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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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sagte sie und verabschiedete sich von Julius. Aufgrund Wolf von Ellgotts Erscheinen, hatte sie ihren Plan geändert. Sie würde Julius nicht ins Labor begleiten, sondern den Onkel Doktor observieren. Zuerst stattete sie jedoch den Waschräumen der Klinik einen Besuch ab. Evianna zog den Beutel hervor, den Satyr ihr gegeben hatte. Sie roch an dem Pulver und rümpfte die Nase. Ihre Kopfschmerzen waren schlimmer geworden. Hoffentlich half das Zeug besser als es roch. Einen Versuch war es wert. Evianna schüttete etwas von dem Pulver in ihren Mund und spülte es mit einem Schluck Wasser direkt aus der Leitung hinunter. Es dauerte keine Minute, bis die Wirkung einsetzte– und die war fantastisch. Ihre Kopfschmerzen lösten sich in nichts auf und sie fühlte sich einfach unbeschreiblich gut. Wunderbar – die Welt gehörte ihr!
    Über ihren PPC erfuhr Evianna, welcher der Wagen, die auf dem Personalparkplatz abgestellt waren, Wolf von Ellgott gehörte. Es war ein dunkler Mercedes mit allerlei Sonderausstattung, der leicht zu finden war. Evianna setzte sich in ihren Dienstwagen und wartete während das Zeug, das Satyr ihr gegen die Kopfschmerzen gegeben hatte, anscheinend gerade seine volle Wirkungskraft entfaltete.
Evianna hatte gelegentlich mit Drogen herumexperimentiert, aber das hier war besser als alles, was sie kannte. Sie fühlte sich stark und unbesiegbar. Außerdem fühlte sich ihr Körper seltsam leicht an und sie konnte im Dunkeln viel besser sehen, als üblich.
    Plötzlich bemerkte sie im Rückspiegel eine Bewegung. Nur das hinter ihr nichts hätte sein sollen, außer ein paar Sträuchern und der Zaun des Parkplatzgeländes. Mit einer Geschwindigkeit, die selbst Evianna überraschte, war sie lautlos aus dem Wagen geschlüpft, hatte ihren Beobachter überwältigt und kniete nun auf der Brust …von Keir.
Evianna fluchte vor sich hin, als sie ihn erkannte.
„Tu’ das nie wieder“, schimpfte sie und half Keir auf.
„Beeindruckende Vorstellung“, sagte Keir und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. „Ich wusste gar nicht, dass du so schnell bist.“
Das hatte Evianna bis dato selbst nicht gewusst. Wahrscheinlich eine Nebenwirkung des Schmerzmittels. Was auch immer das war, Evianna würde sich mehr davon besorgen.
„Was tust du hier?“, fragte sie verwundert.
„Du hast gesagt, du brauchstzwei Stunden.“ Er sah auf seine Uhr. „Die sind um. Da bin ich.“
„Und wie hast du mich gefunden?“
Keir zog seinen PPC hervor. „Deine Anfrage über das Fahrzeug von Wolf von Ellgott. Ich brauchte nur noch eine Standortbestimmung und schon wusste ich, wo du dich aufhältst. Immerhin hast du dich in der letzten halben Stunde nicht von der Stelle bewegt.“
So etwas in der Art hatte Evianna sich schon gedacht.
Die Tür des Personaleingangs ging auf und Wolf von Ellgott und ein weiterer Mann erschienen.
Evianna und Keir gingen hinter dem Dienstwagen in Deckung.
Die Männer verabschiedeten sich voneinander und Wolf von Ellgott ging zu seinem Wagen. Gleich darauf gingen die Scheinwerfer an und der Mercedes fuhr los. Evianna und Keir sprangen in den Kombi und nahmen die Verfolgung auf. Seit dem Polsprung war der Stadtverkehr sehr überschaubar und floss daher zügig. Deshalb achtete Evianna auf einen ausreichend großen Abstand, um nicht entdeckt zu werden.
Der Mercedes überquerte den Rhein auf der Severinsbrücke und hielt in einer unbeleuchteten Seitenstraße mitten im Rotlichtviertel.
„Scheiße! Stop!“, rief Keir, als er es bemerkte.
Evianna schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Dienstwagen zu parken und das Licht auszumachen. Wolf von Ellgott stieg aus und schloss seinen Wagen ab. Langsam kam er die Straße hinauf, direkt auf sie zu.
Evianna fluchte. Er durfte sie hier auf keinen Fall sehen. Mit einer geschmeidigen Drehung nach rechts setzte sie sich rittlings auf Keirs Oberschenkel. „Das hier ist dienstlich. Ist das okay für dich?“ Keir nickte.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn.
Es dauerte eine Weile, bis Wolf von Ellgott in ihrem Blickfeld auftauchte. Er ging an dem Wagen vorbei und schien nichts bemerkt zu haben. Pärchen, die sich im Auto vergnügten, waren in diesem Bezirk keine Seltenheit.
Evianna beendete den Kuss und beobachtete, wie Wolf von Ellgott im Eingang zur Blauen Lagune, einem Mischwesen-Puff, verschwand.
„So ein Mist“, schimpfte sie.
„Was denn?“, fragte Keir außer Atem und hob die Hände, so dass sie sie sehen konnte.
„Er ist da ’reingegangen“, sagte

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