Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ewig Böse

Ewig Böse

Titel: Ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ransom
Vom Netzwerk:
seiner Sicherheit.‹ Zitat Ende.«
    »Was?«
    »So lautet die Aussage Ihres Nachbarn«, sagte Bergen.
    Ich war verwirrt. »Aber das stimmt nicht«, widersprach ich.
    »Gab es zwei Waffen?«
    »Nein.«
    »Nun, dann irrt sich einer von Ihnen«, sagte Bergen.
    Hatte ich Hermes vor mehr als einem Jahr um eine Waffe gebeten? Hatte ich etwas durcheinandergebracht? Ich glaubte es nicht.
    »Nein«, sagte ich. »Ich bin ganz sicher.«
    »Na schön«, sagte Bergen. »Das ist im Moment nicht so wichtig. Ich werde es nachprüfen. Was mich mehr interessiert, ist, warum Sie glaubten, eine Waffe zu brauchen. War es wegen Lucy?«
    »Ich wusste nicht, dass sie gefährlich ist, wenn es das ist, was Sie meinen.«
    »Wie oft haben Sie mit ihr telefoniert?«
    Die Falle war leicht zu erkennen. Ich wusste, dass ich überhaupt nicht bei ihr angerufen hatte, nicht ein einziges Mal. Ich hatte nur ihre Nachrichten abgehört. Das sagte ich Bergen auch.
    »Aber Sie wussten davon, richtig? Die zahllosen Anrufe?«
    »Ich habe nur eine Nachricht wegen einer Verabredung zum Abendessen abgehört. Das war, bevor ich sie versetzte, und dann die zweite, die wütende, ein paar Wochen später.«
    »Die konnten wir nicht finden«, sagte er. »Haben Sie sie gelöscht?«
    Ich nickte. Er musste inzwischen die Daten von der Telefongesellschaft haben. Er wusste mehr als ich.
    »Hat sie Sie bedroht?«
    Ich dachte zurück. »Nein, sie warnte mich, ich sollte mich von ihr fernhalten, sie nie wieder anrufen oder auch nur grüßen.«
    Bergen spielte an seinem Ohr herum. »Die Daten zeigen, dass Lucy Sie in den zwei Wochen vor dem Ereignis beinahe täglich angerufen hat.«
    »Immer zur selben Zeit, oder?«
    »Was meinen Sie?«
    »9:12 Uhr.«
    »Richtig. Was hat das zu bedeuten?«
    »Es war die Uhrzeit, zu der Stacey ihre letzte Nachricht für mich hinterlassen hat. Am Tag, als sie getötet wurde. Ich habe Lucy vor Monaten diese Nachricht vorgespielt, als unser Verhältnis noch besser war. Vielleicht hat sie sich den Zeitpunkt gemerkt. Ich weiß es nicht.«
    »Na schön. Sie hatten also ein Verhältnis mit Lucy Arnold?«
    »Verhältnis würde ich das nicht nennen, Todd. Sie kam vorbei. Wir haben etwas miteinander getrunken. Einmal hat sie mir in der Küche einen runtergeholt, wenn Sie es genau wissen wollen. Wir haben nie Schluss gemacht. Es ist einfach irgendwie im Sand verlaufen.«
    Daran hatte er eine Weile zu kauen. »Zurück zum Ballsaal.«
    Ich nickte. Was für ein Vergnügen.
    »Sie hören sie schreien, Sie gehen hinein, sie trägt die Kleider Ihrer Frau. Was haben Sie dann gesagt und getan? Bitte genau.«
    Ich ging es mit ihm durch, so gut ich mich erinnern konnte, was ziemlich präzise war, bis auf den genauen Wortlaut. Ich sagte, dass ich einfach nur versucht hatte, sie zu beruhigen, sie daran zu hindern, mich abzuknallen.
    »Sie wirkte sehr verängstigt, verwirrt, gar nicht wie sie selbst«, meinte ich. »Sie sagte, dass Stacey nicht wollte, dass ich lebe.«
    »Das hat sie gesagt? Genau so? ›Stacey will nicht, dass du lebst‹?«
    Ich dachte zurück. »Ich weiß nicht, ob Staceys Name fiel. Kann sein, dass sie einfach ›sie‹ sagte.«
    »Aber Sie hatten den Eindruck, dass sie Ihre Frau meint?«
    »Ja. Sie war wütend auf mich. Sie weinte. Ich entschuldigte mich immer wieder dafür, dass ich sie abgewiesen hatte, aber sie schien gar nicht zuzuhören. Ich sagte, sie solle mir die Waffe geben, und sie erwiderte: ›Sie lässt mich nicht.‹ Als hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf.«
    Bergen runzelte die Stirn. »Hatten Sie das Gefühl, dass sie psychisch krank ist? Labil? Egal, wie minimal die Anzeichen waren?«
    Ich dachte zurück an unsere traurigen glücklichen Stunden. »Nein. Sie war nur schüchtern. Sie wirkte einsam und schüchtern. Sie hatte so eine passive Art, mich anzumachen, was immer das heißen mag.«
    Bergen zuckte die Achseln. »Man kann sich nie sicher sein. Und was dann?«
    »Ich ging langsam auf sie zu, und sie wurde immer erregter. Sie war wie erstarrt, bis ganz zum Schluss. Sie richtete die Waffe auf mich. Ich griff danach, und der Schuss ging über meinen Kopf hinweg. Dann prallte ich gegen sie. Ich vermute, sie hat die Pistole auf dem Weg nach draußen fallen gelassen.«
    Bergen sah mich skeptisch an. »Das ist alles? Sie hat einfach die Waffe fallen lassen und ist hinausgerannt?«
    Was hatte ich vergessen? Lucy hatte noch etwas gesagt, als sie hinausstürmte. »Sie hat geschrien ›Lass mich zufrieden, sie lässt mich nicht in

Weitere Kostenlose Bücher