihrer Mutter, der Schwester, dem Chef oder Ihrer besten Freundin ...
Ihr Helfersyndrom ist stark ausgeprägt.
Sie reagieren unbewusst auf einen bestimmten Auslöser, der Sie prompt umkippen lässt: Stirnrunzeln, laute Stimme oder tränenfeuchte Augen ...
Es fällt Ihnen bei einem bestimmten Thema schwer, Nein zu sagen, weil es bei Ihnen starke Emotionen auslöst: Wenn Sie zum Beispiel jemand um Geld bittet – und Sie sich selbst vor Verarmung fürchten.
Sie können in bestimmten Situationen nicht Nein sagen: zu Weihnachten, wenn andere anwesend sind, wenn Sie es eilig haben (ein Ja geht meistens schneller) oder wenn Sie gerade selbst von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft anderer Menschen profitiert haben ...
Ihre Fähigkeit, Nein zu sagen, ist stark an Ihre innere Verfassung gekoppelt: Sie sind zu müde, zu glücklich, zu unsicher oder zu frustriert ...
Sie bekommen sofort ein schlechtes Gewissen, wenn Sie jemandem etwas abschlagen.
Sie haben ein überzogenes Verantwortungsgefühl und glauben, es sei Ihr Lebenszweck, alle Probleme dieser Welt zu lösen.
Sie sind der Überzeugung, Sie könnten ein Nein sowieso nie verständlich rüberbringen, sondern würden nur hilflos herumstammeln.
Sie haben Angst, Nein zu sagen, und befürchten: dass der andere sauer auf Sie wird und die Beziehung dauerhaft gestört ist, dass Ihr Chef Sie sofort rauswirft, dass Sie ein schlechtes |129| Image bekommen, dass der andere aggressiv wird und Ihnen ein Veilchen verpasst ...
Der andere hat Ihnen einmal einen riesigen Gefallen getan oder etwas Tolles für Sie gemacht und fordert nun lebenslang eine Abgleichung dieser Schuld, ohne dass ein Ende absehbar wäre – und Sie sehen keinen Ausweg aus der Falle.
Sie sind auf einen manipulativen Trick hereingefallen.
Strategien zum Knacken
Das Tolle ist: Man kann all diese harten Nüsse knacken. Greifen Sie nun zu den verschiedenen Nussknackern:
Sie befolgen allgemeine implizite Regeln?
Eins steht fest: Sie
können nicht
oder
dürfen nicht
oder
müssen
oder
sollen
viel weniger, als Sie denken. Etliche dieser Ge- und Verbote dienen nämlich einfach nur der Faulheit und Bequemlichkeit anderer oder werden zum Profitmachen missbraucht. Manche sind auch antiquiert und mittlerweile völlig überholt. Sie wurden nur nie durch neue Einsichten ersetzt und führen deshalb weiterhin ihr Maulwurfsdasein. Gehen Sie all die Situationen, in denen Ihnen diese impliziten Regeln Fesseln anlegen, noch einmal durch, und schreiben Sie auf, welche Vorschriften Ihnen da durch den Kopf geistern. Sobald Sie sie identifiziert haben, rücken Sie ihnen mit ein paar gezielten Fragen zu Leibe.
Monika geht zum Beispiel immer und immer wieder der Gedanke durch den Kopf, dass eine gute Tochter ihrer Mutter nichts abschlagen sollte. Um diese stressige innere Vorschrift zu knacken, stellt sie sich folgende Fragen: |130|
Wer sagt das eigentlich? – Außer der Bibel und alten Benimmbüchern fällt mir natürlich meine Mutter ein. Die hat das wohl wiederum von ihren Eltern, die noch ein traditionelles Verständnis von Familie hatten. Oma hat das nämlich auch oft zu mir gesagt.
Für wen gilt das? Wann gilt das? Gibt es Ausnahmen? – Das gilt wohl nur, wenn sie von mir nichts
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