Ewig bist du mein (German Edition)
mit einer Komplizin zu tun.“ Marc zog die gleichen Schlussfolgerungen wie Casey. „Glaubst du, dass es jemand aus dem Umfeld von Hope Willis ist? Jemand, den Claudia erkannt hätte?“
„Das ergibt doch Sinn, oder?“ Caseys Antwort klang mehr nach einer Feststellung als nach einer Frage.
Ryan stieß einen leisen Pfiff aus. „Bis jetzt ist es bloß eine Vermutung. Aber wir wären verrückt, wenn wir ihr nicht nachgingen. Die Frage ist nur, wie? Freiwillig werden sie uns in Sunny Gardens keine Informationen geben. Selbst die Ermittler hätten ganz schön zu baggern, um an vertrauliche Auskünfte zu kommen, und wir sind keine Ermittler. Wir haben nicht die geringste Möglichkeit.“
„Wir haben Marc.“ Voller Zuversicht betrachtete Casey ihren Kollegen. „Ich wette, dass du bereits einen Plan hast, um an das zu kommen, was wir brauchen.“
Marc überlegte. „Wir müssen uns vergewissern, dass Linda Turner tatsächlich Patientin in Sunny Gardens ist. Ich muss auf das Gelände kommen – das heißt, über den Zaun klettern und den Überwachungskameras aus dem Weg gehen. Niemand darf mich entdecken. Eindringen und unsichtbar werden – kein Problem.“
„Ich könnte mit dir kommen“, bot Ryan an. „Wenn ich Gecko irgendwo einschmuggeln kann …“
„Lass mich das lieber allein machen“, unterbrach Marc ihn. „Wenigstens fürs Erste. Mit verdeckten Operationen kenne ich mich aus. Wenn Linda Turner dort ist, werde ich sie finden. Und ich bekomme auch heraus, unter welchem Namen sie angemeldet ist. Heute Abend haben wir die Antwort. Und falls wir richtigliegen, kannst du mit dem kleinen Krabbler auf Entdeckungsreise gehen.“
„Sie führen doch schon wieder etwas im Schilde.“
Patrick war unbemerkt hinter Casey getreten, als Ryans Lieferwagen und Marcs Auto um die Ecke verschwanden.
Casey fuhr herum. „Woher tauchen Sie denn so plötzlich auf? Spionieren Sie mir nach?“
„Ich habe gesehen, wie Marc das Zimmer verlassen hat.“ Patrick steckte die Hände in seine Hosentasche und musterte sie scharf. „Kurz darauf sind Sie verschwunden. Ich war mal beim FBI, Sie erinnern sich? Mir kann man so leicht nichts vormachen.“
„Wir haben uns getroffen, um über unsere Optionen zu diskutieren.“
„Und Sie haben nicht vor, über die Option, die Sie gewählt haben, mit dem Einsatzkommando zu reden. Sie bewegen sich also wieder äußerst kreativ auf unkonventionellen Wegen.“
„Äußerst kreativ auf unkonventionellen Wegen?“ Casey musste über seine Formulierung grinsen. „Heißt das, Sie werden mich anschwärzen?“
„Kommt drauf an. Was hätte ich denn zu erzählen?“
„Nichts.“ Caseys Miene war ausdruckslos.
Patrick ließ sie nicht aus den Augen. „Sie sind eine verdammt gute Lügnerin. Wüsste ich nicht, wie Forensic Instincts arbeitet, würde ich Ihnen glatt glauben.“
„Dann haben Sie auch gelernt, dass es besser ist, keine Fragen zu stellen. Akzeptieren Sie unsere Ergebnisse einfach mit widerwilliger Bewunderung.“
Patrick zeigte keine Regung. „Das bringt mich in eine schwierige Situation. Ich habe nämlich das Gefühl, dass das Ergebnis unserer Ermittlungen Sie wurmt und Sie auf vielen Umwegen auf die gleiche Möglichkeit gestoßen sind wie ich. Ich muss wissen, ob ich das den Kollegen erzählen soll.“
Casey blieb gelassen, obwohl ihr ein wenig unbehaglich zumute wurde.
„Von welchen Möglichkeiten reden wir?“, wollte sie wissen.
Patricks Lippen wurden schmal. „Ich soll also zuerst die Karten auf den Tisch legen. Gut, in Ordnung. Normalerweise würde ich das nicht tun. Wir hantieren hier mit einer geladenen Waffe und liefern uns einen Wettlauf gegen die Zeit. Deshalb fange ich an. Aber keine Spielchen, Casey. Ich will die Wahrheit.“
„Sie werden Sie bekommen.“
„Gut. Sie und ich, wir glauben beide nicht, dass Linda Turner in der Lage ist, ein Kind zu entführen. Sondern dass sie eine agile Komplizin hat, die für sie die ganze Arbeit erledigt. Liege ich richtig damit?“
„Ja.“ Casey konnte in Patricks Gesicht wie in einem offenen Buch lesen. Er wusste Bescheid. Er fischte nicht im Trüben. Und er meinte es ehrlich.
Zeit für sie, sich bei ihm zu revanchieren.
„Ich glaube, Linda Turner ist so krank, dass sie in einem Pflegeheim lebt.“
„Und dieses Pflegeheim ist Sunny Gardens, wo Claudia Mitchell ihr Vorstellungsgespräch hatte, stimmt’s? Sie glauben auch, dass sie dort etwas gesehen hat, was nicht für ihre Augen bestimmt war, und deshalb
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