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Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Titel: Eviana - Ein leiser Zug von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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    Sie kamen aus den Büschen. Eviana zählte die Männer und kam bis zehn und war noch nicht am Ende nachdem die Schrecksekunde vorbei war. Instinktiv stellten die drei sich zueinander, die Männer bildeten einen Kreis um sie herum, der ihnen eine Flucht unmöglich machte. Das waren keine Strauchdiebe, die Männer trugen die blaue Uniform des Königs. Auch ein paar Mönche konnte Eviana erkennen.
    “Wer seid ihr? Was wollt ihr von uns?” Rolf bewahrte Haltung. Ein schmächtiger Mann trat vor. Er trug einen Schnurrbart, hatte wulstige, schwarze Augenbrauen und trug im Gegensatz zu seinen Männern eine Reihe von Ehrenzeichen auf dem Wams.
    “Ich bin Riedrich von Reußen, Kommandeur dieses Trupps.” Er sprach mit Fistelstimme. Unter anderen Umständen hätte er ein durchaus lustiges Bild abgegeben. Es gab wohl Gründe, warum er auf einen Posten irgendwo hier im Wald versetzt worden war. “Im Namen des Königs nehme ich euch fest wegen Zauberei, Menschenraub und Störung der klösterlichen Ordnung.” Rolf entspannte sich. Das schien ihm keine große Sache zu sein. Nichts, mit dem man nicht mit ein paar Zaubern fertig werden würde.
    “Einrich, nimm ihm die Zaubermütze ab.” Während Rolf noch in Gedanken war, hatte ein junger, flinker Mann ihm die Mütze vom Kopf gerissen. Er hatte sich übertölpeln lassen. ‘Woher wussten sie um die Bedeutung der Mütze?’, schoss es ihm durch den Kopf. Ohne Zaubermütze war seine Kraft erheblich eingeschränkt. Stärkere Zauber waren ohne Mütze nur mit langer Vorbereitung und viel Konzentration möglich, einen fünf Sterne Zauber, wie Dinge verschwinden lassen, konnte er ebenso vergessen wie aufwändige drei Sterne Zauber, wie zum Beispiel die Zeit anzuhalten. Aber auch mit einfachen Zaubern sollte denen beizukommen sein. Zunächst versuchte er, sich die Mütze zurückzuholen. Rolf stecke die Hand aus, so dass sie auf die Mütze zeigte, konzentrierte sich und befahl ihr, zu ihrem Meister zurückzukehren. Doch der kleine Soldat umklammerte sie mit beiden Armen und stemmte sich mit seinen Beinen dagegen. Drei seiner Kameraden hielten ihn fest. Langsam rutschte die Gruppe auf Rolf zu, doch das führte zu nichts. So konnte er die vier zwar bis zu sich hin rutschen lassen, doch auf den Kopf bekam er die Mütze so nicht. Die anderen hatten ihre Schwerter gezogen und warteten nur auf den Befehl ihres Anführers, Rolf mit Waffengewalt zu bezwingen.
    “Schnappt ihn euch. Lasst ihn die Klinge spüren, er zaubert immer noch.” Es wurde ernst. Rolf versuchte es mit einfachen Luftdruckzaubern. Er verdickte Luft und schleuderte sie auf die Angreifer, die wie von einer starken Böe getroffen zu Boden sanken. So konnte er die erste Welle des Angriffs abwehren, doch lange hielt das nicht vor. Schnell standen die durchtrainierten Schergen wieder auf und setzten zum nächsten Angriff an. Rolf nutzte die Zeit, ihnen die Schwerter aus der Hand schweben zu lassen. Allerdings erforderte es außerordentliche Konzentration, das bei mehreren Schwertern gleichzeitig zu machen. Zumal er immer noch Luftstöße schleudern musste, um keinen der Soldaten zu nah an sich heranzulassen. Den Nebelzauber konnte er unter diesen Umständen auch nicht anwenden, da die Luftstöße den Nebel verscheucht hätten. Fieberhaft dachte er über eine neue Taktik nach. Es half alles nichts, er würde mit Feuer arbeiten müssen und ihre Uniformen in Brand setzen. Das Überlegen hatte ihn unaufmerksam gemacht, auch war es schwer, die Gruppe im Auge zu behalten, da sie ja im Kreis um ihn herum standen. So hatte einer der Männer unbemerkt mit seinem Speer ausgeholt und ihn auf Rolf geschleudert. Eviana, die in seinem Rücken stand und das bisherige Gefecht atemlos und voller Angst verfolgt hatte, sah ihn kommen. Und sie spürte, dass Rolf in ihrem Rücken den Speer nicht gesehen hatte. Sie konzentrierte sich. Ohne die Augen zu schließen, in Bruchteilen einer Sekunde, sah sie, wie sich der Speer in eine Gurke verwandelte. Sie hatte keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, in was sie ihn verwandeln wollte. Sie nahm einfach das, was sie am besten konnte. Rolf war immens überrascht, als er von einer fliegenden Gurke getroffen wurde. Doch der Moment der Ablenkung genügte Riedrich. Er trat ein paar Schritte vor, klemmte sich Eviana unter den Arm, kehrte zurück in den Kreis seiner Männer und gebot sie, die Angriffe einzustellen.
    “Schluss jetzt, ich habe das Mädchen. Hört auf, Widerstand zu leisten, und euch

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