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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eine Kaskade aus Masse und Energie in die Nacht und verschwand in einem dimensionalen Riss. In dem Zentrum dieses Nichts erstrahlte ein winziger indigofarbener Stern, als Cherenkov-Strahlung aus der exotischen Materie des Wurmloch-Pseudogefüges hervorleuchtete.
    »Es stabilisiert sich«, keuchte er.
    »Für wie lange wird das halten?«, fragte Inigo vorsichtig.
    Troblum schüttelte sich. »Nicht lange«, gab er zu. Einen kurzen Moment lang bereute er es, sich nicht für die ursprüngliche Konfiguration entschieden zu haben - für ein Wurmloch, groß genug, um einen Gasriesen zu schlucken. Dies hier hatte lediglich einen Durchmesser von einem Kilometer. Aber immerhin, es erstreckte sich über achtundzwanzigtausend Lichtjahre, das war ja auch was.
    Es funktioniert. Ich hatte recht. Ich hatte mit allem recht. Den Anomine, den Raiel. Allem.
    »Ich gewinne«, sagte er leise, dann brüllte er es hinaus: »Verdammt noch mal, ich gewinne! Und das Universum weiß es!«
    »Bringen Sie uns hindurch«, sagte Aaron.
    Troblum wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, befreite sie von der sich in ihren Winkeln sammelnden Nässe. »Richtig«, erwiderte er. Langsam glitt die Mellanie's Redemption voran. Dann beschleunigte sie hart und war im nächsten Augenblick durch den Schleier des Wurmlochs verschwunden.
    Cats Exosicht zeigte ihr, wie sich die acht Quantenzerstörer fünfzig Kilometer unter der Oberfläche des Ozeans aus komprimiertem Kohlenwasserstoff aktivierten. Ihre gigantischen Druckwellen blähten sich auf, schmolzen ineinander.
    Unaufhörlich scannte ihr Hysradar und versuchte, inmitten des Aufruhrs die Alexis Denken auszumachen. Doch Kohlenwasserstoffe von dieser Dichte waren ein eigenartiges Zeug, und die massive Energiedeformation half ihr auch nicht weiter. Wenn Paula nicht den Versuch unternahm, durch die Hydrogenschicht in die Freiheit zu entkommen, war sie so gut wie tot. Kein Raumschiff konnte derartigen Kräften, wie sie gerade durch den Kohlenwasserstoff tobten, widerstehen.
    Noch immer nichts.
    Der Smog kräuselte sich auseinander, als die Kohlenwasserstofferuption einsetzte. Es war, als würde man einem perfekt gerundeten Vulkanausbruch zusehen. Der Kegel wuchs und wuchs - fünf, zehn, zwanzig Kilometer hoch. Als er sich in die Hydrogenzone bohrte, wo der Druck weit geringer war, begann er heftig zu sieden, spie gewaltige Gischtsäulen aus, wie die Abgase einer gerade himmelwärts donnernden Rakete. Binnen Sekunden waren hunderte von Kilometern der Hydrogenzone von geronnenem chemischem Pesthauch erfüllt. Der optische Erfassungsbereich wurde auf null reduziert, als die schmierigen Schwaden ihr Raumschiff umwogten. Die Regrav-Einheiten hatten Mühe, die Position zu halten, als die Stürme vorbeibrausten.
    »Dann fick dich«, sagte Cat zu Paulas kaltem, gigantischem Scheiterhaufen.
    Die Sensoren ließen erkennen, dass die Eruption sich immer noch aufbaute, was verwunderlich war, aber kaum bedrohlich. Die Krone erstreckte sich inzwischen über ganze hundert Kilometer und zog ein Sperrfeuer von Blitzeinschlägen von der Unterseite der Wolkenschicht hoch über ihr an.
    Berghohe Wellen begannen, sich schwerfällig über die Eruptionsflanken in den Ozean darunter zu ergießen. Nach wie vor war Cat nicht imstande, irgendetwas zu sehen, doch die Raumschiffsensoren lieferten ihr in Umrissen ein ausgezeichnetes graphisches Bild. Der Kohlenwasserstoff floss von etwas Solidem. Von etwas Gewaltigem, das dennoch unmöglicherweise nach oben aufstieg.
    »Was zur -«, stammelte sie. Dann begann der Umriss sich zu zerstreuen. Und vierzehn pilzförmige Gebilde warfen ihre Mäntel aus unreinem Gas und zäher Flüssigkeit ab und entblößten die kristallinen, sie überdachenden Kuppeln. Die waren an der Hauptmasse des Objekts verankert, das knapp über sechzig Kilometer lang war.
    Der High Angel schob sich aus der instabilen Kluft in dem Kohlenwasserstoffmeer und streifte einen Sturm aus siedendem Smog von sich ab.
    Ein Kommunikationskanal öffnete sich - ohne jede Autorisierung seitens Cats U-Shadow. »Hallo, Cathrine Stewart«, sagte Qatux.
    »Scheiße.« Sie schickte ihr Schiff in einen Siebzig-g-Steilflug nach oben, nicht einmal imstande zu schreien ob der entsetzlichen Kräfte, die ihren Körper erdrückten. Knochen brachen, Fleisch und Haut zerrissen.
    »Du erinnerst dich nicht an meine Frau, oder?«, fragte Qatux.
    »Deine Frau? Nein!«
    »Und das wirst du auch nicht. Niemals.«
    Ihre Exosicht zeigte Cat einen

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