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Evil

Evil

Titel: Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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auf Lou Morino losging.
    Lou war größer und älter als Eddie, doch Eddie hatte den Schläger, und am Schluss war es so, dass Lou zusammen mit Harry und Glen in die eine Richtung abzog und Eddie in die andere.
    Wir anderen spielten Fangball.
    Damit waren wir beschäftigt, als Meg zurückkam.
    Sie drückte mir etwas Kleingeld in die Hand, und ich steckte es ein.
    »Ich schulde dir fünfundachtzig Cent«, sagte sie.
    »Okay.«
    Mir fiel auf, dass ihr Haar ein wenig fettig war, als hätte sie es am Morgen nicht gewaschen. Aber sie sah immer noch gut aus.
    »Willst du was machen?«, fragte sie.
    »Was denn?«
    Ich schaute mich um. Wahrscheinlich aus Angst, die anderen könnten etwas hören.
    »Ich weiß nicht. Zum Bach runtergehen vielleicht?«
    Donny warf mir den Ball zu. Ich pfefferte ihn zu Willie. Der hüpfte wie üblich zu langsam und verfehlte ihn.
    »Vergiss es. Du bist beschäftigt.«
    Sie klang irgendwie verärgert oder verletzt. Sie wandte sich zum Gehen.
    »Nein. Hey, warte.«
    Ich konnte sie nicht zum Mitspielen auffordern. Es war Baseball, und sie hatte keinen Handschuh.
    »Okay, klar. Wir gehen runter zum Bach. Nur einen Augenblick noch.«
    Es gab nur eine Möglichkeit, das mit Anstand zu erledigen. Ich musste die anderen fragen.
    »Hey, Leute! Wollt ihr runter zum Bach? Krebse fangen und so? Hier ist es ziemlich heiß.«
    Das mit dem Bach klang eigentlich gar nicht so schlecht. Es war nämlich wirklich heiß.
    Donny war gleich dabei. »Klar, ich komme mit.« Willie zuckte die Achseln und nickte.
    »Ich auch«, meinte Denise.
    Na super, dachte ich. Ausgerechnet. Fehlt nur noch Woofer.
    »Ich geh erst mal mittagessen«, sagte Kenny. »Vielleicht komme ich später nach.«
    »Okay.«
    Tony schwankte zuerst und entschied sich dann auch fürs Essen. Damit waren wir also nur noch zu fünft.
    »Schauen wir noch schnell zu Hause vorbei«, schlug Donny vor. »Da können wir Gläser für die Krebse und eine Thermosflasche Kool-Aid mitnehmen.«
    Wir gingen durch die Hintertür rein und hörten die Waschmaschine unten im Keller.
    »Donny? Bist du das?«
    »Ja, Ma.«
    Er wandte sich an Meg. »Hol du die Limo. Ich bringe von unten die Gläser und frag mal, was sie will.«
    Ich saß mit Willie und Denise am Küchentisch. Es waren Toastkrümel darauf, die ich auf den Boden fegte. Auch ein Aschenbecher voller Kippen stand da. Ich filzte ihn, aber es war nichts in brauchbarer Größe dabei.
    Meg holte die Thermosflasche heraus und goss sorgfältig Kool-Aid-Limo aus Ruths großem Krug hinein, als sie heraufkamen.
    Donny hatte zwei Erdnussbuttergläser und einen Stapel Blechdosen dabei. Ruth wischte sich die Hände an ihrer ausgebleichten Schürze ab. Sie lächelte uns zu und schaute dann zu Meg hinüber.
    »Was machst du da?«
    »Ich gieße nur Kool-Aid ein.«
    Ruth wühlte in der Schürzentasche, zog eine Packung Tareytons heraus und zündete sich eine an.
    »Ich hab doch gesagt, du gehst nicht in die Küche.«
    »Donny wollte Kool-Aid. Es war seine Idee.«
    »Ist mir egal, von wem die Idee war.«
    Sie stieß etwas Rauch aus und fing zu husten an. Ein böser Husten, tief aus der Lunge. Einen Moment lang konnte sie nicht einmal sprechen.
    »Es ist nur Kool-Aid«, sagte Meg. »Ich habe nichts gegessen.«
    Ruth nickte. »Die Frage ist nur …« Sie nahm noch einen Zug. »Die Frage ist, was du geklaut hast, bevor ich raufgekommen bin.«
    Die Thermoskanne war voll, und Meg stellte den Krug ab. »Nichts. Ich habe nichts geklaut.«
    Ruth nickte wieder. »Komm her.«
    Meg blieb stehen.
    »Ich hab gesagt, komm her.«
    Sie ging rüber.
    »Mach den Mund auf, damit ich deinen Atem riechen kann.«
    »Was?«
    Denise neben mir fing an zu kichern.
    »Werd bloß nicht patzig. Mach den Mund auf.«
    »Ruth …«
    »Mach ihn auf.«
    »Nein!«
    »Was? Was hast du gesagt?«
    »Nein!«
    »Ich hab gesagt, mach ihn auf, du Lügnerin.«
    »Ich bin keine Lügnerin.«
    »Ich weiß, dass du eine Schlampe bist, also bist du wahrscheinlich auch eine Lügnerin. Mach ihn auf!«
    »Nein.«
    »Mach den Mund auf!«
    »Nein.«
    »Ich befehle es dir.«
    »Ich mach ihn nicht auf.«
    »Doch, das wirst du. Und wenn ihn dir die Jungs hier aufreißen müssen.«
    Willie schnaubte. Donny stand noch immer mit den Dosen und Gläsern in der Tür. Er wirkte verlegen.
    »Mach den Mund auf, du Schlampe.«
    Das brachte Denise wieder zum Kichern.
    Meg schaute Ruth direkt in die Augen. Sie holte Luft.
    Einen kurzen Augenblick nahm sie eine fast erwachsene Würde an.
    »Ich

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