Ewig bist du mein (German Edition)
sie lauter.
Erneut keine Antwort.
Sie legte die Kette vor, öffnete die Tür ein wenig und lugte hinaus. Schnüffelnd schob Hero die Nase durch den Spalt und knurrte.
Auf der Schwelle stand niemand.
Vielleicht hatte sich der Besucher in der Hausnummer geirrt. Casey rief Hero zurück und schloss die Tür. Dabei fiel ihr Auge auf einen Briefumschlag, den jemand an den Türpfosten gelehnt hatte.
Sie löste die Kette, öffnete die Tür und griff nach dem Umschlag. Ihr Name stand in Druckbuchstaben und mit Tinte geschrieben darauf.
Rasch ließ sie ihren Blick über die Straße schweifen. Sie war still und menschenleer.
Hero beschnüffelte die Schwelle. Er machte den Eindruck, als wollte er am liebsten sofort die Verfolgung aufnehmen.
Casey wusste das zu verhindern, indem sie Hero zurück ins Haus lockte. Sie warf die Tür ins Schloss, drehte sich um und lehnte sich an die Wand, ehe sie den Umschlag vorsichtig öffnete. Dann überlegte sie es sich anders, ging in den Abstellraum, in dem sie Latexhandschuhe aufbewahrte, und streifte sich ein Paar über. Wenn dieser Brief etwas mit dem Willis-Fall zu tun hatte, wollte sie keine eventuellen Fingerabdrücke verwischen.
Behutsam zog sie den Brief aus dem Umschlag und faltete das Papier auseinander.
Nur ein mit Füllfederhalter geschriebener Satz war auf das Blatt gekritzelt: Schauen Sie sich die Familie näher an.
Der Brief musste mit der Entführung zu tun haben. Aber die Ausdrucksweise war ungewöhnlich.
Familie. Meinte der Briefschreiber die Vizzini- oder die Willis-Familie? Und falls die Person etwas wusste, warum wurde sie nicht konkreter? Hatte sie Angst um ihre eigene Sicherheit? Waren Forensic Instincts und das FBI ihnen so nahegekommen, dass weitere Gewalttaten drohten? War der Mord an Claudia Mitchell erst der Anfang?
Und warum hatte sich dieser Informant an Casey und nicht ans FBI gewandt? Er musste Angst haben. Oder die Hoffnung, dass Forensic Instincts bereit war, illegale Wege zu beschreiten, um Antworten zu erhalten. Egal, wie man die Sache betrachtete – sie war nicht koscher. Und das deutete auf die Mafia hin.
Sie grübelte noch über die Botschaft nach, als es erneut an die Tür klopfte.
„Wer ist da?“, wollte sie wissen.
„Ich bin’s.“ Hutchs Stimme.
Erleichtert öffnete Casey die Tür. Hutch stand vor ihr, müde und erschöpft, was ihn aber nicht weniger sexy machte.
„Hallo“, begrüßte Casey ihn. „Ich bin froh, dass du hier bist. Ich habe erst in ein paar Stunden mit dir gerechnet.“
Er trat ein und ging in die Hocke, um Heros Ohren zu kraulen. Der Hund war ganz aufgeregt über den Besuch. „Die Truppe hat früh Schluss gemacht. Ken hat herausgefunden, wo DeMassis Sohn sich in Sizilien aufhält. Er bleibt an ihm dran. Vorausgesetzt, dass unsere Vermutungen stimmen und es einen Zusammenhang zwischen den beiden Entführungen gibt, dann sind die DeMassis unsere heißeste Spur. Vater und Sohn stehen beide auf der Lohnliste des Vizzini-Clans. Auch der Zeitrahmen stimmt – DeMassi könnte Felicity entführt haben und sein Sohn dann Krissy. Das jedenfalls wäre eine logische Abfolge der Ereignisse.“
„Und wenn DeMassi eine längere Gefängnisstrafe verbüßt, könnte das für seinen Sohn ein zusätzlicher Anreiz sein, Rache für die Verurteilung seines Vaters zu nehmen.“
Hutch nickte. „Sollte sich die Spur konkretisieren oder heute Nacht noch etwas anderes ans Licht kommen, werden sie mich anrufen. Bis dahin können wir beide uns unterhalten.“ Stirnrunzelnd betrachtete er Hero, der immer noch leise knurrte. Normalerweise verhielt er sich Hutch gegenüber nicht so feindlich.
„Ist schon okay, alter Knabe“, beschwichtigte Hutch ihn. „Ich bin derjenige, der dir dein neues Frauchen besorgt hat. Erinnerst du dich nicht mehr?“
Hero schaute an Hutch vorbei auf die dunkle Straße.
Hutch hob den Kopf und warf Casey einen fragenden Blick zu. „Was ist denn los?“ Er spürte ihre Anspannung. Gleichzeitig bemerkte er die Latexhandschuhe und den Brief, den sie in den Fingern hielt.
„Das hier ist los.“ Casey hielt ihm den Brief unter die Nase. „Ich habe ihn vor ein paar Minuten vor meiner Tür gefunden.“
Hutch kniff die Augen zusammen und betrachtete den Brief, ohne ihn zu berühren. „Hast du noch mehr Handschuhe?“
„Sicher.“ Casey holte ihm ein Paar.
Nachdem er sie übergestreift hatte, nahm Hutch das Papier und studierte es sorgfältig.
„Die Familie“, murmelte er. „Sind damit die Willis’
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