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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leotta
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ereignet hatte. O nein, dachte sie, als er Green als Zeugen
benannte. Es tut mir leid, Jack.
    Â»Sie werden hören, dass der Angeklagte mit der Zeit immer
eifersüchtiger, misstrauischer und gewalttätiger wurde. Er beschuldigte Laprea,
sich mit anderen Männern zu treffen. Und nur ein paar Monate vor ihrem Tod
sagte er ihr, dass er sie töten würde, wenn er sie jemals mit einem anderen
Mann erwischte.« Jack hielt inne, um es wirken zu lassen.
    Â»Das bringt uns zu einem Abend im letzten Sommer. Es war
Samstagabend, der sechzehnte August. Sie werden noch Beweise vorgelegt
bekommen, die besagen, dass Laprea Johnson an diesem Abend schwanger war mit
dem Kind eines anderen Mannes.«
    Im ganzen Gerichtssaal wurde gemurmelt. Jack wartete geduldig, bis
sich die Zuschauer wieder beruhigt hatten. Das Publikum wie die Geschworenen
warteten gespannt auf die nächsten Ausführungen von Jack. Sogar der Gerichtsdiener
hatte aufgehört, auf seinem Computer Solitaire zu spielen, und schaute ihn an.
    Wie Anna Jack da so stehen sah, völlig in seinem Element, und der
Gerichtssaal ihm förmlich aus der Hand aß, fühlte sie Bewunderung und zugleich
eine unsägliche Traurigkeit. Sie war davon ausgegangen, heute in Freundschaft
neben ihm zu sitzen und es mit ihm zusammen mit der Welt aufzunehmen. Nun
konnte sie ihn gerade mal von einem der hinteren Plätze aus beobachten.
    Â»An diesem Abend wusste der Angeklagte, oder vermutete es, dass
Laprea ein Verhältnis mit einem anderen hatte. An diesem Abend, am sechzehnten
August, wurde sie vom Angeklagten getötet.
    Der Nachbar des Angeklagten, ein sechzig Jahre alter Hausmeister mit
Namen Ernie Jones, war gegen einundzwanzig Uhr dreißig auf dem Weg zu seiner
Arbeit. Mr. Jones befand sich auf dem Flur vor der Wohnung des Angeklagten, als
Laprea aus dem Apartment gerannt kam. Ihre Kleidung war in Unordnung und auf
ihrem Gesicht und den Armen waren bereits überall blaue Flecken. Mr. Jones sah,
wie der Angeklagte Laprea auf den Flur verfolgte, und er sah, dass der
Angeklagte ausgesprochen wütend war. Der Angeklagte brüllte Laprea an und
beschuldigte sie, ihn zu betrügen. Dann schlug er ihr ins Gesicht. Mr. Jones
hörte ihren Wangenknochen brechen, als ihn die Faust des Angeklagten traf. Die
Rechtsmedizinerin wird Ihnen berichten, dass dieser Schlag ihren linken
Wangenknochen zertrümmerte. Der tödliche Schlag jedoch kam später.«
    Trotz der Tragödie, die Jack da ausbreitete, blieb seine Stimme
weich, seine Gesten zurückgenommen. Die Fakten waren drastisch genug. Jeder
Versuch, die Geschichte zu dramatisieren, hätte sie nur abgeschwächt. Aber während
er sprach, ging er vor der Geschworenenbank auf und ab und stellte Blickkontakt
zu jedem Einzelnen von ihnen her, um ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er seine
Geschichte speziell für ihn erzählte.
    Â»Sie werden hören, dass Mr. Jones, obwohl er kleiner und ein ganzes
Stück älter als der Angeklagte ist, versucht hat einzugreifen, um die Gewalt
auf väterliche Weise zu beenden.« Nun erlaubte Jack sich einen Anflug von Ärger
in seiner Stimme. »Zum Dank schlug der Angeklagte dem sechzig Jahre alten Mann
ins Gesicht.«
    Die Zuschauer murmelten missbilligend, und Anna sah, wie mehrere
Geschworene D’marco vernichtende Blicke zuwarfen.
    Â»Laprea Johnson nutzte die Gelegenheit, um zu versuchen, dem
Angeklagten zu entfliehen. Sie rannte die Treppe hinunter. Beim Laufen schrie
sie, dass sie die Polizei rufen würde. Und dass der Angeklagte seine Kinder nie
wiedersehen würde. Mr. Jones sah den Angeklagten die Treppe hinter ihr
hinunterlaufen. Es war das letzte Mal, dass Laprea Johnson lebend gesehen
wurde.«
    Jack hielt inne und nahm einen Schluck Wasser. Die Pause jetzt war
strategisch bedingt, um den Geschworenen Zeit zu geben, sich vorzustellen, was
passierte, nachdem D’marco und Laprea außer Sicht waren.
    Jack fuhr fort, indem er den neun Jahre alten Jungen beschrieb, der
Lapreas Leiche am nächsten Tag auf dem überwucherten Platz hinter dem
Wohngebäude von D’marco gefunden hatte. Er sprach über die Durchsuchungsanordnung,
dass Lapreas Handtasche noch in D’marcos Wohnung war, ihre Blutflecken auf
seinem Teppich. Er beschrieb die Untersuchungsergebnisse der Rechtsmedizinerin,
die belegten, dass sie durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf gestorben
war, in der Nacht, als Ernie Jones

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