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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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Piepsen erstarb. Evianna stellte fest, dass Shaytan seit Sonnenuntergang bereits drei Mal versucht hatte, sie zu erreichen. Also war davon auszugehen, dass sein Anliegen wichtig war. Evianna stand auf, ging in das noch leere Büro ihrer Kollegen Reuben und Mehdi und schloss die Glastür hinter sich. Keirs argwöhnischer Blick, den er ihr daraufhin zuwarf, blieb ihr nicht verborgen. Durch die Scheibe beobachtete er Eviannas augenscheinlich heftige Diskussion mit jemandem am anderen Ende der Leitung. Vom Gespräch selbst war jedoch nichts zu verstehen. Seine Beunruhigung wuchs, als Evianna kurz darauf aus dem Büro kam und nur ein knappes: „Ich muss weg!“, murmelte und zügig an ihm vorbei marschierte.
„Evianna, warte!“ Keir sprang auf und rannte hinter ihr her. Als sie den Schlüssel zu einem der Dienstwagen in Empfang nahm, hatte er sie eingeholt.„Wo willst du hin?“ „Ich muss nur kurz was erledigen.“ Evianna ließ ihn stehen und machte sich auf den Weg hinaus.
Keir folgte ihr.
Entnervt blieb Evianna stehen und drehte sich zu ihm um. „Es ist etwas, wobei ich dich nicht brauchen kann, okay?“
„Nichts ist okay!“, rief Keir, bemüht darum, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Warum redete sie nicht mit ihm oder schrie ihn nicht wenigstens an? Alles wäre besser gewesen, als das, was hier gerade ablief.„Du nimmst einen Dienstwagen, also wird dein Ausflug dienstlich sein, ergo: ich komme mit!“ „Nein!“
„Warum nicht? Wir zwei sind doch Partner!“ Er hoffte inständig, dass es nicht ihre Absicht war, ihn so hier stehen zu lassen.
Doch genau das schien sie vorzuhaben. Ohne zu zögern marschierte sie zwischen den sechs großen schwarzen pferdeähnlichen Wesen, die die Dämonenjäger zur Fortbewegung nutzten, hindurch. Zornig stampften die Tiere mit den fellbehangenen Hufen, tänzelten herum und stießen seltsam hohe Laute aus, die eher einem Raubvogel glichen, als einem Pferd. Zwar waren sie angebunden, doch flößten die Biester Keir trotzdem großen Respekt ein und daher wählte er den Weg außen herum.
Evianna hieltauf einen moccabraunen Kombi zu. „Bitte, Keir. Ich werde in zwei Stunden zurück sein. Versprochen.“
Keir blieb am Heck des Fahrzeugs stehen. „Was ist los mit dir?“, fragte er. „Vertraust du mir nicht mehr?“
Auch Evianna war stehengeblieben. Sie sah zu Boden.
„Ist es, weil du gesehen hast, in was für ein Monster ich mich verwandle oder wegen der Sache, die in meinem Haus passiert ist? Oder wegen den Dingen in meiner Akte?“ Gründe gab es da mehr als genug.
Evianna hielt beim Öffnen der Fahrertür inne und sah ihren Kollegen an.„Gib mir einfach etwas Zeit, okay?“ Sie stieg ein.
„Nimm’ mich mit. Bitte.“ Keir ging um den Wagen herum.
„Nein.“ Bevor er einsteigen konnte, verriegelte Evianna die Beifahrertür und fuhr ohne weiteren Kommentar davon.
Keir blieb allein auf dem dunklen Parkplatz zurück und sah dem davonfahrenden Wagen nach.
Wie aus dem Nichts tauchten Reuben und Mehdi auf und hielten auf den Eingang der BVb zu. „Was ist los, Roddick?“, rief Mehdi herüber. „Ist Frauchen ohne den WauWauweggefahren?“ Lachend verschwanden die beiden Vampire nach drinnen. Keir war nicht nach Lachen zumute. Er folgte den beiden hinein, wo Erland ihn mit Wolfsgeheul empfing.

 
    Evianna traf die Gargoyles in einem kleinen Waldstück. Sie sprang aus dem Wagen und lief aufShaytan zu. „Wo ist er?“, fragte sie aufgeregt.
„Dort drüben, aber er ist sehr schwach.“ Shaytan deutete auf eine Baumgruppe. Evianna sprintete los.
Daimon und Shox beugten sich über einen leblos wirkenden Körper. Die Haut des Mannes war aschfahl und er war nackt, aber er war am Leben– zumindest gerade so.
„Hat er etwas gesagt?“
Daimon schüttelte den Kopf. „Nein. Leider.“
Evianna kniete neben dem Mann nieder. „Was ist passiert?“
„Wir haben ihn so hier gefunden“, sagte Shaytan, der hinter Evianna getreten war. Er drehte den Kopf des Mannes zur Seite, sodass an dessen Hals zwei frische Bisswunden zum Vorschein kamen. „Wir müssen den Vampir, der das getan hat, gestört haben. Wären wir ein paar Minuten früher aufgetaucht, hätten wir ihn erwischt. Verdammt.“
„Wird er überleben?“
„Unwahrscheinlich“, sagte Shaytan. „Er hat zuviel Blut verloren. Es sei denn… .“ „Es sei denn…was?“
„Es sei denn, er wird in den nächsten Minuten verwandelt.“
„Verwandelt?“, fragte Evianna.
Shox verdrehte die Augen. „In einen

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