Ewig bist du mein (German Edition)
Kommen Sie rein.“ Claire trat beiseite und ließ Casey eintreten. „Ich wusste gar nicht, dass Sie meine Adresse kennen.“ Sie lächelte flüchtig. „Ich bin wie der Weihnachtsmann. Ich weiß alles.“
„Mit anderen Worten, Sie haben Ryan auf mich angesetzt.“
„Genau.“ Casey sah sich um. Claires Wohnung war genau so, wie sie es erwartet hatte. Gedämpfte Pastellfarben. Korbmöbel, aber nicht zu viele. Gemälde von weitläufigen Landschaften an den Wänden. Die Wohnung machte einen ebenso gemütlichen wie ätherischen Eindruck. Sie passte genau zu Claire.
„Setzen Sie sich.“ Claire deutete mit der Hand in Richtung Wohnzimmer. „Ich habe gerade grünen Tee gemacht und wollte mir meine Notizen über den Willis-Fall noch einmal anschauen. Hätten Sie Lust?“
„Sowohl auf das eine wie das andere, danke.“ Casey trat ins Wohnzimmer und sank auf das hellblaue und sandfarbene Sitzkissen des Korbsofas.
„Die Polizei von North Castle hat angerufen. Sie haben mir von dem Brief erzählt, den Sie bekommen haben und den Special Agent Hutchinson zur Analyse nach Quantico geschickt hat. Ist schon etwas dabei herausgekommen?“, fragte Claire, ein Tablett mit Tee und Gebäck in den Händen.
„Nichts Wesentliches. Keine brauchbaren Fingerabdrücke. Nur ein paar Schmutzspuren auf dem Papier.“
„Schmutz“, wiederholte Claire nachdenklich. Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, während sich ihre Augen umwölkten. „Derjenige, der diese Nachricht auf Ihrer Schwelle zurückgelassen hat, hat Angst. Er oder sie fühlt sich wie in einer Falle. Ich …“ Sie rieb sich über die Stirn und versuchte, sich zu konzentrieren. „Ich spüre eine männliche Energie. Ich kann mich natürlich auch täuschen. Ich befinde mich schließlich nicht in Ihrem Haus. Ich entnehme das nur einer Quelle, von der ich weit entfernt bin.“
„Vielleicht sollten Sie besser in mein Haus kommen.“ Casey nahm den Tee mit einem dankenden Kopfnicken entgegen. „Für immer.“ Schnell sprach sie weiter, weil sie das Thema im Moment nicht vertiefen wollte. „Ich weiß, dass Sie für die Polizei arbeiten, Claire. Aber ich brauche alles, was Sie mir geben können. Meine Zuversicht gerät allmählich ins Wanken. Krissy ist schon zu lange verschwunden.“
„Lassen Sie sich in Ihrem Glauben nicht beirren. Krissy lebt noch. Ich weiß es.“
„Ich bete, dass Sie recht haben. Ihr Gefühl ist alles, an das Hope Willis sich klammert.“
„Aber es ist nicht genug. Ich verstehe.“ Claire setzte sich und goss sich einen Tee ein. Ihr Blick fiel auf die Fotos, die Casey in der Hand hielt, und sie streckte den Arm aus. „Kann ich sie sehen?“
„Natürlich.“ Casey reichte sie ihr. „Lassen Sie sich Zeit. Erzählen Sie mir alles, was Sie sehen können.“
Claire schaute ein Foto nach dem anderen an, die jeweils die beiden Männer in verschiedenen Situationen zeigten – allein, im Familienkreis oder gemeinsam.
Fünf Minuten vergingen. Zehn.
Schließlich hob Claire den Kopf und sah Casey in die Augen. „Ich empfinde gar nichts. Nur ein hässliches Gefühl. Das sind keine guten Menschen. Aber wer sie sind und was sie getan haben, kann ich Ihnen nicht sagen. Sie sind mir vollkommen fremd.“
Casey seufzte enttäuscht. „Irgendwelche Verbindungen zu Krissy? Nicht einmal den Hauch des Gefühls, dass der jüngere Mann bei ihr sein könnte?“
„Nichts.“ Claire zog die schmalen Augenbrauen hoch. „Warum? Sind es Verdächtige?“
„Sie sind Mitglieder des Vizzini-Clans. Lou DeMassi und sein Sohn, Lou jr. Es besteht die Möglichkeit, dass sie mit beiden Entführungen zu tun haben – der von Felicity und der von Krissy.“
Aufmerksam studierte Claire ihren Gesichtsausdruck. „Doch Sie glauben nicht daran.“
„Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Wir dürfen Sidneys Verbindungen zur Mafia nicht außer Acht lassen. Allmählich habe ich den Eindruck, als wollten wir einen quadratischen Pflock in ein rundes Loch schlagen. Diese Verbindung fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Obwohl ich immer noch davon überzeugt bin, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Entführungen gibt – ungeachtet der Tatsache, dass dazwischen zweiunddreißig Jahre liegen. Patrick ist da ganz meiner Meinung.“
Claire runzelte die Stirn. „Wenn es nicht die Drohungen der Mafia gegen Sidney Akerman sind – was ist dann das verbindende Glied?“
„Genau das ist das Problem.“ Frustriert fuhr Casey sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich
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