Ewig bist du mein (German Edition)
suchenden Blick zu. Mit einem Nicken forderte sie ihre Klientin auf, die Wahrheit zu sagen – genau so, wie sie es besprochen hatten.
„Ich habe einen Anruf von den Entführern bekommen“, gestand Hope leise. „Ich habe das Lösegeld bezahlt, das sie verlangt haben. Aber sie haben Krissy nicht zurückgebracht. Die ganze Sache war ein abgekartetes Spiel.“
„Sie haben sie nicht mitgebracht?“, flüsterte Ashley mit zitternder Stimme.
„Nein. Sie haben nur das Geld genommen. Und von Krissy keine Spur.“
Casey bemerkte, dass es Hutch schwerfiel, besonnen zu bleiben. „Wann ist der Anruf gekommen, und wer weiß davon?“, wollte er wissen.
„Gestern bin ich angerufen worden.“ Hope hielt mit den Einzelheiten nicht länger hinterm Berg. „Der Anruf kam auf Ashleys Handy, damit das FBI ihn nicht zurückverfolgen konnte. Ich war die Einzige, die über die Details Bescheid wusste. Ashley hat mir einfach nur das Telefon weitergereicht. Ich habe sie beschworen, den Mund zu halten. Und Casey hat mich dabei beobachtet, wie ich das Haus verlassen habe. Sie hat etwas geahnt und ist mir gefolgt. Ich habe nicht einmal Edward eingeweiht. Ich hatte zu viel Angst. Die Entführer drohten, Krissy zu töten, wenn ich …“ Hope versagte die Stimme, und Tränen traten ihr in die Augen. „Es tut mir so leid“, flüsterte sie. „Bin ich zu weit gegangen? Ist es das, was sie wollten? Jetzt, wo sie die zweihundertfünfzigtausend Dollar haben, werden sie da …“
„Das glaube ich nicht“, unterbrach Hutch sie. „Es passt nicht zum Profil dieser Entführer. Wenn sie es nur aufs Geld abgesehen hätten, warum sollten sie dann mit ihrer Forderung warten, bis das FBI und die Polizei die Ermittlungen aufgenommen haben? Sie wären besser beraten gewesen, mit Ihnen allein zu verhandeln – und zwar unmittelbar nach der Entführung. Da war Ihnen bereits klar, was die Kidnapper Ihnen angetan haben, und Sie wären Wachs in deren Hände gewesen.“ Er winkte Grace und Peg Harrington zu sich. Sie kamen sofort zu ihm.
Hutch informierte sie mit ein paar knappen Sätzen über die neuesten Entwicklungen.
„Erzählen Sie uns genau, was geschehen ist“, forderte Peg sie auf.
Noch einmal schilderte Hope ihnen alles haarklein von dem Anruf bis zum Moment der Geldübergabe.
„Das riecht förmlich nach Amateuren“, murmelte Grace. „Es passt nicht zu der Raffinesse, mit der dieses Verbrechen geplant wurde.“
„Ebenso wenig wie die Summe, die sie verlangt haben“, fügte Hutch hinzu. „Die wissen ganz genau, dass Sie und Ihr Mann mehr als eine Viertelmillion Dollar zahlen können. Und Ihnen Krissys Stimme vom Band vorspielen? Das beweist gar nichts. Sie hätten sie irgendwo aufnehmen und die Sätze anschließend zusammenschneiden können. Auch das ist ziemlich dilettantisch. Das sieht nach einem gigantischen Schwindel aus. Die haben Krissy überhaupt nicht. Sie haben die Chance genutzt, sich ein nettes Sümmchen zu verschaffen – und Ihnen nebenbei einen ziemlichen Schrecken einzujagen.“
Casey wusste, dass Hutch die Situation bewusst beschönigte und ein paar beunruhigende Details ausließ. Zum Beispiel die Tatsache, dass dieser Erpressungsversuch sich entweder als Sackgasse entpuppte – oder als die entsetzliche Spitze eines Eisbergs, dessen unsichtbarer Teil Sidney Akermans Verbindungen zur Mafia war, die hinter Krissys Entführung steckte. Die Verbrecher würden eine beträchtliche Summe verlangen – genau wie damals, als sie Felicity entführt hatten –, falls sie Felicity entführt hatten. Und wenn das der Fall war … Diese Verbrecher gaben sich nicht mit simplen Entführungen ab. Ihr Geschäft war Menschenhandel, Folter und Mord.
Ehe Casey die Überlegungen weiterspinnen konnte, kam Edward aus der Küche. Als er seine Frau sah, ging er zu ihr und packte sie am Arm. „Wo bist du gewesen?“
Ihre Antwort versetzte ihn in rasende Wut.
„Was hast du dir nur dabei gedacht?“, fuhr er sie an. „Was glaubst du wohl, warum das FBI hier ist? Ist dir klar, dass du Krissys Leben aufs Spiel gesetzt hast?“
„Das glauben wir nicht, Mr Willis“, fuhr Casey dazwischen. Das Entsetzen, das in Hopes Blick zurückgekehrt war, war ihr nicht entgangen. „Nicht bei einer so minutiös geplanten und geschickt ausgeführten Entführung. Wir halten das eher für den ersten Schritt – oder möglicherweise die Tat eines Trittbrettfahrers.“
Misstrauisch sah Edward zu Casey hinüber. „Sie wussten darüber
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