Ewig bist du mein (German Edition)
könnte ihm ja mal die Baupläne vor die Nase halten. Wer weiß, wie tief er selbst in der Sache drinsteckt.“
„Gute Idee. Viel Glück damit.“
„Wir sehen uns dann später im Büro.“ Marc winkte Claire kurz zu, verschwand aus dem Zimmer und lief zu seinem Wagen, in dem Hero geduldig wartete.
Für das Gespräch von Mann zu Mann hatte Casey nun gesorgt. Höchste Zeit, dass es eine weitere Unterhaltung von Frau zu Frau gab.
Hope und Vera saßen im Wintergarten und tranken Kamillentee, als Casey und Claire zu ihnen stießen.
Sofort sprang Hope auf. „Gibt es Neuigkeiten?“
„Noch nicht“, antwortete Casey. „Aber wir würden uns gern noch mal mit Ihnen unterhalten. Ich erzähle Ihnen, welche Namen wir von der Liste gestrichen haben, und dann möchte ich Ihnen beiden ein paar Fragen stellen. Die mögen Ihnen banal erscheinen, aber ich versichere Ihnen, dass sie das ganz und gar nicht sind.“
„In Ordnung.“ Hope setzte sich wieder auf die Couch. „Um welche Namen handelt es sich? Und wieso wurden sie von der Liste gestrichen?“
Rasch berichtete Casey den Frauen von ihrer „Häusersuche“.
„Sehr geschickt“, lobte Hope, als Casey zu Ende erzählt hatte. „Aber das FBI und die Polizei haben all unsere Nachbarn bereits befragt. Das kann man also abhaken.“
„Ja und nein. Zweifellos haben die Ermittler gründliche Arbeit geleistet. Aber Polizeimarken und FBI-Ausweise schüchtern die Leute erst einmal ein. Deshalb geben die Befragten oft 08/15-Antworten, anstatt ausführlich zu werden und auch mal etwas Persönliches von sich preiszugeben. Wir haben jedes noch so geringe negative Feedback registriert und an Ryan McKay, mein technisches Genie, weitergeleitet. Er wird detaillierte Erkundigungen über diese Leute einziehen – so detailliert, dass selbst die bestgehüteten Geheimnisse ans Licht kommen werden. Das hilft einerseits den Ermittlern bei ihren Nachforschungen und sorgt andererseits dafür, dass der Frieden in der Nachbarschaft nicht gestört wird, wenn sichergestellt ist, dass auf niemanden ein Verdacht fällt.“
Hope lächelte schwach. „Das weiß ich zu schätzen. Aber es tröstet mich nicht besonders.“
„Ich kann Sie gut verstehen. Deshalb müssen wir miteinander reden.“ Casey setzte sich und klappte ihren Notizblock auf. Mit einer Handbewegung bedeutete sie Claire, neben ihr Platz zu nehmen. „Ich glaube nach wie vor, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den Entführungen Ihrer Schwester und Ihrer Tochter. Ich glaube, Sie denken das Gleiche. Die Polizei bemüht sich darum, die Beziehungen Ihres Vaters zur Mafia aufzudecken. Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht allzu eng waren. Ich möchte ebenfalls Licht in die Vergangenheit bringen, wenn auch mit anderen Methoden.“
„Wie denn?“
„Mit Ihrer Hilfe. Ich möchte, dass Sie sich an die Zeit vor zweiunddreißig Jahren erinnern. Durchforsten Sie Ihr Gedächtnis nach Einzelheiten, Personen oder Gesprächen aus den Tagen unmittelbar vor und nach Felicitys Entführung. Sie werden überrascht sein, an wie viele Dinge man sich erinnert, von denen wir nicht einmal wissen, dass sie vorhanden sind. Ereignisse, Bruchstücke von Unterhaltungen, Bilder und Szenen, die plötzlich wiederauftauchen. Bitte vertrauen Sie mir und versuchen Sie es. Claire kann uns dabei helfen. Wenn irgendeine Erinnerung Gefühle oder Erkenntnisse bei Ihnen auslöst, wird sie diese dann aufgreifen. Zusammen können wir vielleicht – vielleicht! – auf etwas stoßen, das uns dabei hilft, Krissy zu finden.“
„Ich war damals sechs Jahre alt“, gab Hope zu bedenken. „Das ist mir klar. Waren Sie im Kindergarten? In der ersten Grundschulklasse? Konzentrieren Sie sich darauf – auf die Freunde, die zum Spielen zu Ihnen nach Hause gekommen sind. Das ist ein guter Weg, um die Erinnerungen in Gang zu setzen.“ Casey wandte sich an Vera. „Sie waren Sidneys Frau. Gewiss erinnern Sie sich an die letzten Monate, in denen Sie zusammen waren. Dinge, die er gesagt hat. Wie er sich verhalten hat. Wie er auf Felicitys Entführung reagiert hat – ich meine nicht nur seine Trinkgewohnheiten. Dinge, über die er ständig redete. Was ihn wütend machte. Welcher Teil der FBI-Ermittlungen ihm am meisten zusetzte. Leute, die ihm ihre Unterstützung anboten – und wie er damit umging. Solche Sachen eben.“
Vera holte tief Luft. „Es war eine schreckliche Zeit in unserem Leben und unserer Ehe. Seine Trunksucht hat viel dazu beigetragen – es hat uns viel
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