Ewig bist du mein (German Edition)
gewiss für Ärger gesorgt.“
Casey musterte ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Skepsis. „Obwohl die ganze Einheit weiß, dass Marc mich sofort über die Neuigkeit informieren würde, ist dieser Weg in Ordnung, weil er ein ehemaliger Verhaltenspsychologe ist und weil ihr beide kein Verhältnis habt?“
Ihre Schlussfolgerungen schienen Hutch zu amüsieren, denn es zuckte um seine Mundwinkel. „Ja, so ungefähr.“
„Nicht zu fassen!“ Casey fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Noch ein Grund, weshalb ich Bürokratie hasse. Na gut.“ Sie legte eine nachdenkliche Pause ein. „Wir beide müssen uns wirklich mal unterhalten. Im Nachhinein hätte ich mit so etwas rechnen müssen, aber da dies der erste Fall ist, bei dem wir so eng zusammenarbeiten, habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht. Wir sollten ein paar grundsätzliche Regeln aufstellen. Andernfalls stehen wir uns nur selbst im Weg.“
„Du hast recht – und nicht nur bei diesem Fall. Wir müssen bei einer ganzen Reihe von Dingen auf der gleichen Wellenlänge sein.“
Casey verkniff sich die Frage, welche Dinge er meinte. Stattdessen nickte sie bloß.
„Heute Abend komme ich zu dir“, verkündete Hutch gleichmütig. „Wenn wir beide zum Arbeiten zu müde sind, können wir ja fernsehen.“
Casey zog die Augenbrauen hoch. „Das klingt aber nicht sehr aufregend.“
„Oh, ich werde sehr aufregend sein. Darauf kannst du dich verlassen.“
„Ich nehme dich beim Wort.“
22. KAPITEL
Dieses Mal kamen Claires Visionen nicht während eines Traums.
Sie lag zwar im Bett, starrte jedoch hellwach in die Dunkelheit des Zimmers und grübelte über Caseys Angebot nach, bei Forensic Instincts zu arbeiten.
In Gedanken ging sie die einzelnen Mitarbeiter durch. Welchen Platz würde sie in der Firma einnehmen? Wie wäre ihre Beziehung zu den anderen?
Unvermittelt wurden diese Überlegungen von anderen Bildern, Geräuschen und Gerüchen einer Tragödie überlagert.
Ein Pflegeheim, das von einer negativen Energie umgeben war.
Die Vision verschwamm. Die Dunkelheit kehrte zurück.
Helle Panik. Ein Auto. Unkontrolliertes Schlingern. Das Kreischen durchgetretener Bremsen. Zerberstendes Metall. Ein Wagen, der sich mehrmals überschlägt und in die Tiefe stürzt. Auf ein zerklüftetes Terrain prallt. Ein abrupter Stopp. Flammen. Der Geruch von Benzin. Die Wucht einer Explosion.
Die eisige Stille des Todes.
Furcht. Krissys Gesicht. Tränen, die ihr über die Wangen laufen. Hopes Gesicht. Angst und Frustration, die sich in ihre Seele eingebrannt haben.
Krissy. Hope. Krissy. Hope.
Claire fuhr hoch. Sie konnte den Ansturm der Bilder nicht länger ertragen.
Eine Minute lang blieb sie so sitzen, die Arme um die angezogenen Knie geschlungen. Angestrengt bemühte sie sich, einen Sinn in den Bildern zu erkennen. Bei den ersten hatte es sich eindeutig um den Mord an Claudia Mitchell gehandelt. Aber der zweite Teil, der abrupte Wechsel zwischen Krissy und Hope – was hatte das zu bedeuten?
Krissy lebte noch.
Blitzartig wurde ihr das klar. Das Kind war traumatisiert, verschlossen, verängstigt. Aber es war am Leben.
Sofort griff Claire zu ihrem Telefon.
In ihrem Haus saß Casey im Wohnzimmer und trank gerade die fünfte Tasse Kaffee dieses Tages. Sie hatte sich länger als geplant bei den Willis’ aufgehalten und im Grunde das bestätigt bekommen, was sie bereits von Marc wusste.
Peg und die anderen Ermittler waren von Sunny Gardens zurückgekehrt, wo Miss Babick, die Personalchefin, ihnen von dem erfreulich verlaufenen Vorstellungsgespräch berichte hatte, das sie am Morgen mit Claudia Mitchell geführt hatte. Die arme Frau hatte ganz entsetzt reagiert, als sie von Claudias tragischem Unfall erfuhr. Außerdem berichteten die Ermittler, dass Arbeiter der Bennato Construction Company auf dem Gelände mit dem Anbau eines neuen Flügels beschäftigt waren. Sie hatten mit den Männern gesprochen und sich besonders intensiv den Vorarbeiter vorgeknöpft. Der ziemlich nervös gewesen war.
Als Casey dies hörte, musste sie sich ein Grinsen verkneifen. Kein Wunder, dass Bill Parsons nervös gewesen war. Jedoch nicht, weil er in illegale Machenschaften verwickelt war. Sondern weil Marc ihn in die Zange genommen, ihm den Arm in den Nacken gedrückt und gedroht hatte, seine Luftröhre zu zerquetschen, wenn er nicht alles ausspuckte, was er wusste.
Und Parsons hatte eine Menge ausgespuckt – die Namen der Bauarbeiter, seit wann sie hier arbeiteten, wo sie
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