Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Titel: Eviana - Ein leiser Zug von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
Vom Netzwerk:
und da mal vor. Auch der Mönch ist nicht frei von Sünde.” Rolf grinste in sich hinein.
    “Und das nehmen eure Brüder so klaglos hin? Dass jemand ihr Lebenswerk und Lebensziel so einfach über den Haufen wirft?”
    “Viele sind empört und würden die Umstände gerne ändern. Aber wie? Isidor sitzt fest im Sattel. Er hat die Macht auf seiner Seite.” Rolf nickte bedächtig.
    “Dann habt ihr wohl derzeit nicht gerade viel Zulauf von neuen Ordensbrüdern?” Der Mönch schüttelte den Kopf. Freiwillig kommt niemand mehr. Die Dorfbewohner schicken auch ihre Söhne nicht mehr ins Kloster. Aber an Nachwuchs fehlt es uns trotzdem nicht. Der Inquisitor denkt an uns.” Er lächelte verächtlich. “Wir sind jetzt das Auffanglager für das Gesindel. Erst gestern haben sie uns wieder so einen Bengel gebracht. Es heißt er sei ein Zauberer. Pfft. Sicherlich wieder so ein Herumtreiber oder ein Taschendieb. Aber er ist noch jung, den kriegen wir schon hin.” Eviana wurde hellhörig, doch Rolf gab ihr ein Zeichen zu schweigen. Er fürchtete sie könnte durch zu genaue Fragen zu viel verraten.
    “Das ist schön, auch in solchen Zeiten braucht das Kloster Nachwuchs. Dann platzt das Novizenhaus sicherlich aus allen Nähten?”
    “Ja, tatsächlich, fast jeden Tag bringen Isidors Männer Nachschub. Wir haben die neuen provisorisch in einer Scheune neben dem Nordtor unterbringen müssen. Ich fürchte als nächstes wird der Abt das Probejahr verkürzen und am Ende werden wir Brüder haben, die nicht mal lesen können. Was sind das nur für Zeiten.” Rolf nickte beflissentlich und stimmte dem Mönch zu. Sie hatten das Kloster fast erreicht, die Pforte kam in Sicht.
    “Mönch, ihr ward uns ein angenehmer Reisegefährte. Doch wir haben uns gar nicht vorgestellt. Wie heißt ihr denn?”
    “Oh, verzeiht, mein Name ist Alberoch.”
    “Ach, hieß nicht der alte Abt von Morsch auch Alberoch?”
    “Äh, ja, genau. Wie der alte Abt.” Rolf schmunzelte.
    “Und wie heißt ihr?”
    “Ich bin Eviana.”
    “Und mein Name ist Rolf.”
    “Wie? Was? Einfach nur Rolf? Nichts Längeres? Nicht von irgendwoher?”
    “Ja, doch natürlich. Mein voller Name ist Padrickilus Rolfunkel de Rantamsace. Gebt zu, mit so einem Namen würdet ihr euch auch lieber Rolf nennen, oder?”
    “Ach, ich bin da etwas altmodisch. Hat mich auch gefreut euch kennenzulernen, Herr de Rantamsace. Gehabt euch wohl. Übrigens, wenn ihr um ein Nachtlager bittet, fragt nach Bruder Lobesam, der ist da nicht so. Die andern an der Bettelpforte handeln schon ganz im neuen Geist, da ist die barmherzige Einkehr teurer als so manche Herberge in der Stadt.”
    “Guter Rat, danke euch Bruder Alberoch. Alles Gute euch.”
    Eviana konnte kaum an sich halten.
    “Ist das wirklich euer richtiger Name?”
    “Ja, sicherlich, warum sollte ich die Unwahrheit sagen? Ich verrate ihn nur selten, daher ist es völlig ungefährlich ihn zu nennen.”
    Sie hielten sich an Alberochs Rat und Bruder Lobesam nahm sie barmherzig auf und wies ihnen eine Schlafstätte in der Scheune zu, die zu alten Zeiten von Reisenden überquoll. Diese Nacht aber lagerten sie allein. Auch die Abendspeisung für Reisende, an der sie teilgenommen hatten, war in zweierlei Hinsicht übersichtlich gewesen. Sie waren die einzigen Gäste und das Essen bestand aus einer dünnen, kalten Milchsuppe, in der einige Brocken grobes Brot schwammen. Mit leerem Magen legten sie sich auf ihr Lager, nur um nach dem Schlag der Nachtglocken wieder aufzustehen und zum Ausweichlager der Novizen zu schleichen. Sie kauerten sich an die Wand und Rolf schloss die Augen.
    “Was macht ihr?”
    “Ich suche nach Cedric.”
    “Aha ”, Eviana verstand nicht. Cedric lauschte den Gedanken der Novizen.
    “Mama, ich will zu meiner Mama.”
    “Boah, habe ich einen Hunger. Wenn es hier immer so wenig zu essen gibt bin ich weg.”
    “Der Bruder Aloisius hat aber fesche Waden.”
    “Hoffentlich geht es Gandalf und Eviana gut.”
    “Cedric?” Rolf sprach in Gedanken zu Cedric, denn das musste er ja wohl sein. Rolf brauchte viel Kraft, Gedankenlesen war ein starker drei Sterne Zauber, Gedanken schreiben sogar ein vier Sterne Zauber.
    “Ich höre Stimmen. Oh je, ich werde wahnsinnig.”
    “Cedric? Wir sind Freunde. Ich bin mit Eviana hier. Wir sind gekommen um dich zu retten.”
    “Ich falle ins Delirium. Ich bin geisteskrank. Oder ist das der Teufel? Vielleicht sollte ich die Stimmen einem Bruder melden?”
    “Auf gar keinen Fall. Ganz

Weitere Kostenlose Bücher