Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Stadtgrenzen unterwegs.«
    »So 'ne Scheiße«, murmelte Oscar, als sie sich dem Haus näherten, zu dem sie wollten. Sein Feldscan hatte in dessen Innerem jemanden mit Biononics registriert. Wer immer es war, er hatte seine Energieströme ebenfalls auf Bereitschaft. »Accelerators?«
    »Darwinisten«, entschied Beckia.
    »Separatisten«, meinte Tomansio.
    »Ich will auch mal mitraten«, meldete sich Liatris. »Merkt mich für die Konservativen vor.«
    Tomansio stieg zu der Aluminiumhaustür hoch und klopfte an. Gespannt warteten sie, als sie drinnen Fußtritte vernahmen. Dann öffnete sich die Tür und gab den Blick auf eine auffallend kleine und angespannt wirkende Frau in einem dunkelblauen Morgenrock frei.
    »Ja?«, fragte sie.
    Oscar erkannte Tandra von der Angestelltendatei, die Liatris aus dem Geschäftsführungsnetz des Nik's herausgesaugt hatte.
    »Wir würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen«, sagte Tomansio.
    Tandra verdrehte die Augen. »Nicht schon wieder ihr Typen. Was wollt ihr wissen?«
    »Dürfen wir bitte hereinkommen?«, fragte Oscar.
    »Ich dachte, ihr Living-Dream-Wichser macht euch nicht die Mühe zu bitten.«
    »Trotzdem würden wir gern hereinkommen, Ma'am.«
    »Na super!«, grunzte Tandra und stieß die Tür ganz auf. Sie drehte sich um und stapfte durch den kleinen Hausflur. »Ihr könnt gleich mitmachen bei der Party. Eine von eurer Sorte ist schon da.«
    Oscar wechselte mit den anderen einen nervösen Blick und folgte Tandra ins Haus. Als er das kleine Wohnzimmer betrat, blieb er wie vom Donner gerührt stehen und gab einen gewaltigen Entsetzensstoß in das Gaiafield ab. Die Frau mit den aktiven Biononics saß auf der Couch, einen fröhlichen Zwilling an jeder Seite. Sie trug eine tadellos geschnittene Major-Uniform, und sie sah gut darin aus, der Inbegriff eines Berufsoffiziers. Martyn beugte sich soeben zu ihr herab, um ihr eine Tasse Kaffee zu reichen.
    »Hallo, Oscar«, sagte The Cat lächelnd. »Lange nicht gesehen. Erzählen Sie, was haben Sie die letzten tausend Jahre getrieben?«
    Oscar seufzte ergeben. Komm schon, dir war klar, dass das irgendwann passieren würde. »Ich war in Suspension, wo Sie im Augenblick auch sein sollten.«
    »War mir zu langweilig«, erwiderte Cat. Sie warf einen Blick auf Tomansio und Beckia. Oscar hatte die beiden Knight Guardians noch nie so entgeistert gesehen. Sie waren sogar noch fassungsloser als er selbst. »Meine Leute«, sagte Cat spöttisch. »Herzlich willkommen.«
    »Ich fürchte, nein«, sagte Tomansio. »Wir arbeiten für Oscar.«
    »Aber nicht doch, da hab' ich doch bestimmt den Vorrang. Ich hab' euch schließlich erschaffen.«
    »Sie haben Grundsätze und Überzeugungen«, entgegnete Oscar. »Hat was mit Charakterstärke zu tun ...«
    Cat lachte entzückt auf. »Ich hab Sie schon immer gemocht.«
    »Was läuft hier eigentlich?«, Martyn blickte von Cat zu Oscar. »Ich dachte, ihr Typen wärt alle gleich.«
    »Oh, das sind wir«, sagte Cat.
    »Sind wir nicht«, widersprach Oscar heftig.
    »Mixal, Freddy«, rief Tandra. »Kommt her.«
    Cats Lächeln war ebenso vergnügt wie ihr Griff um die beiden Kinder fest war. »Ach, ich liebe diese Zwillinge«, sagte sie sanft.
    Martyn machte einen Schritt nach vorn, als Mixal und Freddy sich in ihrer unnachgiebigen Umklammerung hin und her zu winden begannen. Rasch war Tomansio bei ihm und hielt ihn zurück. »Schön hiergeblieben«, knurrte er.
    Beckia ergriff Tandra. »Nein«, warnte sie die Frau, als diese versuchte, sich auf ihre Kinder zu stürzen.
    »Lassen Sie mich los«, schrie Tandra.
    »Noch eine Bewegung, und ich knall Sie ab«, fuhr Oscar sie barsch an und hasste sich im gleichen Moment dafür, aber er hatte keine andere Wahl. Abgesehen davon würde der Schock sie vielleicht davon abhalten, irgendetwas Unüberlegtes zu tun. Sie würde niemals begreifen, dass die einzige Chance für die Zwillinge, die nächsten fünf Minuten zu überleben, darin bestand, ihn und sein Team die Regie übernehmen zu lassen.
    »Große Worte«, sagte Cat.
    »Ich habe nicht viele Alternativen«, erwiderte Oscar.
    »Wie geht's Paula?«
    »Ich dachte, Sie hätten sie getroffen.«
    »Nicht ganz. Noch nicht.«
    »Es gibt immer ein nächstes Mal, was?«
    »Das müssten Sie eigentlich wissen, besser sogar noch als ich.«
    »Wissen Sie, als ich Sie das letzte Mal in dem Flugzeug nach Far Away gesehen hab', sind Sie nicht so unartig gewesen.«
    »Glauben Sie mir, ich war es«, entgegnete Cat.
    »Seltsam, denn das war

Weitere Kostenlose Bücher