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Everybodys Darling, Everybodys Depp

Titel: Everybodys Darling, Everybodys Depp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Becker
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zugeben.
    Abwehr
Steigen Sie nicht in das Schlamasselbad, und übernehmen Sie nicht eine Verantwortung, die nicht die Ihre ist. Zeigen Sie im Gespräch ganz klar den Ursache-Wirkungszusammenhang auf, und machen Sie deutlich, dass Sie nicht die Problembesitzerin sind.
Fragen Sie nach, was das eine (die Lage am Weltmarkt) mit dem anderen (Ihrer Gehaltserhöhung) zu tun hat.
Wenn der Problemverweigerer Ihnen wieder in epischer Breite seine großen Schwierigkeiten schildert, fragen Sie ihn nur neugierig, wie er sie zu lösen gedenkt. Sie seien schon ganz gespannt auf seine Ideen.
|208| Sollte der arme Fuchs sich in ein zu großes Problem hineingeritten haben, dessen Folgen Sie ihm denn doch nicht zumuten wollen, dann verlangen Sie auf jeden Fall für Ihr Entgegenkommen ein paar Gegenleistungen. Ihm muss ganz bewusst werden, dass er in Zukunft seine eigenen Probleme selber lösen muss – und nicht mehr Sie.
    Die Nein-Straße zum Sieg
    Ihre Freundin, die Füchsin Fanny, greift zum Telefon:
    »Na, wie geht’s denn immer so? Du, könntest du mir einen winzigen Gefallen tun? Du weißt doch, am Samstag kommt mein Liebster aus Amerika zurück – nach drei Wochen, endlich! Und da wollte ich dich fragen, ob du uns dein Cabrio leihen könntest. Ich möchte ihn am Flughafen abholen und mit ihm am Wochenende einen kleinen Trip nach Italien machen. Du kennst ja meine Gurke – das hält die nie durch. Geht das?«
    Sie haben Ihre Freundin richtig lieb, würden ihr aber das teure Cabrio nie leihen – so wie die fährt. »Tut mir leid, Fanny, aber das geht wirklich nicht. Ich brauche es am Wochenende selbst.«
    Fanny schlägt ihre Zähne etwas tiefer in Sie hinein. »Wir könnten doch die Autos tauschen. Du willst mir doch nicht mein Wiedersehenswochenende verderben!«
    Ihr schlechtes Gewissen rührt sich schon leicht, aber Sie bleiben standhaft: »Natürlich will ich das nicht, aber es geht auf keinen Fall, tut mir leid.«
    Ein weiterer Biss: »Ach Mensch, mein Kofferraum ist total voll gestopft. Könnte ich dann wegen des Gepäcks wenigstens mit deinem Auto zum Flughafen fahren, um ihn abzuholen, wenn wir schon nicht nach Italien fahren können? Das ist doch wirklich nur eine Kleinigkeit.«
    Sie winden sich, aber nein, Ihr Auto bekommt sie nie wieder! |209| Das haben Sie sich geschworen. »Vergiss es, endgültig nein. Nach Italien könnt ihr doch auch mit dem Zug fahren ...«
    Füchsin Fanny setzt zum Sprung an Ihre Kehle an. »Tolle Idee! Aber was mache ich dann mit den beiden Katzen? Im Auto hätten wir sie mitgenommen, aber im Zug ... Könntest du dann wenigstens Mohrle und Susi nehmen? Bitte, sonst fällt alles ins Wasser. Diese Kleinigkeit kannst du mir nicht auch noch abschlagen. Ich bringe sie dann am Freitag vorbei. Super, danke.«
    Resignierend sagen Sie zu. Noch etwas konnten Sie ihr schlecht verweigern, nicht wahr? Aber wie Sie die beiden räudigen Katzenviecher hassen! Die werden Ihnen wohl wieder das Sofa verkratzen.
    Am anderen Ende legt Füchsin Fanny grinsend auf. Sie wusste doch, dass sie es ohne Tricks nicht noch einmal schaffen würde, Ihnen die Katzen aufzuschwatzen. Die will sie sowieso dauerhaft loswerden, vielleicht bei Ihnen? Und nach Italien zu fahren hatte sie ohnehin nicht vor: Der Baggersee in der Nähe ist mit viel entzückenderen Erinnerungen verbunden.
    Die Strategie
    Wieder eine simple, aber hoch wirksame Methode: Sie nutzt die Tatsache aus, dass es fast allen Menschen schwer fällt, einem anderen mehrmals hintereinander einen Gefallen zu verweigern, um nicht übermäßig egoistisch zu erscheinen. Also starten sie mit einem eigentlich riesengroßen Wunsch, den der andere mit Sicherheit abschlagen wird. Wenn nicht, umso besser. Es werden kleiner werdende Wünsche nachgeschoben, bis der andere umfällt und Ja sagt – meistens zu etwas, in das er nie eingewilligt hätte, wenn es als erste Bitte geäußert worden wäre. Sie können diese Strategie absolut professionell umgesetzt mit quengelnden Kindern in vollen Geschäften beobachten. Die entnervten Mütter fallen mit schöner Regelmäßigkeit |210| auf ihre kleinen Füchslein herein und kaufen ihnen irgendwann Dinge, die sie nie kaufen wollten.
    Abwehr
Schalten Sie den Ja-Reflex aus: Geben Sie sich innerlich die Erlaubnis, auch 20-mal Nein zu sagen. Sie haben alles Recht dieser Welt und auch die Verpflichtung sich selbst gegenüber, für Ihr eigenes Wohl zu sorgen und nicht einer schädlichen Manipulation zu erliegen, wenn Sie sie erkannt

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