Ewig bist du mein (German Edition)
sterben musste.“
„Richtig. Falls Claudia jemanden gesehen hat, der mit Mrs Willis in irgendeiner Verbindung steht, bedeutet das womöglich, dass unsere Komplizin eine Frau ist, die unsere Richterin von einem Prozess her kennt.“ Casey fragte sich nicht länger, was Patrick wusste. Stattdessen überlegte sie besorgt, was er zu tun beabsichtigte. „Mir ist es egal, wie diese Person an Linda Turner geraten ist; außerdem spielt es im Moment auch keine Rolle. Wir müssen sie bloß finden.“
„Nach den Zeugenaussagen vom Tatort und der Beschreibung des Gärtners muss es eine Frau sein“, stimmte Patrick ihr zu. Er straffte den Rücken, und Casey spürte, wie der FBI-Agent in ihm die Oberhand gewann. „Wenn wir das herausbekommen haben, wieso glauben Sie, dass die Ermittler das nicht auch herausfinden?“
„Ich bin sicher, dass sie es tun werden. Aber sie müssen sich an ihre Regeln halten, um zu erfahren, was wir bereits wissen. Wir müssen das nicht.“ Casey beschloss, ihre Zurückhaltung aufzugeben und aus ihrem Herzen keine Mördergrube zu machen. „Bitte, Patrick, verschaffen Sie mir ein wenig Zeit. Lassen Sie mir freie Hand. Lassen Sie meinem Team freie Hand. Erzählen Sie Peg nicht, dass wir dieser Spur nachgehen. Damit behindern Sie die Ermittlungen nicht, denn Sie wissen ja nicht, was wir vorhaben. Es könnte Krissys Leben retten. Sollen die Ermittler das doch selbst herausfinden und auf ihre Weise vorgehen. Ich bitte Sie ja nicht darum, sie aufzuhalten. Nur stoßen Sie Ihre Exkollegen nicht mit der Nase darauf, indem Sie uns verraten. Wir brauchen lediglich ein wenig Zeit, um es auf unsere Weise zu versuchen.“
Patrick betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. „Unter normalen Umständen würde ich mich auf so etwas nicht einlassen“, erklärte er tonlos. „Aber ich habe ein persönliches Interesse an diesem Fall. Und ich habe gesehen, wie gut Sie sind. Tun Sie also, was Sie tun müssen. Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Tun Sie’s einfach und tun Sie’s schnell. Ich werde Peg nichts von unserem Gespräch erzählen. Aber ich kann sie nicht daran hindern, das zu tun, was sie tun muss. Ich an ihrer Stelle würde genauso reagieren.“
„Das ist fair.“ Casey schwieg. „Und ich werde Sie auf dem Laufenden halten“, fügte sie hinzu. „Ohne Sie zu kompromittieren. Ich weiß, wie viel Ihnen dieser Fall bedeutet.“
„ Beide Fälle“, verbesserte er sie. „Ich mache mir Sorgen um Krissy Willis. Und ich muss herausfinden, was mit Felicity Akerman geschehen ist.“
28. KAPITEL
Marc parkte seinen Wagen auf einer Lichtung hinter dichten Büschen etwa eine Viertelmeile von Sunny Gardens entfernt. Den Rest des Weges legte er zu Fuß zurück. Er bezog Stellung hinter einer Reihe von Bäumen gegenüber einem der Eingänge. Mindestens zwei Stunden wollte er das Gelände bei Tageslicht beobachten, ehe er über den Zaun klettern und sich auf dem Grundstück umsehen würde. Er musste wissen, zu welchen Zeiten die Mitarbeiter kamen und gingen. Und er wollte in Erfahrung bringen, wann die Pflegerinnen die Patienten in den Park brachten, wie lange sie sich dort aufhielten und wann sie zurück ins Haus geführt wurden.
Mit seinem Militärfernglas kontrollierte er die Umgebung und machte sich im Geist Notizen.
Erstens, die Überwachungskameras. Sie befanden sich am Haupteingang und vermutlich auch an den Hinter- und Nebeneingängen. Dazwischen erstreckte sich ein langer Eisenzaun mit Abschnitten, die von den Kameras nicht erfasst wurden. Hineinzukommen war also kein Problem.
Zweitens. Das Team von Bennatos Baufirma machte nach und nach Schluss mit der Arbeit. Der Flügel, den sie errichteten, war bereits eingerüstet und ein großer Teil der Fassade mit Dämmplatten versehen. Für Marc war es kein Problem, sich unter die Männer zu mischen, die Überstunden machten. Zwischen den Stapeln von Baumaterialien würde er sich im Notfall leicht verstecken können.
Marc wandte seine Aufmerksamkeit jenem Teil des Anwesens zu, in dem sich die Patienten aufhielten. Einige wenige unterhielten sich miteinander. Die meisten saßen allein unter der Markise der Veranda oder in der gepflegten Parkanlage. Ein paar konnten laufen; die Mehrzahl saß jedoch teilnahmslos auf Bänken und in Rollstühlen. Selbst die beweglicheren Patienten wurden von den Pflegerinnen oder den Pflegeassistentinnen betreut. Besonders intensiv kümmerten sich die Schwestern um jene, die sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen
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