Eviana - Ein leiser Zug von Magie
verlieben und ihre Kinder gehören nicht zum Elfenstaat. Da es gegen das Gesetz ist, müssen diese Elfen ihre Kinder verheimlichen. Ich bin sicher, Medusa ist entweder eine Elfe, die sich entschieden hat Arkadium zu verlassen und auf der Erde zu leben oder die Tochter einer Elfe. Die Mühen, die sie auf sich nimmt, um nicht erkannt zu werden, deuten darauf hin.” Eviana nickte. Dass Medusa ein Geheimnis hat, hatte sie vermutet.
“Und du meinst, ich bin die Tochter einer Elfe?”
“Kann sein. Vielleicht auch die Enkelin. So genau kann man das nicht sagen. Aber das Elfenblut ist stark in dir.”
“Was e rwarten die Elfen nun von mir?”
“Na ja, der Elfenkönig sieht Elfenmischlinge nicht gern, denn sie sind Zeichen des Verstoßes gegen das Gesetz. Er erwartet nichts von dir und du kannst nichts von ihm erwarten. Doch wenn du in Gefahr gerätst und eine Elfe ist in deiner Nähe, wird sie das spüren und dir zu Hilfe eilen. So ist es mir gegangen. Uns Elfen verbindet ein Band das stärker ist als die Bande des Blutes.” Eviana fand den Gedanken schön, zu einer Art Familie zu gehören, da sie ja nie eine richtige Familie gehabt hatte.
“Elfen haben viele gute Eigenschaften, von denen du sicherlich einige geerbt hast. Du wirst einmal eine wunderschöne Frau werden, du beherrschst bereits jetzt den Bogen. Dein Schwertkampf ist für eine Elfe allerdings inakzeptabel.” Ariel runzelte die Stirn als sie wieder daran dachte, wie Eviana vor zwei Tagen Cedric bei einer Übung fast den Fuß abgehackt hatte. Die Schwertfertigkeiten hatte sie offensichtlich nicht von ihrer Elfenseite geerbt. “Elfen sind sehr geschickt und, wenn ich das so sagen darf, auch deutlich intelligenter als Menschen. Und sie werden sehr, sehr alt. Du wirst schon noch herausfinden, was du alles von von einer Elfe in dir hast.” Eviana berichtete von dem Bastkörbchen, in dem sie ausgesetzt worden war und wie sie jahrelang Körbchen flechten musste.
“Wenn du wüsstest, was du noch alles basteln könntest. Körbchen. Eine Verschwendung deines Talents. Eins noch.” Eviana sah sie fragend an. Sie hatte jetzt schon mehr gelernt, als ihr Kopf aufnehmen konnte.
“Wir Elfen können nicht zaubern, aber neben den Ringen und Anhängern haben wir noch eine weitere Möglichkeit, die Energie zu nutzen.” Eviana hörte ihr gebannt zu.
“Wie?”
“Indem wir singen. Du hast schon ein Beispiel erfahren, als ich durch Gesang unserer Reise angenehmer gestaltet habe. Ich möchte dich ein Lied lehren, dass normalerweise jede Mutter ihre Tochter lehrt, weil es in Zeiten der Not Trost spendet und Stärke gibt, wenn die Verzweiflung übermächtig wird. Es heißt Fiducia.” Ariel begann leise zu singen. Eviana spürte eine eigentümliche innere Kraft in sich anwachsen. Sie fühlte sich zu Hause.
“Ich kenne dieses Lied. Ich habe es in meinen Träumen oft gehört.”
“Wahrscheinlich hat dich deine Mutter in deinen Träumen besucht. Es muss schwer für sie gewesen sein, sich von dir zu trennen. In deinen Träumen wollte sie dich trösten.” Eviana wurde es warm ums Herz.
“Es ist sehr schwer die Elfensprache zu lernen. Ich habe dir den Text des Liedes in deiner Sprache aufgeschrieben. Komm, wir singen es einmal zusammen.” Für Eviana blieben Zeit und Raum stehen. Das Lied gab ihr große Kraft und Zuversicht. Sie wusste nun, dass ihr alles geli ngen würde, was sie nur wollte.
Cedric sah Riedrich. Er dachte nicht lange nach und griff nach dem Schwert, dass in einer Ecke des Raumes stand. Eviana, die dicht neben Riedrich stand, versuchte ihn davon abzuhalten.
“Nicht Cedric, nein, lass ihn.” Doch Cedric hatte keine Angst.
“Ich weiß mit dem Schwert umzugehen, fürchte dich nicht.” Er trat einen Schritt auf Riedrich zu und führte einen gefährlichen Hieb mit der schweren Waffe. Man meinte Cedric hätte nie etwas anderes als Schwertkampf geübt: Auch in den Übungen mit Ariel stellte er sich mit dem Schwert ausgesprochen geschickt an. Riedrich hingegen war ein überraschend ungeübter Schwertkämpfer und nur mit Mühe konnte er Cedrics Angriff parieren. Doch ehe er sich versah griff Cedric erneut an. Riedrich versuchte ihm auszuweichen doch er war zu langsam und schwerfällig. Der nächste Hieb des Jungen entwaffnete Riedrich und eh er sich versah lag er am Boden, die Spitze des Schwertes an seiner Kehle.
“So mein Freund, jetzt haben wir dich. Wie hast du uns gefunden? Wo sind deine Soldaten?”
“Cedric, lass ihn doch.” In dem
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